Na siehste wohl: Plötzlich ist die „Brötchentaste“ im Gespräch in Ahrensburg, und zwar bei den Politikern in unserer Stadt! Dem 3. Buch Abendblatt entnehmen wir heute die erfreuliche Botschaft: „Die CDU hat das Thema Brötchentaste auf die Tagesordnung des Bauausschusses setzen lassen. Sie möchte, dass Bürger künftig 20 Minuten kostenfrei im Stadtgebiet parken können. Die Verwaltung der Schlossstadt solle Verschläge zur Umsetzung der Brötchentaste ausarbeiten, heißt es im Antrag der Christdemokraten.“
Und wie kommt die liebe CDU plötzlich dazu, aus heiterem Himmel so mir nix, dir nix das Thema „Brötchentaste” auf die Tagesordnung zu setzen? Wenn ich mal eine Mutmaßung anstellen darf: Vor vier Wochen habe ich einen Blog-Eintrag überschrieben mit der Frage: „Was kann Bargteheide, was Ahrensburg nicht kann?“ Und der letzte Absatz lautet hier:
„Und was kann Bargteheide noch besser als Ahrensburg? Bekannt ist, dass in Bargteheide kostenloses Parken mit Parkscheibe möglich ist, was Ahrensburger Stadtverordnete mit Mehrheit ablehnen. Nicht mal ’ne Brötchentaste gönnen sie uns, diese Geldgeier. Und eine Begründung dafür schulden Sie uns Autofahrern auch.“
Geldgeier? Keine Begründung? Das wollten sich die Damen und Herren aus der CDU-Fraktion nicht an den Kopf werfen lassen. Und sie haben unverzüglich nach einer Begründung gesucht, warum Autofahrer in Ahrensburg nicht die Möglichkeit haben, fürs Brötchen holen oder Brief zur Post bringen eine Parkzeit von 20 Minuten gratis zu bekommen.
Tja, und weil man in der CDU auch nach intensiven Überlegungen nicht den Hauch einer Begründung gefunden hat (Hinweis: Politiker vertreten ja schließlich die Interessen von Bürgern!) wollen die Konservativen nun den Antrag auf die Tagesordnung setzen lassen, diese „Brötchentaste“ in Ahrensburg zu installieren. Und diese Taste gilt natürlich nicht nur fürs Brötchenholen, sondern auch für das Holen von Kaffee, Zeitungen, Medikamenten, Pizza und Döner, Briefmarken, Stümpfen und Socken – kurzum für alles, wofür man maximal 20 Minuten benötigt.
Ob das eine so gute Idee ist für die Sie sich solange eingesetzt haben, mag füglich bezweifelt werden !
Wenn man/frau bislang -womöglich zähneknirschend- bislang für mindestens 1 Stunde bezahlt, um eine dringende kurze Erledigung zu tätigen, die nur in der Innenstadt möglich ist oder für die es sich nicht lohnt, extra z.B. zu famila zufahren, dann wird er/sie häufig das “Sonderangebot” einer längeren bereits bezahlten Parkdauer nutzen und weitere Geschäfte im Zentrum erledigen.
Zukünftig -nach Einführung der Brötchentaste- wird er/sie dann schnell aus dem Auto heraus- und wieder hineinspringen und weiter ins Einkaufszentrum im Gewerbegebiet fahren, um dort dann in aller Ruhe und dauerhaft kostenlos parkend seine restlichen Besorgungen zu erledigen…!!
Die Brötchentaste ist ein weiterer Todesstoß für die sterbende Innenstadt !!
Es darf sie erst geben, wenn es der Kaufmannschaft -womöglich auf Initiative einer engagierten Stabsstelle Stadtmarketing- gelungen ist, eine flächendeckende Anrechnung der Parkscheingebühren zu erreichen.
„’Sonderangebot’ einer längeren bereits bezahlten Parkdauer”? Das klingt für mich etwas konfus. Und Ihren letzten Absatz inkl. “Todesstoß” haben Sie doch bestimmt als Witz gemeint, oder würden Sie das auch schreiben unter Nennung Ihres Namens…? Ich bezweifle das. 😉
Sie haben recht, es kann nur einen -finalen- Todesstoß geben und das wäre die Einführung eines Brötchentaste sicher nicht… auch nicht der Tropfen, der das “Fass zum Überlaufen bringt. Wohl aber ein kräftiger Schuss ins “Fass” des schleichenden Attraktivitätsverlustes unserer Innenstadt.
Was haben Sie gegen den Vorschlag der möglichst “flächendeckenden” Erstattung der Parkgebühren durch die Geschäfte ? – …z.B. ab einer bestimmten Höhe der Einkaufssumme…?
Brötchen kauft man üblicherweise zum Frühstück. Und dafür sollten die Brötchen schon vor 09:00 Uhr besorgt sein.
Man könnte auch darüber nachdenken, die Gebührenpflicht erst ab 09:30 (oder 10:00) Uhr beginnen zu lassen. Da die meisten Geschäfte um 09:00 Uhr öffnen, würde das zu einer Entzerrung des Parkdrucks und dazu führen, dass am späteren Vormittag mehr Plätze verfügbar wären.
Übrigens : Um wie viel weniger besucht wäre wohl unsere Innenstadt, wenn die Einwohnerzahl in den letzten Jahren nicht so überproportional zugenommen hätte ? Nur dadurch ist der Kaufkraftabfluss ins Internet einigermaßen kompensiert worden…
Und ich weiß jetzt auch, warum Sie Ihren Namen nicht preisgeben möchten. Würde ich an Ihrer Stelle auch nicht tun. 😉
Was kommen Sie denn mit Brötchen?! Brötchen sind doch nur das Symbol für kurzfristiges Parken. Ob Sie dabei ein Rezept vom Arzt holen oder ein Paket bei der Post abgeben und dazu nur kurz parken müssen, ist doch gemeint. Und warum sollen kleine Läden die Parkgebühren der Kunden übernehmen und damit an die Stadt zahlen, wo sie doch ohnehin schon Gewerbesteuern bezahlen?! So etwas können sich nur die Filialunternehmen leisten, kleinere Geschäfte müssten das Geld auf die Waren aufschlagen. Ach ja, und noch was: Haben Sie schon mal einen Erlenhofer in Ahrensburg getroffen? Die wissen doch gar nicht wo das liegt!