Heute ist ein bemerkenswerter Tag für den Blogger. Ein Tag der Genugtuung. Denn heute bringt das 3. Buch Abendblatt ein großes und durchaus lesenswertes Interview mit Bürgermeister Michael Sarach. Darinnen fordert der Verwaltungschef mich als Bürger einerseits zum Widerspruch heraus, andererseits aber auch zum Zuspruch. Also so, wie es eigentlich ganz normal ist.
Zum Thema Parkplätze in der Ahrensburger Innenstadt: Dass der Stormarnplatz nun als Parkplatz zur Verfügung stehen wird, resultiert bekanntlich aus meiner Forderung auf Szene Ahrensburg, die ich schon vor Jahren erhoben und gebetsmühlenartig wiederholt habe. Und die inzwischen von den Stadtverordneten gutgeheißen und verabschiedet wurde. Und am 3. April 2014 schrieb ich auf Szene Ahrensburg: „Der Zukunftsweg von Ahrensburg ist unterirdisch“ und erläuterte das wie folgt: „Unter dem Stormarnplatz sollte eine riesige Tiefgarage mit mehreren Ein- und Ausfahrten entstehen, wobei auch der Untergrund der Sportplätze einbezogen werden könnte.“ Diese Anregung habe ich am 8. Dezember.2017 noch einmal wiederholt.
Heute sagt Bürgermeister im Interview: „Wir konzipieren eine Tiefgarage nicht für 120 oder 200 Autos, sondern unter dem gesamten Stormarnplatz. Das ginge. Solche Garagen lassen sich mit Lichthöfen so gestalten, dass sie gut nutzbar sind. Man würde das leidige Parkplatzthema in Ahrensburg vermutlich ein für alle Mal beenden, wenn wir dort 600 Plätze schaffen.“
Und was ist mit den 80 abgesperrten Parkplätzen unter dem Rathausplatz? Wohlgemerkt: Nicht 8 sondern 80 (achtzig) Plätze unterirdisch in direkter Innenstadtlage! Diese Frage hat weder Harald Klix noch Ralph Klingel-Domdey dem Bürgermeister gestellt, obwohl das den Leser vermutlich sehr interessieren dürfte. Aber der Herr Klingel-Domdey war wohl vorrangig damit beschäftigt, den Bürgermeister ins rechte Licht seiner Kamera zu rücken, denn der Koordinator aller Abendblatt-Regionalausgaben profiliert sich hier wieder einmal mehr als Pressefotograf in Ahrensburg, weil Redaktionsleiter Blombach mit seinem Handy vermutlich in Urlaub ist.
Ist ein unterirdischer Ersatzparkplatz unter dem Stormarnplatz die Lösung aller Probleme in Ahrensburg ? Ich behaupte : Durch die von der EZB angeworfene Gelddruckmaschine sind Baukosten allgemein ins Unermessliche angestiegen. Dies zeigt sich bei allen Bauvorhaben. Krassestes Beispiel : Stuttgart 21, geplante Baukosten 4,5 Milliarden, nunmehr 9 Milliarden. Die Aufgabe des Reitbahnparkplatzes im Tausch gegen eine Ersatztiefgatage unter dem Stormarnplatz wird sich daher als sehr schlechtes Geschäft mit hohen Zuzahlungen erweisen. Ich hatte hier auf Szene Ahrensburg Vermutungen über eine heimliche Agenda zur Verdrängung des Autoverkehrs aus den Städten geäußert. Für große Städte wie Hamburg, Berlin, Frankfurt mag das eine Zukunftsperspektive sein. Aber braucht Ahrensburg eine solche Kopie der Verkehrslenkung ? Wirklich ? Hier der Link zu einem Artikel zu diesem Thema : https://m.tagesspiegel.de/politik/mobilitaet-und-verkehrswende-das-auto-muss-weg-funktioniert-auf-dem-land-nicht/24845760.html Sehr enttäuschend auch, dass der Bürgermeister diese einschneidenden Veränderungen nicht mit den Bürgern diskutiert und stattdessen Tatsachen schafft. Über Politikverdrossenheit braucht man sich dann insbesondere in der SPD nicht zu wundern.
Aber welche Tatsachen hat der Bürgermeister denn geschaffen…?
–> Eliminierung des Lindenhofparkplatzes, hier zeigt sich der Trend. Keine Parkplätze = Verdrängung des Autoverkehrs aus der Ahrensburger Innenstadt. So wie das in dem Link beschrieben wird. Gibt es überhaupt eine Messstelle in der Innenstadt, die die Emissionen des Individualverkehrs gemessen hat ? Wenn man den Zukunftsplanungen der großen Städte (also Hamburg) wirklich Rechnung trägt, dann müsste man das Grundstück (auf dem der Woldmannsche EDEKA steht) für ein P+R-Parkhaus herrichten, so wie das ein anderer Leser hier schon vorgeschlagen hat. Irgendwann wird die EZB gezwungen sein ihren Fiskalkurs zu ändern. Dann dürften die Zeiten des billigen Geldes vorbei sein. Einschneidend dann auch für die auf Pump gebaute Tiefgarage unter dem Stormarnplatz und damit für die Schuldensituation der Stadt Ahrensburg. Wenn dann ein zukünftiger Bürgermeister gezwungen sein wird, von Grundstücksanliegern Gebühren für die Instandsetzung der kaputten Ahrensburger Straßen einzutreiben, ist das Geschrei groß. Fahren Sie mal nach Stade. Da haben Geschäftsleute Protestschilder in ihren Ladenauslagen liegen, die genau dieses Problem beschreiben. Worauf ich hinaus will: Prüfen, was ist das Beste für die Stadt und ihre Bürger. MfG