Ich wurde von Szene-Lesern mehrfach darauf angesprochen und gefragt, warum die auf Szene Ahrensburg abgebildeten Seiten aus dem 3. Buch Abendblatt nicht mehr so ausschauen wie früher, also lesbarer? Der Grund ist schnell erklärt: Eine freundliche Dame vom Hamburger Abendblatt hat mich daran erinnert, dass seit Ende letzten Jahres das neue Urheberrecht in Kraft getreten ist. Und demzufolge müsste sie mir bei Abbildung einer Seite aus dem Abendblatt auch für die Fotos und Zeichnungen, die dort abgebildet sind, eine Gebühr in Rechnung stellen. Außerdem müsste ich in Zukunft vorher fragen, ob der Verlag die Abbildung auch genehmigt.
Nun, obwohl ich mit den Abbildungen natürlich Werbung für die Zeitung mache, hat die Dame völlig Recht. Doch weil ich mit Szene Ahrensburg keinen Profit mache, kann ich mir auch die Gebühren nicht leisten. Also musste ich mir etwas einfallen lassen.
Mein Einfall war folgender: Aus meiner Ausbildung im Verlag Axel Springer erinnere ich mich daran, dass das Hamburger Abendblatt damals in der Hamburger Kaiser-Wilhelm-Straße im Buchdruck hergestellt wurde, der auch als Hochdruck bekannt ist. Hierbei wurde jede Seite in einem Schließrahmen zusammengebaut – der Text im Bleisatz, die Bilder als Autotypien und die Zeichnungen als Strichätzungen. Und der Schließrahmen wurde dann in einen Kalander geschoben, was eine Maternpresse ist. Dort wurde die Seite in eine Maternpappe geprägt. Diese Maternpappe wurde dann mit einer Bleilegierung ausgegossen zu einem Halbrundstereo, von denen jeweils zwei auf einen Druckzylinder der Rotationsmaschine montiert wurden, auf der dann die Papierbahnen bedruckt, gefalzt und zur Zeitung geschnitten wurden.
Die Abbildung einer Zeitungsseite auf Szene Ahrensburg entspricht einer symbolhaften Version der Mater aus einem Druckverfahren nach Johannes Gutenberg. Damit bilde ich nicht die Zeitungsseite im Original ab, sondern die Vorstufe dazu, die es in Wahrheit gar nicht mehr gibt. Und weil die Zeitung heute im Offsetdruckverfahren hergestellt wird, ist die Maternpappe eine künstlerische Bearbeitung in eine imaginäre Buchdruckversion. Und das Urheberrecht für diese künstlerische Bearbeitung zu einer Maternpappe liegt damit bei Szene Ahrensburg. 😉
Und da soll noch einer sagen, dass man bei Dzubilla nichts dazulernen kann. Jede Menge sogar.
Welcher einer soll das gesagt haben…? 😉