Ahrensburg: Schul-Probleme im Zusammenhang betrachtet

Eltern sind sauer, Schüler sind sauer. Der Grund: Die Grundschule Am Reesenbüttel “platzt aus allen Nähten, wir brauchen schnell eine Lösung des Problems”, so sagt es Elternbeirätin Anne-Katrin Koch heute in der Stormarn-Beilage, wo von der Kritik der Eltern an dem Stadtverordneten und Lehrer an der Stormarn-Schule, Mathias Stern (CDU), berichtet Bildschirmfoto 2013-10-26 um 09.29.18wird, auf den die Eltern nicht gut zu sprechen sind, weil er zur Beratung dieses Themas am vergangenen Donnerstag im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss nicht vorbereitet gewesen ist, so dass dieser Punkt kurzerhand von der Tagesordnung gestrichen wurde und die 60 Eltern aufstanden und “mit Wut im Bauch” die Sitzung verließen.

Was ich bei der Stormarn-Beilage so häufig vermisse, das ist die Darstellung von Zusammenhängen. So zum Beispiel ist bekannt, dass Anne-Katrin Koch nicht nur Elternsprecherin an dieser Schule ist, sondern sie ist auch die Ehefrau des Ahrensburger CDU-Fraktionsvorsitzenden Tobias Koch, der zufälligerweise auch “sein” Wahllokal in der Schule Am Reesenbüttel hat. Und warum hat die Stadt kein Geld für die Schule Am Reesenbüttel? Weil Tobias Koch (CDU) vehement dafür eingetreten ist, dass das Erlenhof-Gelände bebaut wird. Und hier stopft die Stadt Ahrensburg nun das Geld für Schule und Kita rein (und zwar für Kinder und Schüler, die noch gar nicht vorhanden sind!), das an der Grundschule Am Reesenbüttel so dringend benötigt wird. Genauso wie an der Selma-Lagerlöf-Schule und anderswo.

Und wer hat die Schuld? Die Schuld haben alle Bürger in der Stadt, die Michael Sarach (SPD) zum Bürgermeister gewählt haben. Wir erinnern uns: In die Stichwahl kamen Michael Sarach aus Schwerin und der Bildschirmfoto 2013-10-26 um 10.08.21damalige Stadtverordnete Jörn Schade (CDU). Jörn Schade ist Ahrensburger, verheiratet, hat zwei Kinder, die in Ahrensburg zur Schule gehen. Und Jörn Schade hat sich ganz deutlich dafür ausgesprochen, das Projekt Erlenhof erst einmal zurückzustellen, was in meinen Augen eine vernünftige Entscheidung gewesen ist, die auch von den Grünen unterstützt wurde. Denn der “Erlenhof” ist ein reines Prestige-Objekt und ein Geldautomat für die Investoren auf Kosten der Stadt.

Die Bürger haben sich mit denkbar knappster Mehrheit für Michael Sarach als Bürgermeister entschieden, der nicht nur von der SPD, sondern auch von der FDP unterstützt wurde. Und in der Stichwahl zusätzlich vom abgeschlagenen Komiker Kandidaten Klaus Schädel (parteilos), was letztendlich den Ausschlag  gegeben hatte für die minimale Stimmenmehrheit für Michael Sarach.

Nicht zu vergessen: Auch der dritte unterlegene Kandidat und vorherige Wahlkampfleiter, der Stadtjustiziar Thomas Reich, hat seinem heutigen Chef Sarach in das Amt verholfen, denn der Jurist Reich wusste genau, dass mit einem Bürgermeister Sarach auch rund 500.000 Euro Altersruhegeldbezüge auf die Stadtkasse zukommen würden, was der Kandidat Reich aus bestimmten Gründen im Wahlkampf verschwiegen hat, da wir sonst mit ziemlicher Sicherheit einen anderen Bürgermeister bekommen hätten. (Zur “Belohnung” wurde Thomas Reich anschließend vom neuen Bürgermeister befördert.) Und last but not least: Michael Sarach war und ist ein glühender Befürworter der auswärtigen Investoren auf dem Erlenhof-Gelände.

Der heutige Bürgermeister ist kein Ahrensburger. Obwohl er uns Bürgern im Wahlkampf ganz unmissverständlich versprochen hatte, dass er mit seiner Familie so schnell wie möglich nach Ahrensburg ziehen würde, pendelt er heute noch als Gastarbeiter zwischen Ahrensburg und Schwerin, wo seine Frau mit den Kindern lebt, die auch dort zur Schule gehen. Zur Erinnerung: Auf seinem Wahlplakat stand damals: “Aufgeschlossen. Sachkundig. Zielstrebig.” Wer ihm das heute bestätigen kann, der kann kein Ahrensburger Bürger sein.

Ja, das sollten sich die Eltern einmal deutlich vor Augen führen, die ihre Kinder auf die Grundschule Am Reesenbüttel schicken und auf die Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule! Damit sie wissen, auf wen sie noch alles sauer sein können.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Oktober 2013

2 Gedanken zu „Ahrensburg: Schul-Probleme im Zusammenhang betrachtet

  1. Ahrensburger Elternteil

    Hallo Herr Dzubilla!

    Ich wollte mich damals dem Protestmarsch gegen den Erlenhof anschließen, habe ihn aber nicht gefunden. Wurde der von der Verwaltung nicht genehmigt? Oder sind die Bürger in der Nacht durch unsere Stadt gezogen, also im Dunkeln?

    Und warum ist Jörn Schade nicht mehr Fraktionsvorsitzender der Ahrensburger CDU? Gab es dort vielleicht Mobbing von Seiten der Erlenhof-Fraktion……..?

    Freundliche Grüße aus Ihrer Nachbarschaft!

  2. Der Spatz vom Rathausdach

    Zu diesem Beitrag passt vielleicht auch folgender Hinweis: Heute wurde die neue Sporthalle der Grundschule Am Hagen festlich eingeweiht. Wen ich dort nicht erblickt habe, obwohl er angekündigt worden war, das ist unser Schweriner Bürgermeister. Zum Glück hat ihn keiner vermisst. Und Bürgervorsteher und Politiker waren selbstverständlich zugegen bei diesem großen Ereignis.

    MfG
    Der Spatz vom Rathausdach

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