Mauern der Schande: Die Fassadenwände der historischen Ahrensburger “Gottesbuden” verrotten

In der Stadt Ahrensburg gibt es sechs Augenoptiker. Und der 7. steht kurz vor seiner Eröffnung. Und obwohl die Läden sich in ihren Preisen für Sehhilfen unterbieten, können sehbehinderte Ahrensburger Beamte sich trotzdem keine Brille leisten genauso wenig wie kurzsichtige Politiker, die in der Stadt das Sagen haben, aber nicht durchblicken. Woher ich das so genau weiß? Ich weiß es aus dem Stadtbild von Ahrensburg.

Gegoogelt zu “Ahrensburger Gottesbuden”

Als Ahresburger Bürger muss ich Ihnen nicht erklären, was unsere berühmten “Gottesbuden“ sind und welche historische Bedeutung sie haben. Und wer neu ist in der Stadt und es nicht weiß, der möge danach googeln und u. a. bei Wikipedia darüber nachlesen – siehe die Abbildungen links!

Bereits am 18. April 2018 habe ich in Wort und Bildern darüber berichtet, dass die Fassaden der historischen „Gottesbuden“ grauenvoll ausschauen. Dort gibt es böse Graffiti und die Farbe blättert von den Wänden. Und was ist ein Jahr nach meinem Hinweis passiert? Die Antwort können Sie in den nachstehenden Bildern finden, die ich gestern dort gemacht habe – siehe die Abbildung unten rechts!

Ahrensburger Gottesbuden am 19. Mai 2019

Wie Sie wissen, hatte die Stadtverwaltung gerade vorgeschlagen, für 77.000 Euro die Bausünden in der Rampengasse zu kaschieren mit Sonnenschirmen und Grünpflanzen. Sünden, für die allein die Stadtverwaltung verantwortlich ist unter Leitung der damaligen Bürgermeisterin Ursula Pepper, die man auch „Blaufrau“ nennt, weil sie uns den Blaumann auf dem Rondeel aufgenötigt hat, für den wir Bürger auch noch ungefragt löhnen mussten. Doch für zwei Eimer Farbe, um damit die Wände der „Gottesbuden“ zu streichen, reicht es bei den städtischen Verwaltern offenbar nicht. Ich vermute, dass sie diesebezüglich auf die Abteilung Stadtmarketing verweisen, die es allerdings nicht im Rathaus gibt sondern bloß auf der Ahrensburger Homepage.

Und komme mir jetzt bloß niemand mit dem Einwand, dass die „Gottesbuden“ doch der Evangelischen Kirche gehören! Dazu kann ich nur antworten, dass das City Center Ahrensburg dem Münchner Investor ILG-Gruppe gehört, und trotzdem will die Verwaltung dort für Tausende Euro ein paar Grünpflanzen und Bänke hinstellen, damit der Anblick für die Kunden des Einkaufscenters nicht so gruselig ausschauen soll.

Auch der Anblick der “Gottesbuden” ist gruselig. Und wenn Gäste in die Stadt kommen und sich das in der Stormarn-Werbung gezeigte Schloss-Ensemble anschauen wollen – zu dem nicht nur das Schloss, der Marstall und die Schlosskirche, sondern wozu auch die “Gottesbuden” gehören – dann ist die Stadt meiner Meinung nach auch für das historische Stadtbild zuständig. Und: Es geht hier nicht um 77.000 Euro, die man locker bereit war, in die Rampengasse zu werfen, sondern es geht hier vielleicht um 500 Euro, wenn der Bauhof dort mit Spachtel, Pinsel und Farbe tätig wird.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Mai 2019

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