Zu den saftigsten Lesefrüchtchen im Anzeigenblatt MARKT zählt für mich immer wieder die Werbekolumne für Regionalpolitiker mit der Überschrift: “Politiker und Parteien haben das Wort”. Und was immer Politiker und Parteien dort auch in ihrem Text von sich geben, der MARKT erklärt zum Inhalt ausdrücklich: “Er spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.”
Was bedeutet es, wenn etwas widergespiegelt wird, also im Spiegelbild zu sehen ist? Es bedeutet: Das, was wir im Spiegel sehen, ist verkehrt herum, also nicht das wahre Bild. Aber dieser Hinweis von mir erfolgt nur nebenbei für diejenigen Szene-Ahrensburg-Leser, die darüber nachdenken möchten. 😉
Im heutigen MARKT hat ein bürgerliches Mitglied der Partei DIE LINKE das Wort ergriffen. Ich zitiere aus dem gesamten Wortlaut nur den Einstieg, der vielsagend ist und und wie folgt lautend:
“Liebe Ahrensburger Mitbürgerinnen und Mitbürger, Ahrensburg ist eine lebenswerte und lebendige Stadt. Dem ist aber nicht so.” – siehe die Abbildung!
Und in der Überschrift lesen wir u. a. die Forderung: “soziale Gerechtigkeit festigen”. Was bedeutet das? Es bedeutet: Soziale Gerechtigkeit ist in Ahrensburg vorhanden, denn sonst könnte man sie ja gar nicht festigen. Und insofern ist der Beitrag des Linken flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig.
Es scheint so, als würde niemand im Verlag den Text lesen, bevor der veröffentlicht wird. Handelt es dabei eigentlich um redaktionell aufgemachte Inserate? Oder dürfen Parteien ihre Werbung hier gratis schalten? Und darf die AfD hier auch Texte veröffentlichen? Die Linke durfte es auch schon zu der Zeit, als sie noch nicht in der Ahrensburger Politik mitgemischt hat.