Am 18. Januar 1949 hat Ahrensburg die Stadtrechte bekommen. Und wer rechnen kann, der kann sich ausrechnen: Ahrensburg hat in der vergangenen Woche seinen 70. Geburtstag gefeiert begangen. Ein Tag, den die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt mit keiner Silbe gewürdigt hat. Aber der NDR hat das getan. Und zwar mit einem Online-Beitrag, der darauf schließen lässt, dass auch in dieser Redaktion eine Schülerpraktikantin tätig ist.
Wir erfahren aus dem Beitrag, dass Ahrensburg mehr als 34.000 Einwohner hat. Was korrekt ist. Und wir haben in unserer Stadt „nach Angaben der Wirtschaftsförderung mehr als 4.600 Gewerbebetriebe“, was ich doch sehr bezweifeln möchte.
Und wir lesen, was Jenny Gehrmann, Marketingleiterin bei der Firma WiBU PflegePlus, sagt: “Der Bürgermeister weiß, wer man ist. Herr Sarach kommt regelmäßig vorbei und guckt sich unser Unternehmen an.” Auch das, was Matthias Terpe, kaufmännischer Leiter von Acer Computer, über den Bürgermeister äußert, ist des Zitats würdig: “Wir sprechen auch mal darüber, ob es sinnvoll wäre, in Ahrensburg ein Fahrradleihsystem anzubieten oder eine Art Shuttle-Service für die Menschen, die in den Gewerbegebieten arbeiten.”
Ein Highlight in dem Bericht ist ebenfalls folgende Feststellung: „In Ahrensburg zeigt sich, dass für viele Menschen, egal ob Privatperson oder Unternehmensleitung, die Lage der entscheidende Faktor ist. Das wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahrzehnten nicht ändern.“ Was die Dichterin Marie Meyer uns damit sagen will? Ich verstehe es so, dass Ahrensburg dort bleiben wird, wo Ahrensburg heute schon ist, sprich seine Lage nicht verändern wird.
Und dann gibt es zu dem Beitrag auch noch Kommentare, die so gut wie alle von anonymen Absendern stammen. Viel Spaß beim Nachlesen!
Als das Hamburger Abendblatt im vergangenen Jahr 70 Jahre alt geworden ist, da hat sich das Blatt mit der Berichterstattung über den eigenen Geburtstag mit Jubel überhäuft. Wenn Ahrensburg 70 Jahre alt wird, dann berichtet die Redaktion aus der Schlossstadt über Hundescheiße in Beuteln. Und wundert sich dann darüber, dass die Auflage schrumpft wie eine alte Kartoffel.
Aha, der Bürgermeister kommt also regelmäßig zur Firma WiBU PflegePlus, um sie sich anzuschauen. Macht er das auch bei den übrigen 1.500 Firmen in Ahrensburg? Und falls nein: Warum nicht? Gibt es dort nichts zum regelmäßigen Anschauen?