Heute breche ich mal eine Lanze, und zwar für unseren Bürgermeister Michael Sarach. Das Thema ist: Personal in der Ahrensburger Verwaltung. Und das ist ein Problem für den Bürgermeister, welches er allein nicht wird lösen können. Denn die Mitarbeiter, die er gern hätte, haben die Politiker mit Mehrheit erst einmal abgelehnt.
Ich hole mal etwas aus. Von meinem eigenen Berufsweg weiß ich: Wenn ein neuer Geschäftsführer in eine Firma eintritt, dann durchforstet er zuerst einmal den vorhandenen Mitarbeiterstab. Und peu à peu holt der GF dann vertraute Mitarbeiter von vorherigen Stationen seines Berufsweges und setzt die Köpfe an Stellen im Unternehmen, die er als Schwachstellen erkannt hat. Die Folgen von Einstellungen sind Entlassungen.
Wohlgemerkt: Mitarbeiter werden nach Köpfen gezählt, nicht nach Nasen. So kann ein Kopf durchaus zwei Nasen ersetzen. Was bedeutet: Nicht nur die Zahl von Mitarbeitern ist entscheidend, sondern auch deren Qualifikation. Und damit bin ich schon im Rathaus von Ahrensburg.
Der heutige Bürgermeister Michael Sarach, der als Leiter der städtischen Verwaltung quasi der Geschäftsführer der Stadt Ahrensburg ist, hat bei seinem Antritt die Mitarbeiter übernommen, die seine Vorgängerin Ursula Pepper (1998–2010) mehr oder weniger eingestellt hatte. Und der roten Uschi sagt man nach, dass sie bei der Auswahl des städtischen Personals mehr auf das Geschlecht als auf die Qualifikation geachtet hat. Und Personen, die von der damaligen Bürgermeisterin eingestellt wurden, sind in aller Regel im Beamtenstatus. Was bedeutet: unkündbar. Eine Personalveränderung im Rathaus geht nur bei Altersruhestand, Kündigung und eben durch Neueinstellungen. Und das Dumme daran passt in Murphys Gesetz: Kündigen tun in aller Regel die Köpfe, selten die Nasen.
Und damit habe ich eine Lanze für den Bürgermeister gebrochen, der heute noch die Untaten seiner Vorgängerin auszubaden hat. (Was ihn allerdings nicht von der ehemaligen Bauamtsleiterin befreit, die er selber eingestellt hat.)
Und nun werden Sie sich fragen, was die nebenstehende Abbildung zu bedeuten hat. Ich verrate es Ihnen: Dieses ist eine Stellenanzeige der Stadt Ahrensburg. Gesucht wird ein/e Sachbearbeiter/in, und zwar: „Sachbearbeiter/in (w/m/d)“. Wobei das „d“ nicht etwa für „deutsch“ steht, sondern für: drittes Geschlecht. Ich persönlich finde derartiges Gendergetue ziemlich lächerlich, aber wer es mag, soll es genießen. Allerdings darf dann in der Anzeige auch nicht „Programmierbeauftragter“ stehen sondern: Programmierbeauftragte/r (m/w/d). 😉
Können Sie sich vorstellen, dass ein Wirtschaftsunternehmen eine Personalsuchanzeige in dieser Länge und Langatmigkeit texten würde? Immerhin weiß der zuständige Sachbearbeiter im Rathaus schon im Vorwege, dass aufgrund dieses Inserates eine „Vielzahl von Bewerbungen“ eingehen wird, weshalb nur Bewerbungsunterlagen zurückgeschickt werden, „denen ein ausreichend frankierter und adressierter Rückumschlag beiliegt“. Was so richtig schön piffig klingt, wo doch an anderer Stelle die Rede ist von „Volleyball, Fußball, Nordic Walking, Badminton und Bowling“, und zwar in „eigenen Betriebssportgruppen“, was wohl meint: Mitarbeiter im Rathaus sparen sich die Kosten für den ATSV, weil der Steuerzahler deren sportliches Freizeitvergnügen finanziert oder was…?