Gerade las ich eine wunderschöne Persiflage auf unseren Bürgermeister. Das Stück stammt von Birgit Zeibig, die im Internet-Anzeigenblatt-Portal ahrensburg24 macht, das von der Ahrensburger Verwaltung finanziell unterstützt wird (via Stadtwerke Ahrensburg). Es ist ein Bericht über eine Modenacht im Marstall, die vom Rotary-Club Großhansdorf als Benefiz –Veranstaltung durchgeführt wurde. Und unter den Gästen waren auch Ahrensburgs derzeit amtierender Bürgermeister Michael Sarach mit seiner Frau Sabine aus Schwerin. Hierzu schreibt Birgit Zeisig:
„Auch Bürgermeister Michael Sarach war mit Ehefrau Sabine zum ersten Mal bei der Grossmodenacht und zeigte sich recht angetan. “Ich bewundere die jungen Damen, wie sicher sie auf ihren Absätzen gelaufen sind. Schöne, tragbare Mode”, kommentierte Sarach. Seiner Frau bringe er einfach mal das eine oder andere Kleidungsstück mit. “Ich hätte sonst manch gutes Stück nicht im Schrank”, sagt Sabine Sarach, die offensichtlich die Aufmerksamkeit ihres Mannes, “der Rot ganz besonders mag”, genießt. “Ich bin gern zu dieser gut besuchten Modenschau gekommen”, sagte Sarach, der diese Benefizveranstaltung mit unterstützt.
Und unter dem Foto, das die Frau des Bürgermeisters im knallroten Outfit zeigt, steht gedruckt: „Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach brachte Ehefrau Sabine mit zur Modenschau.“
Was will uns die Autorin damit sagen? Wenn ich das mal für mich selber interpretieren darf, dann sagt sie mir Folgendes:
Die „Grossmodenacht“ (korrekt: Großmodenacht) des Rotary-Clubs war bereits die zehnte dieser Art. Und zum ersten Mal hat es der Bürgermeister für nötig befunden, sich dort auch mal sehen zu lassen – verständlich, es geht ja allmählich auf die nächste Bürgermeisterwahl zu, und da ist es gut, ein wenig familiäre Präsenz vor Ort zu zeigen. Und nicht Ehefrau Sabine hat ihren Michael mitgebracht, sondern der Michael die Sabine. Auch darf die Bürgermeister-Gattin sich ihre Klamotten offenbar nicht selber aussuchen und kaufen, sondern der Herr Gemahl geht alleine zum Shopping und bringt die Kleidungsstücke mit nach Hause. (Klar, in Ahrensburg kann man besser einkaufen als in Schwerin!) Doch die Gattin trägt die guten Stücke anscheinend nicht auf dem Leib, sondern hängt sie in ihren Schrank. Und der Sozialdemokrat, der die rote Farbe genauso genießt wie ein Grüner die grüne, der widmet seiner rot betuchten Gemahlin volle Aufmerksamkeit.
Birgit Zeibig verrät uns zwar, dass der Bürgermeister die Benefizveranstaltung “mit unterstützt” – nicht aber erfahren wir, in welcher Größenordnung das geschieht und ob diese Unterstützung aus eigener Brieftasche heraus erfolgt ist oder im Rahmen seiner Amtsgeschäfte, also aus der städtischen Verwaltung heraus.
Frage: Finden Sie die Geschichte genauso lustig wie ich…?