Bei Lidl gab es Stikeez. Genauer gesagt: Es gibt sie immer noch. Diese Stikeez sind so kleine Obst- und Gemüsefiguren, nach denen die Kids ganz verrückt sind. Und sie tauschen die Figuren, die sie doppelt haben, untereinander in der Schule und sammeln sie. So weit, so schön.
Der Kunde erhält an der Kasse pro 20-Euro-Einkaufssumme einen dieser Stikeez. Und weil es ganz viele Figuren davon gibt und unsere Tochter sie möglichst alle haben möchte, war ich in den letzten Einkaufstagen häufiger bei Lidl als in anderen Supermärkten unserer Stadt. Und vor 14 Tagen hörte ich bei einer Einkaufssumme von über 100 Euro am Ende des Kassenbandes: “Tut mir leid, die Stikeez sind im Moment leider alle vergriffen.” Und meine Tochter hat ein langes Gesicht gemacht.
Heute habe ich Miriam geködert, dass sie mit zu Lidl kommt, um mir beim Einkauf zu helfen. Richtig; Der Köder waren die Stikeez. Und dann ging das Anziehen plötzlich auch sehr, sehr fix. 😉
Beim Rundgang durch den Laden habe ich meinen Einkaufswagen heute besonders voll geladen. Wegen der Stikeez. An der Kasse machte das 112,15 Euro, was folglich 5 Stikeez ergibt. Doch die Kassenlady schüttelte den Kopf und erklärte: “Haben wir nicht mehr!” Frage: Warum nicht? Antwort kurz und nicht besonders freundlich im Beisein des Kindes: “Weil die Aktion ausgelaufen ist!”
Na toll. Meinen Einkauf konnte ich nicht mehr zurück in die Regale packen, weil ich alles bereits bezahlt hatte. Mein Ärger war deshalb so groß, weil Lidl sehr wohl Stikeez hatte, und zwar einen ganzen Display-Aufsteller davon, nämlich direkt im Kassenbereich, der bei Eltern kleiner Kinder auch als Quengelzone bekannt ist. Diese Stikeez gibt es bei Lidl aber nur für 50 Cent pro Stück.
Was bedeutet: Eltern, die ihren Kindern die Enttäuschung ersparen wollen, greifen noch einmal ins Portemonnaie und kaufen das Plastikgemüse. Wobei auf der Verpackung nicht erkennbar ist, welche Sorte drin steckt – was schon ziemlich frech ist. Aber durch solchen Blindkauf werden die Absatzzahlen natürich erhöht.
Und noch ein Lidl-Hamma: Auf dem Verkaufsständer der Stikeez ist ein Hinweis angebracht, dass Lidl pro verkaufter Figur an die BILD-Aktion “Ein Herz für Kinder” spendet. Dieser Hinweis erhöht natürlich den Abverkauf! (By the way: Richtig ist natürlich, dass nicht Lidl spendet, sondern der Kunde tut es, denn wenn der nicht zahlt, spendet Lidl auch nix.)
Und wieviel von den 50 Cent, die Lidl pro Stikee kassiert, spendet der Discounter an bedürftige Kinder? Vielleicht die Hälfte? Oder wenigsten 10 %, also 5 Cent…? Sie können es selber lesen: 1 Cent! Und der Inhaber von Lidl steht auf der Liste der reichsten Personen in Deutschland aktuell auf dem 3. Platz. Durch den Verkauf von Millionen Stikees wird er es vermutlich demnächst auf Platz 2 schaffen. 😉
Ich vermute, die Dame an der Kasse hat selber Kinder und/oder Enkelkinder, die auch die Stikeez sammeln. Und wenn sie den Kunden keine gibt, dann kann sie die am Ende des Tages pro 10 Euro Einnahmen selber die gesamten Stikeez einsacken und mit nach Hause mitnehmen. Oder wie sonst erklärt der Filialleiter die geschilderte Sachlage???
Ich habe ihn nicht gefragt, da ich davon ausgehe, dass er, wenn er Ahrensburger ist, auch Szene Ahrensburg liest und einen Kommentar abgeben wird. 😉
Der Filialleiter ist kein Ahrensburger und wird wohl hier auch nicht antworten.
Zu ihrer Aussage “Der Kunde erhält an der Kasse pro 20-Euro-Einkaufssumme einen dieser Stikeez. ” eine kleine Korrektur:
Der Kunde hat vor der Verlängerung die Stikeez schon ab 15 Euro bekommen.
Die Aktion der GRATIS Stikeez wurde verlängert, solange der Vorrat reicht. Der Vorrat ist wohl aufgebraucht und es gibt nur noch die bezahlbaren. Eine Gratis Ausgabe der blauen bezahlbaren ist nicht möglich.
Tolle Aktion, wirklich. Das verstehen Kinder und Kunden total. Als Kind bekam ich beim Kaufmann wenigstens zwei Bonbons an der Ladenkasse.
Richtig, es wäre ja eine Katastrophe, würde Lidl die zu verkaufenden Figuren stattdessen gratis abgeben! Das würde Lidl mit Sicherheit in den Konkurs treiben und dazu führen, dass das Geschäftslokal in der Hamburger Straße bald leerstehen würde.
“So lange der Vorrat reicht”, ist eine Unverschämtheit. Woher soll der Kunde denn wissen, dass der Vorrat nicht mehr reicht? War bei Lidl in Ahrensburg ein Plakat an der Eingangstür, sodass die Kunden rechtzeitig informiert wurden und dann lieber um die Ecke zu Aldi gehen konnten? Oder kam die Information erst an der Kasse – nach Zahlung der eingekauften Ware, versteht sich?
Die Stikeez sind im Laden vergriffen, aber kaufen kann man sie dort noch. Das erzähle man einmal Kindern! Und auch die Eltern können darüber nur den Kopf schütteln. Der Image-Schaden, den Lidl damit erleidet, ist größer als der finanzielle Aufwand, wenn man die Figuren verschenkt hätte.
Soeben online erhalten:
Und 1 Stikee Gratis je 10 € Einkaufswert, obwohl der Vorrat an Gratis-Stikeez schon am Samstag nicht mehr gereicht hat:
Ich mache schon lange einen großen Bogen um den Lidl in Ahrensburg. Eine dieser Verkäuferinnen raucht ständig an der Eingangstür und ist auch noch richtig frech zu den Kunden. Tschüssikoffski Lidl,nicht mit mir