“Ahrensburger wünschen sie autofreie Innenstadt”, behauptet die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt heute online – siehe die Abbildung unten links! Woher Janina Dietrich, die rasende Reporterin, das weiß? Nun, sie hat doch tatsächlich vier Bürger befragt. Und zwei von ihnen wünschen sich tatsächlich eine autofreie Innenstadt. Soviel zum Thema Meinungsmanipulation durch Hinnerk Blombach & Co. Meine Meinung: Allmählich sollte sich der Deutsche Presserat mal mit solchen Fake News aus der Ahrensburger Redaktion beschäftigen!
In der gedruckten Ausgabe lautet die Überschrift dann plötzlich anders. Hier lesen wir: “Autofreie Innenstadt? So denken Ahrensburger” – siehe die Abbildung unten rechts!
Der Inhalt des Berichtes ist trotzdem ein Witz, über den viele Ahrensburger Bürger und Geschäftsleute allerdings wohl kaum lachen können. Natürlich gibt es den einen oder anderen Ahrensburger, der sich eine autofreie Innenstadt wünscht. Manch einer würde sich auch darüber freuen, wenn wieder Kutschen durch die City fahren würden. Und die Redaktion hat ja auch tatsächlich zwei Ahrensburger gefunden, die eine autofreie Innenstadt wünschen. Ich zitiere dazu eine Meinung aus dem heutigen Beitrag:
“Nach Ansicht von Ina Herrmann ließe sich das Verkehrsproblem im Zentrum leicht lösen – ganz ohne lange Planungen und teure Umbaumaßnahmen. ‘Ich würde das Parken einfach richtig teuer machen, dann fahren automatisch viel weniger Autos in die Innenstadt’, sagt sie. ‘Der Preis regelt das schon.’“
Genau, der Preis regelt das schon. Und das ist wirklich ein hoher Preis für Ahrensburg, weil die Menschen dann zu anderen Orten zum Einkaufen fahren. Oder außerhalb der Innenstadt von Ahrensburg in Restaurants gehen und sich auch ihre Ärzte abseits der Innenstadt suchen. Und Mütter mit kleinen Kindern würden die Innenstadt meiden wie sie nur können, weil dann nicht mal mehr ein Laternen-Umzug durch die Innenstadt gehen könnte. Und diese Innenstadt würde schon bald sterben wie die Bäume am Lindenhof. Und mit dem Wochenmarkt auf dem Rathausplatz wäre es dann auch vorbei.
Ja, so einen Unfug hat die Zeitung tatsächlich gedruckt und kommentiert solche Aussage nicht einmal. Und neben den Stimmen von vier Bürgern druckt man auch Stimmen von Politikern, die natürlich unterschiedliche Meinungen haben und teilweise auch besser für sich behalten sollten. 😉
Der Knaller jedoch: Ahrensburger Geschäftsleute in der Innenstadt bzw. Vertreter vom Stadtforum wurden überhaupt nicht befragt. Die können ihre Meinung nur äußern, indem sie den Werbeträger das Hamburger Abendblatt kritischer beurteilen.
UPDATE von heute 14 Uhr:
Nachdem Szene Ahrensburg über die manipulative Berichterstattung der Stormarn-Redaktion online berichtet hat, wurde die Schlagzeile dort klammheimlich geändert:
Wie albern diese Redaktion arbeitet, kann man auch ablesen aus der Online-Berichterstattung. Oben drüber steht die Tatsachenbehauptung, dass Ahrensburger sich eine autofreie Innenstadt wünschen, und die befragte Ahrensburgerin, die im Foto gezeigt wird, konterkariert die Überschrift, indem sie erklärt, dass sie mit kleinen Kindern auf ihr Auto angewiesen ist. I. l. m. s. = Ich lach mich schlapp! 🙂
Was mich ziemlich irritiert, das ist auch die Tatsache, dass die Stormarnbeilage mit keinem Sterbenswörtchen mehr die rund 80 abgesperrten Parkplätze unterm Rathausplatz erwähnt. 80 Parkplätze in bester Lage für einkaufende Menschen, für die von der Stadt eine Zufahrt in der Rampenstraße ermöglicht wurde, und jetzt das Schweigen im Walde. Warum…..?????
Weil das “Experten-Team”, das die Stadt besucht und beurteilt hat, vermutlich nicht in den Untergrund von Ahrensburg gegangen ist. 😉
Ahrensburger wünschen sich auch eine sachliche Berichterstattung in der Zeitung.