Die regelmäßigen Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass es nicht allzu häufig vorkommt, dass ich auf lesenswerte Beiträge im 3. Buch Abendblatt hinweise. Heute aber steht dort ein Kommentar von Hinnerk Blombach, der sich mit der Stadtverordneten-Versammlung am vergangenen Montag beschäftigt. Hintergrund: So voll war es auf den Zuschauerstühlen schon lange nicht mehr. Die Ursache waren drei Klassen aus dem Eric-Kandel-Gymnasium, die ein Stück unserer Kommunalpolitik live erleben wollten/sollten.
Ich war in der Veranstaltung und kann bestätigen, was Blombach berichtet, nämlich dass das Prozedere keinen guten Eindruck auf die Jugendlichen gemacht haben kann. Das war wirklich “keine Werbung für die Ahrensburger Politik”, schreibt der Redaktionsleiter. Die meisten der Schüler waren darum auch schon aufgestanden und vorzeitig gegangen.
Dabei wurden durchaus wichtige Entscheidungen für die Zukunft gefällt. Und damit komme ich zum Tadel der Stormarn-Redaktion vom HA. Wir lesen, was Janina Dietrich schreibt, nämlich: “Ahrensburg: Politiker beschließen Rathaus-Anbau”. So ein Beschluss wäre aber absoluter Unfug. Und genau deshalb haben die Stadtverordneten auch keinen Rathaus-Anbau beschlossen. Denn das können sie gar nicht beschließen, die Ahrensburger Politiker.
Ein Anbau ist direkt an ein bestehendes Gebäude angebunden. Das ist beim denkmalgeschützten Ahrensburger Rathaus gar nicht möglich. Und deshalb haben die Stadtverordneten es auch gar nicht beschlossen, sondern sie haben mehrheitlich darüber abgestimmt, dass ein Erweiterungsbau auf dem Gelände möglich ist.
Dass bei einigen abrissfreudigen Stadtverordneten der Gedanke im Spiel ist, durch den Regierungswechsel in Kiel die Möglichkeit zu haben, den Denkmalschutz für das Rathaus wieder aufzuheben, ist ein anderes Thema. Und ich meine, bevor das passiert, sollte erst einmal eine Bürgerabstimmung erfolgen.
Vermutlich hat die Berichterstatterin Janina D. sich bei ahrensburgTV informiert und wiedergegeben, was Hinrich Schmick von der WAB dort geäußert hat. Ich denke, der Leser sollte morgen eine Berichtigung im Blatt lesen, denn es ist eine echte Falschmeldung, die nicht unberichtigt bleiben darf.