Der Stadtverordnete Rolf Griesenberg (SPD) will Bier trinken auf Kosten der Steuerzahler

Vor über vier Jahren hat die Stadt Ahrensburg vom Parkhotel den Alten Speicher hinter dem Marstall gekauft. Ein marodes Gebäude, für das der Steuerzahler zwischen 600.000 und einer Million Euro gezahlt hat. Und seither rätselt die Verwaltung mit den Politikern darüber, was man eigentlich mit der Ruine machen will, für deren Sanierung noch einmal Millionen Euro erforderlich sind.

Aus: Hamburger Abendblatt; Foto: HDZ

Wieder einmal hat der Bau- und Planungsausschuss getagt und überlegt, wie man den Speicher denn wohl nutzen könnte. „Die Verwaltung schlägt eine Gastronomie im Erdgeschoss des Gebäudes vor“, berichtet heute das 3. Buch Abendblatt. Und dann kommt es, nämlich das Wort des Architekten Rolf Griesenberg, seines Zeichens Stadtverordneter in der SPD-Fraktion, der im Blatt wie folgt zitiert wird:

„Wichtig ist aber, dass es ein besonderes Restaurant wird, zum Beispiel eine Brauerei“, sagte Rolf Griesenberg (SPD).

Ja, genau das ist wichtig, Herr Architekt, ein richtig irrer Gedanke: Die Stadt kauft ein historisches Gebäude, saniert es auf Kosten der Bürger, damit dort eine Brauerei mit Gastronomie einziehen soll. Und weil wir in Ahrensburg zu wenig Gastronomie haben und es in den meisten Restaurants gar kein Bier gibt, ist die Idee des Herrn Griesenberg eine ganz tolle. Zumal eine Brauerei diesbezüglich schon vor langer Zeit angefragt hat.

Hätte Ahrensburg ein Stadtmarketing, dann wäre von dort schon vor vier Jahren die Forderung kommen: “Im Alten Speicher soll ein Alfred-Rust-Museum entstehen!” Eine sinnvollere Nutzung im Sinne der Stadt Ahrensburg und ihrer Bürger gibt es nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. März 2019

11 Gedanken zu „Der Stadtverordnete Rolf Griesenberg (SPD) will Bier trinken auf Kosten der Steuerzahler

  1. H.J. Lange

    Doch Herr Dzubilla doch:
    Auch ich gehörte zu denen, die seinerzeit – u.a. auch dort – eine Art “bürgerliches Museum” geplant hatten – als Ergänzung zur “Adelskultur” im Schloss.
    Mangels Gegenliebe hatten diese kreativen Leute aber schon vor Jahren die Planungen eingestellt.
    Im Übrigen sind in der Zwischenzeit zahlreiche Exponate und aus unterschiedlichen Archiven abhanden gekommen.
    HJL

  2. Ahrensburgwest

    Eine Gasthaus-Brauerei (also wenn vor Ort wirklich gebraut wird) fehlt tatsächlich in Ahrensburg! Auch ohne Aussage von Hr. Griesenberg ist dieses Ergebnis in den Überlegungen an erster Stelle! Weiters fehlt ein gutes Spanisches Lokal inkl. Tapas sowie eine zeitgemäße Vinothek mit Verkostungen und kleinen kalten Imbisstellern. Das wäre auf jeden Fall eine Bereicherung für Ahrensburg!
    Leider sind andere Verwendungen für den Speicher nicht erfolgssversprechend – vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht!
    Da hätte Herr Dzubilla wieder einige Lokale zum Testen!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Meinen Sie das alles wirklich ernst? Oder wollen Sie hier nur mal wieder ein wenig herumtrollen? Wir Bürger sollen mindestens 3 Millionen Euro zahlen, damit im Speicher ein Lokal entsteht? Und das soll für uns Ahrensburger “wirtschaftlich” sein? Nicht wirklich, oder…?! Und neben dem Tapas-Restaurant im Parkhotel soll es auch nebenan noch Tapas geben? Und das Highlight: “Eine Gasthaus-Brauerei… fehlt tatsächlich in Ahrensburg!” Meine Antwort dazu habe ich ja schon in der Überschrift gegeben. Und wenn Sie in Zukunft wieder mal einen ähnlichen Kommentar abgeben wollen, dann bitte unter Ihrem Namen. Troll-Beiträge unter Pseudonym veröffentliche ich grundsächlich nicht.

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Auch “Ahrensburgwest” veröffentliche ich – allerdings nicht gern. Wenn der Inhalt unsachlich ist und sich gegen jemand anderen richtet, dann sollte der Absender nicht so feige sein und anonym bleiben.

  3. Ahrensburgwest

    Schade, dass Hr. Dzubilla keine anderen Meinungen und wissenschaftlich durchgeführte Überlegungen zur Speicher-Nutzung nicht anerkennt! Also nicht besser als Facebook?! Tapas ist im Parkhotel leider gar nicht passend, im Gegensatz zur restlichen Küche. Ich meinte diese Küche aber insgesamt in Ahrensburg, nicht im Speicher! Sie werden ja sehen, was passiert im Speicher! Notfalls kann man ihn nach der Sanierung ja verkaufen. Außerdem gibt es eine Förderung- sie sind leider schlecht informiert!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Es ist schon recht anstrengend mit Ihnen. “Wissenschaftlich durchgeführte Überlegungen zur Speicher-Nutzung” sind mir nicht bekannt. Um welche Wissenschaft handelt es sich dabei? Pseudowissenschaft vielleicht? Und wer hat das veranlasst und bezahlt…?

      Und ich lach mich schlapp: “Förderung”? Von wem? Von der Kreissparkasse? Oder von den Rotariern? Sagen Sie bloß nicht: vom Land Schleswig-Holstein, denn das sind ja die Steuergelder der Bürger, von denen ich die ganze Zeit schreibe. Und noch etwas: Schon wieder haben Sie vergessen, Ihren Namen zu nennen. Kann ich aber verstehen, denn unter so einen Kommentar würde ich meinen Namen auch nicht setzen. 😉

      Postskriptum: Ich bin mit den Tapas im Parkhotel sehr zufrieden.

  4. Uwe Bartels

    Als die Tapas noch im Marstall gereicht wurden, da war das, jedenfalls nach meiner Meinung, eine wirklich nette Angelegenheit….wurde allerdings zu Lasten der “Ausstellungskultur geopfert” (ging es nicht sogar um Büroräume) und die Tapas Bar mußte daraufhin ins Parkhotel umziehen (soweit ich mich erinnere war der Betreiber eh das Parkhotel gewesen, da es wohl eine exklusive Cateringvereinbarung für das ganze Ensemble gibt)…deswegen ist der vordere Teil des Marstall ja heutzutage und in den Abendstunden auch so unwahrscheinlich belebt….

    Ob nun ausgerechnet ein Brauhaus mit angeschlossener Gastronomie das richtige Konzept ist oder ein Museum mit Gastronomie und Brauerei oder was auch immer…kann man doch offen diskutieren….einfach mal ausschreiben…meiner Meinung nach sollte der Betreiber dann über eine entsprechende vertragliche Gestaltung, Bonität vorausgesetzt, an den Renovierungskosten beteiligt werden. Ich vermute es findet sich niemand der dieses wirtschaftliche Risiko eingehen wird.

    Übrigens würde auch dem Blogbetreiber, bei all dem Ahrensburger Chaos, manchmal eine gewisse Entspanntheit bei den Kommentaren dann und wann gut tun….nur durch Spitzzüngigkeit kommt man auch nicht immer weiter und Sie wirken dann etwas überspannt ….haben Sie, lieber Herr Dzubilla, doch gar nicht nötig ….jedenfalls ist das meine persönliche Meinung (und ich bin sehr froh dass es diesen Blog gibt).

  5. Peter Holzer

    Habe ich das richtig verstanden? Die Stadt kauft das Gebäude aus Privatbesitz. Die Stadt will bzw. muss in das Gebäude riesige Mengen öffentlichen Geldes investieren, um es nutzungsfähig zu machen. Und dann will die Stadt es wieder in private Hände geben? Ist das rechtlich überhaupt möglich, denn das öffentliche Geld gibts doch nicht, um einer Privatfirma ein Geschäftslokal zu ermöglichen oder? Ich hätte da auch eher an ein Museum gedacht oder an ein gemeinnütziges Projekt. Sonst hätte die Stadt das Objekt doch gar nicht kaufen müssen.

    1. Kassandra

      Wenn das möglich wäre, dann wäre es auch möglich, dass in das Ahrensburger Schloss ein privates Casino mit Nachtclub einziehen könnte.

    2. H.J. Lange

      Hallo Uwe Bartels,
      hallo Peter Holzer
      und hallo Kassandra,

      die Besucher des Schlosses und des gegenüber liegenden Marstallgebäudes fragen sich vergeblich, warum man dort keine Räumlichkeit für einen Kaffee oder einen kleinen Imbiss findet.
      Eine Antwort lautet: Weil mir kreativen Architekten bereits vor Jahren die Frau Dr. Schlossherrin schriftlich ein Denkverbot erteilt hat (insofern fühle ich mich geadelt).
      Tatsächlich liegen die Pläne in meiner Schublade . . .

      Tatsächlich wurde die ehemals bestehende Gastronomie im Marstallgebäude (heute “Remise”) und in Sichtweite des Schlosses rausgeworfen – zugunsten des Vereins “Kulturzentrum Marstall am Schoss e.V.”. Dessen Machenschaften werden aufgrund meiner persönlichen und extrem schlechten Erfahrungen heftig kritisiert: Die dortige “Kultur” ist eine wirklich ganz spezielle “Kultur” . . .

      Tatsächlich sind die Pacht-, bzw. Nutzungsverträge, die Satzungen und auch Absprachen mit “befreundeten” Gruppen (für das Marstallgebäude) für die Öffentlichkeit quasi nicht zugänglich – also für ein Gebäude im Besitz der Allgemeinheit . . .

      Sie haben insofern Recht: Die Gebäude befinden sich im Besitz der zwangsweise zahlenden Steuerzahler – den Nutzen haben aber etablierte Gruppen mit meist wirtschaftlichen oder egoistischen Eigeninteressen, auf deren Handeln der Steuerzahler und der Kulturinteressierte keinen Einfluss hat.
      Kosten-Nutzen-Analysen samt Evaluierungen sind unbekannt.
      Diese Kombinationen sind auch für den “Speicher” zu befürchten.
      HJL

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