Meine lieben Mitbürger, es gibt scheinbar einen Grund zu trauern. Und dieser Grund ist Gegenstand einer Traueranzeige, die aufgegeben wurde von der Noveda Apothekengenossenschaft. Wir sehen dort eine alte Dame in Trauer und entnehmen den Worten: „Alle 38 Stunden schließt in Deutschland eine Apotheke. Für immer.“ – siehe die Abbildung! Und der Leser dieser Traueranzeige wird aufgefordert: „Schützt die Vor-Ort-Apotheken. Jetzt.“
Wenn ich richtig gezählt habe, dann gibt es in Ahrensburg = 11 (elf) Vor-Ort-Apotheken. Und im letzten Jahrzehnt ist nicht eine einzige davon geschlossen worden. Außerdem: Es gibt einen Apotheker, der hat gleich zwei Apotheken in Ahrensburg. Und ein anderer Apotheker, der hat sogar drei Apotheken quasi aneinandergereiht in einer Straße – warum auch immer.
Die eingangs angeführte Traueranzeige mit der traurigen alten Dame verstehe ich ganz und gar nicht. Denn man kann ja wohl nicht erwarten, dass jeder Mensch eine Apotheke in seiner eigenen Wohnstraße vor der Haustür hat. Und meines Wissens kann man in allen 11 Apotheken, die es in der Stadt Ahrensburg gibt, völlig identische Medikamente bekommen. Und angenommen, von den 11 Apotheken würde alle 38 Stunden eine schließen und nicht wieder öffnen, dann gäbe es nach 380 Stunden immer noch eine Apotheke vor Ort. Und die müsste eigentlich für die Versorgung der Stadt genügen, zumal der Großhandel sie ausreichend versorgen würde, falls mal ein Medikament vor Ort nicht vorrätig sein sollte.
Oder mache ich da einen Denkfehler, meine lieben Mitbürger? Klar, ein Arzt für alle, das wäre nicht möglich. Aber eine Apotheke für alle – wo läge hier das Problem im Zeitalter der täglichen Ins-Haus-bring-Dienste…?!
In absehbar Zeit soll im sog. Erlenhof-Center sogar noch eine Apotheke hinzukommen…
Ich möchte zumindest eine unserer Vor-Ort-Apotheken jetzt schützen. Kann mir vielleicht jemand verraten, in welcher der Ahrensburger Apotheken die Salmiakpastillen am günstigsten sind?