Das Ahrensburger Rathaus soll nun saniert werden. Wir Bürger, die wir in der Verwaltung etwas zu erledigen haben, müssen dafür jetzt ins Gewerbegebiet fahren. Das ist umständlich und kostet mehr Zeit, als zum Rathausplatz zu gehen. Und wer kein Auto hat, der muss einen Bus nehmen oder mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen oder ein Taxi bestellen. Und all das wäre unnötig, wenn die Stadt mehr Bürgernähe bewiesen hätte und sich nicht Gedanken verschließen würde, die sich mit dem Unfug vom “Rathaus Nord” beschäftigen.
Ich predige schon seit längerer Zeit, dass die Stadtbücherei, die neben dem Rathaus ein eigenes Gebäude hat, längst hätte umziehen können in den Marstall. Dort, wo heute eine Galerie ist. Denn die derzeitige Nutzung dieser Galerie durch die Sparkassen-Stiftung ist ein Witz: Die Kunst, die dort ausgestellt wird, sieht in meinen Augen weniger nach Kunst aus als vielmehr nach Kumpanei – wozu ich nicht mehr sagen möchte, zumal jeder denkende Leser weiß, was ich meine. Die besagte Galerie im Marstall wird von Bürgern besucht wie der städtische Friedhof am U-Bahnhof West, und zwar nach Mitternacht. Kurzum: Am Marstall werden wertvolle städtische Ressourcen verschenkt. Und die Kinder-Malschule, die dort untergebracht ist, kann man überall anderswo unterbringen.
Statt also das Gebäude der Stadtbücherei für Büros der Stadtverwaltung umzubauen, die man auch nach der Rathaussanierung beibehalten könnte, mietet man lieber für Unsummen städtischen Geldes ein Gebäude im Gewerbegebiet und lässt die Bürger dorthin reisen. (Argwohn: Vielleicht tun die Damen und Herren Beamten das in der Hoffnung, dass dort weniger Besucher die Verwaltung bei ihrer Arbeit stören werden…? 😉 )
Mein Vorschlag: Die Straße An der Strusbek, wo das “Rathaus Nord” entstanden ist, sollte umbenannt werden in: Auf dem Stussweg.
Ach ja, und noch etwas: Bereits in diesem Monat (Februar 2019) sollen große Teile der Verwaltung umziehen. Aber ich habe vernommen: Die europaweite Ausschreibung für die Sanierungsarbeiten des Denkmals ist noch gar nicht verschickt werden, sondern das soll ebenfalls in diesem Monat passieren, und zwar als “Vorabinformation”. Und die Ausschreibungen sollen von März bis April 2019 laufen. Aaaber: Baubeginn soll dann schon ein, zwei Monate später sein … nach der europaweiten Ausschreibung.
Kann mir jemand diese europaweite Terminplanung bitte mal erläutern…?
In diesem Zusammenhang ergibt sich für mich auch die Frage, warum die Stadtwerke Ahrensburg nahezu eine ganze Etage im City Center belegen müssen. Ist dort die Miete so günstig? Der Besucherverkehr kann nicht der Grund sein, denn dafür ist schließlich der Laden in der Lohe gemietet. Und wenn die Miete im CCA wirklich so günstig ist: Warum zieht die Verwaltung dort nicht ein und lässt die Stadtwerke dort hinziehen, wo sie hingehören, nämlich ins Gewerbegebiet, zum Beispiel An der Strusbek?
Und was ist eigentlich mit dem Alten Speicher hinter dem Marstall?
Wie ich aus unbestätigten Gerüchten aus dem städtischen Untergrund gehört haben will, soll dort ein Mausoleum mit Erlebnisgastronomie entstehen. Wer hier seine letzte Ruhestätte finden wird, ist noch nicht bekannt, da die Stadtverordneten darüber noch abstimmen müssen. Auch muss die betreffende Person natürlich erst mal verstorben sein. Insofern hat es keine Eile mit dem Alten Speicher, der da weiter vor sich hin rottet.
Hier scheint in der Tat echt etwas faul zu sein in Sachen Ausschreibung. Eine Firma, die im Mai mit den Sanierungsarbeiten beginnen soll, muss längst den Auftrag haben. Ich denke, es gibt zur Zeit keine Firma, die Ende April den Auftrag kriegt und schon im Mai loslegen kann – es sei denn, diese Firma stammt aus dem Osteuropa, und die Mitarbeiter sitzen schon bereit in den nicht mehr benötigten Rathauscontainern. Was läuft hier eigentlich wirklich ab, Herr Kania????