Zu wenig Parkraum in der Innenstadt und vollgeparkte Wohnstraßen – und die Verwaltung guckt ins Grüne, sprich: auf den Rasen vom Stormarnplatz

Ahrensburg ist eine autofeindliche Stadt. Dafür haben die Politiker gesorgt, indem sie eine unmögliche Parkraumbewirtschaftung eingeführt haben, die den Menschen das Einkaufen in der Innenstadt erschwert und Slalomfahren auf den Straßen erforderlich macht. Und die Verwaltung der Stadt hat dazu beigetragen, indem Parkplätze in der City systematisch vernichtet wurden und durchreisende Zirkusunternehmen mit ihren Fahrzeugen zuvorkommender behandelt werden als Bürger und Gäste der Stadt.

Geplagte und genervte Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind und denen die Parkgebühren einfach zu hoch und auch zu kompliziert sind, diese Autofahrer stellen ihr Fahrzeug mitten auf der Fahrbahn in Wohnstraße ab und auf den Kundenparkplätzen von Supermärkten. Und das nicht zuletzt dann, wenn sie mit der Regionalbahn fahren, denn um den Bahnhof herum stehen die Autos bereits Stoßstange an Stoßstange. Und man kann beispielsweise bei Aldi und Lidl beobachten, dass dort mehr Autos auf den Kundenparkplätzen parken als Kunden im Laden sind.

Hier und dort wird das von den Discountmärkten stillschweigend geduldet. Dort und hier aber wehren sich die Marktleiter gegen Parkplatz-Schnorrer, wie die beiden abgebildeten Schilder zeigen – siehe die Abbildung oben!

Und die Geschäftsleute im Zentrum stöhnen, weil Kunden wegbleiben. Ich selber fahre an Markttagen nicht mehr in die Innenstadt. Und das Stadtforum? Das Stadtforum feiert Feste, statt sich konsequent – oder besser gesagt: drastisch – um das Parkplatzproblem zu kümmern. Zum Beispiel darum, dass der Stormarnplatz ab sofort – spätestens in der Zeit der Weihnachtseinkäufe – für Autofahrer frei gemacht wird, und zwar mit Parkscheibe und so lange, bis die Stadt einen Ersatzparkplatz für den Lindenhof geschaffen hat, was u. a. auch mit einer Aufstockung des Alten Lokschuppens passieren könnte, die längst hätte erfolgt sein müssen.

Und wenn die Verwaltung es nicht fertigbringt, nach zehn Jahren die abgesperrten 90 Abstellplätze unter dem Rathausplatz wieder frei zu machen, dann sollte die Verwaltung wenigstens die Tiefgarage unter dem Rathaus an Wochenmarkttagen freimachen, zumal die Plätze am Samstag ohnehin nicht belegt sind.

Mein Tipp: Alle Läden in Ahrensburg, die von der Parkmisere betroffen sind, hängen große Plakate mit einem offenen Brief an den Bürgermeister in ihre Schaufenster. Und schalten zusätzlich Anzeigen in den Medien, um die Bürger aufzuklären. Denn, verehrte Damen und Herren, von nix kommt nix. Im Gegenteil: Wenn nach dem Lindenhof die nächste Katastrophe auf der Alten Reitbahn ungebremst ihren Lauf nehmen sollte, dann kommt alles noch viel schlimmer.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Oktober 2018

14 Gedanken zu „Zu wenig Parkraum in der Innenstadt und vollgeparkte Wohnstraßen – und die Verwaltung guckt ins Grüne, sprich: auf den Rasen vom Stormarnplatz

  1. Tim Schoon

    Da ist Unsinn. Schöner für die Stadt und die Bewohner wäre eine Autofreie und auch damit Barrierefrei Innenstadt, insbesondere die Strassen Manhagener Allee, Hagener Allee und Hamburger Strasse würden als Fußgängerzone das Flair der Innenstadt deutlich verbessern. Außenbestuhlung wäre möglich, Kinder könnten sicherer laufen und die Parkplätze sind hier nicht wirklich wichtig. Sie sind schwierig zu erreichen (Slalomfahren – korrekte Aussage) und meist sind keine frei. Das Parkhaus Alte Meierei z.B. ist fußläufig zu erreichen hat aber keine volle Auslastung. Synergieeffekte könnte man bekommen, wenn der Wochenmarkt auch auf den “Dreizack” ziehen würde., der Rauthausplatz als Parkplatz frei bliebe. Aber leider handelt die Stadt Kurzzichtig und nimmt das Ladensterben weiter in Kauf.

    1. Hildebrandt

      Herr Schoon,

      sollten Sie sich mit ihren Plänen durchsetzen, garantiere ich Ihnen, dass wir in der Ahrensburger Innenstadt ein Ladensterben größten Ausmaßes erleben werden. Die Bürger, insbesondere die älteren wollen mit dem Auto fahren, nehmen sogar lange Umwege in Kauf um z.B. bei Famila nach dem Einkaufserlebnis in Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken oder beim Friseur vorbei zu schauen. Und nach der Etablierung der umweltfreundlicheren Elektroautos in der Gesellschaft lässt sich eine autofeindliche Politik egal ob von Parteien oder Verwaltungen für den Bürger nicht mehr glaubhaft vermitteln. Hinzu kommt, dass von der Verbannung der Autos von den Straßen der Innenstadt ausschließlich die mit eigenen Parkplätzen ausgestatteten Einkaufscentren wie CCA und Famila (und vermutlich auch der Lindenhof) profitieren. Die könnten sogar ihre Preise senken, da sie mit ihrer marktbeherrschenden Stellung mehr Kunden und Umsätze generieren. Wer will so eine Politik gegen kleine Ladenbesitzer?

  2. B. Krüger

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ahrensburger Ladeninhaber diesen Blog lesen. Und es zeigt sich dabei, dass Ahrensburger Ladeninhaber keinerlei Probleme haben mit fehlenden oder teuren Parkplätzen in der Innenstadt. Wäre das der Fall, dann würden sie hier reihenweise ihre Meinung dazu schreiben. Auch der Vorsitzende vom Stadt-Forum hat sich hier – soweit ich das festgestellt habe – nie zu diesem Thema geäußert, geschweige denn, Abhilfe von Stadt & Politik gefordert. Auch die Stimmen von Autofahrern sind hier nur verhalten zu lesen. Also: Halten Sie die Luft an, Herr Dzubilla, denn auch Don Quixote hat schon vergeblich gegen Windmühlenflügel gekämpft. 😉

    1. Hildebrandt

      Herr B.Krüger, sicher lesen Ahrensburger Ladeninhaber diesen Blog. Und die Ladeninhaber haben bereits ein Problem mit der aktuell bestehenden Verkehrsberuhigung, welche seit längerem das Rondeel betrifft. Sie müssten sich mal die Mühe machen und den Leuten zuhören. Seit das Rondeel nicht mehr befahrbar ist, ging es nach Meinung der Ladeninhaber mit den Umsätzen bergab. Vorbei die Zeiten wo Ladeninhaber ihren Porsche vor dem Geschäft abstellten. Ganz zu schweigen von dem Geschäft. Dieses ist nämlich auch verschwunden. Und was die fehlende Präsentation der Ahrensburger Geschäftsleute hier in diesem Blog betrifft, so ist die Ursache in der Furcht vor Nachteilen durch Dritte suchen.

      1. Kassandra

        Huch – was sind denn das für “Dritte”? Die dritte Gewalt in Ahrensburg? Der dritte Geist in Schloss? Das Dreigestirn der Bürgermeister? Vieleicht der Dritte Mann? Oder der unbekannte Dritte…..?

        Da kann man nur dreimal auf Holz klopfen! 😉 Haben Sie schon Nachteile durch Dritte verspürt, Herr Dzubilla?

  3. Harald Dzubilla Artikelautor

    Als ich heute zum Einkaufen bei Edeka in der Bahnhofstraße gewesen bin, sah auf dem besetzten Parkplatz mehr Autos als Einkaufswagen im Laden. Viele der Kraftfahrzeuge hatten auswärtige Nummernschilder. Und am Haus gibt es auch einen Hinweis:

  4. Melanie Streubel

    Ich bin auch für einen autofreien Innenstadtbereich, der zum entspannten Einkauf in Ahrensburg einlädt. Auch ältere Menschen würden von weniger Autos direkt im Ortskern, da sie sich dann sicherer bewegen könnten, oder?
    Zum Beispiel könnte man dies in der Manhagener Allee bestimmt leicht umsetzen. Dann hätten Läden wie das Delischhuus endlich die Möglichkeit, Außenplätze anzubieten.
    Wenn ich dann Mal mit dem Auto in den Ort muss, finde ich immer einen Parkplatz. Und ich musste an einem normalen Wochenendtag noch nie auf eines der teuren Parkhäuser ausweichen!
    (Auch bei Edeka habe ich bisher immer einen Parkplatz bekommen.)
    Viele Grüße,
    Melanie Streubel

  5. Observator

    Wenn der Konsument in einer Stadt nur dann einkaufen kann, wenn er dabei zusätzliche Kosten durch Parkgebühren akzeptiert, dann wird er dorthin fahren, wo es keine Ticketautomaten gibt. Und die Stadtverordneten lassen Parkplätze in Ahrensburg vernichten, weil sie sowieso im Internet einkaufen, da sie die Parkgebühren, die sie den Bürgern aufgebürdet haben, selber nicht zahlen wollen. Oder sie schaffen sich ein neues Einkaufszentrum direkt am Stadtrand (Beimoor), wo sie gratis parken können. Echt bekloppt, was hier in Ahrensburg über die Bühne geht.

  6. Thomas

    Ahrensburg ist eine äußerst fahrradfeindliche und fußgängerfeindliche Stadt. Ein Beispiel Verkehrsfläche Rondeel vor Fielmann, welches ein verkehrsberuhigter Bereich ist:
    Fußgänger dürfen die Straße in ihrer ganzen Breite benutzen; Kinderspiele sind überall erlaubt.
    Der Fahrzeugverkehr muss Schrittgeschwindigkeit (4-7 km/h) einhalten. Die Fahrzeugführer dürfen die Fußgänger weder gefährden noch behindern; wenn nötig müssen sie warten.
    Ich werde hier regelmäßig fast überfahren, weil Autofahrer sich die Vorfahrt erzwingen, teils auch erhupen.
    Beispiel 2: Hagener Allee vor der Post. Der Platz für Radfahrer wird schon wieder zu zu klein, weil Autofahrer auf dem Radweg parken und Fußgänger massenweise auf dem Radweg unterwegs sind. Also schon wieder Slalom fahren.
    Echt bekloppt, was hier in Ahrensburg über die Bühne geht.

    1. Kroschinsky

      Ich glaube, die Radfahrwege in der Hagener Allee sind die Ersatzparkplätze, die von der Stadt für den Wegfall der Lindenhof-Stellplätze mit dem Geld des Investors geschaffen wurden. Oder glaubt etwa jemand im Ernst, dass die Stadt dieses Geld in einen Betriebsausflug der Verwaltung gesteckt hat!

  7. Tim Schoon

    Für ältere Personen (mit Rollstuhl oder Rollator) ist ein parkendes Auto ein Hindernis, weil zwischen diesen kein Platz zum Durchkommen ist. Zudem muß laut StVO zwischen Fahrbahn und Gehweg eine Stufe ein, diese stellt ein weiters Hindernis dar. Die Folge ist, die älteren Personen meiden die Stadt. In einer Fußgängerzone könnten sie sich hingegen leichter bewegen. DIes gilt auch für Eltern mit Kinderwagen. Eine Fußgängerzone würde Familien zudem zum verweilen einladen. Und hier ist die einzige Möglichkeit Menschen in die Stadt zu locken: durch Genuss und Bummeln. Gekauft wird in der Zukunft mehr und mehr im Internet, dieser Konkurrenz ist kein Laden gewachsen. Betrachtet man auch die Mobilität der Bevölkerung, steigen immer mehr auf das Rad um, dem E-Antrieb sei dank. Hier werden insb. Personen über 60 wieder mobiler, und diese Generation hat Zeit und Geld im Cafe zu sitzen. Ein Nebeneffekt ist dann, “ich geh eben noch zu Neßler oder Budni und kaufe was” (Gilt übrigens auch für junge Familien) Der Großeinkauf wird nicht in der Innenstadt gemacht sondern bei Famila oder Aldi. Noch etwas: Betrachtet man den Wochenmarkt, gehen dort viele mit Bus, Rad oder zu Fuß hin, denn Parkplätze gibt es dann keine auf dem Rathausmarkt und der Markt ist voll! Ein Wort noch zu Fußgängerzone und dem behaupteten Ladensterben; ein Blick nach Lüneburg, Kirchheim/Teck, Rosenheim etc. belegt das Gegenteil. Eine Fußgängerzone belebt!

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