Ich war Gast im Maredo von der ersten Stunde an. Damals hieß das Restaurant noch Denver. Danach Churrasco. Und heute eben Maredo. Und nach Weihnachten ist Schluss am Grill. Die Schuld am Ende vom Maredo trägt die Stadt Ahrensburg.
Es mag Sie verwundern, dass ich der Stadtverwaltung von Ahrensburg die Schuld gebe am Aus vom Maredo. Aber die Stadt war es, die dem Garagenbetreiber Theo Hoffmann damals das Grundstück an der Alten Meierei verkauft und die Genehmigung zum Garagenbau – siehe die Abbildung! – erteilt hat. Was heute recht wundersam anmutet, weil man gerade um die Bebauung der Lindenhof-Fläche einen wahren Eiertanz veranstaltet hat. Der Hoffmann-Deal ging damals ohne öffentliches Aufsehen über die Bühne. Genauso wie anschließend das Aufstellen der Fertigbau-Garage, die in unserer Stadtbild passt wie eine Klobrille auf die Nase. Und die Politiker haben das offensichtlich so durchgewunken.
Mit dieser hässlichen Aussicht wurden die Terrassenplätze vom Maredo ziemlich unattraktiv. Hinzu kommt: Der Parkplatz vor der Tür war nun weg. Und: Viele Ahrensburger Bürger gehen Theo Hoffmann aus dem Weg, sprich: Sie parken nicht in seiner Garage. Und als Hoffmann das gegenüberliegende Parkhaus auch noch gekauft hatte, da musste das Maredo doppelt leiden, obwohl man den Gästen die Parkplatzgebühr ersetzt hat.
Aber das Restaurant trägt auch eine Mitschuld an seinem Ende. Denn: Bald nachdem die Kette nach Ahrensburg gekommen war, kam auch das Block House in unsere Stadt. Und dort gibt es – darüber lasse ich nicht mit mir diskutieren – einfach die besseren Steaks. Zwar hat das Maredo bis heute immer noch die bessere Salatbar und auch eine vielseitigere Speisekarte, aaaber: Der Mensch geht ins Steakhaus, um ein Steak zu essen und überlässt die tolle Salatbar notfalls lieber den Vegetariern.
Trotzdem bin ich immer wieder mal ins Maredo gegangen und bedaure den Weggang, zumal der Geschäftsführer überaus freundlich ist und schon seit Ewigkeiten dort arbeitet. Und im Block House wird’s jetzt noch voller werden.
Hallo, Herr Dzubilla,
letztendlich soll es auch an den hohen Mieten in Ahrensburg gelegen haben, dass Maredo aufgibt. Hatte das Maredo keine Chance, im Griesenberg-Haus Rathausstraße unterzukommen? Gibt es dort bereits einen Restaurant-Betreiber? Ich vernahm, dass der Nessler-Konzern moderate Mieten angeboten hatte, um die Innenstadt und sich zu beleben. Wir gehen jedenfalls noch einmal in das Maredo, um an der für Ahrensburg einzigartigen Salatbar noch einmal kräftig zuzuschlagen.
Ich nehme an, dass sich der Vermieter schwer geschnitten hat. Da die Lage nicht mehr für eine Gastronomie akeptiert wird, hat er viel Zeit für Leerstand und später viel Aufwand für den Umbau in Büroräume.
Das Rauchhaus hingegen hat noch eine gute Lage, steht aber auch schon seit fast einem Jahr leer. Es wird gerüchtet, dass dort ebenfalls ein Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen soll. Was ist da dran?
Sicherlich kennen Sie den Eigentümer auch.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Nein, den Eigentümer dort kenne ich nicht. Aber während Maredo nicht nur eine Kette ist, sondern von der Zahl der Steakhäuser her sogar Marktführer auf diesem Segment ist, ist Nessler weit davon entfernt, ein “Konzern” zu sein; da trifft wohl eher der Begriff “Familienunternehmen” zu. Und ich kann es mir nicht vorstellen, dass eine Mieterhöhung zum Weggang vom Maredo geführt haben soll.
Kurios in diesem Zusammenhang : Wenn man in besagtem Parkhaus (das angeblich für das Ende des Maredos verantwortlich sein soll) parkt, bekommt man dort mitunter einen drei Euro Rabatt-Kupon für’s Maredo, einzulösen ausdrücklich nur in der Filiale in Ahrensburg. Noch kurioser : Dieser Kupon ist gültig bis 31.12.2014.
Die Parkplätze vor der Tür des Maredos waren aber übrigens nicht weg, wie es in Ihrem Artikel steht. Ganz im Gegenteil, durch die Parkhäuser hinter bzw. gegenüber des Maredos haben sich die direkten parkmöglichkeiten vervielfacht. An mangelnden Parkgelegenheiten kann es also auch nicht gelegen haben. Und das viele Gäste wegen der schönen Aussicht in’s Maredo gegangen sind wage ich zu bezweifeln. So schön war der brüchige Schotterparkplatz bei der alten Meierei nämlich auch nicht, und die restliche Umgebung des Maredos ist ebenfalls kein sehenswerter Anblick, weder in der Zeit vor den Parkhäusern noch heute.