Morgen, so lesen wir heute im 3. Buch Abendblatt, entscheidet der Bau- und Planungsausschuss über den Bebauungsplan an der Hamburger Straße 40-42. Und wenn ich Mitglied in diesem Ausschuss wäre, würde ich dagegen stimmen und Nachbesserung verlangen.
Meine Gründe: Es sollen dort 106 Wohnungen entstehen aber nur 82 Parkplätze, also 24 zu wenig. Und: Der Investor vermeldet, dass dieses neue Quartier “ohne Autoverkehr” sein soll. Wie soll das gehen, werden Sie fragen. Die Bewohner der Adolfstraße werden die Antwort auf diese Frage geben:
Die Autos der Bewohner im neuen Quartier in der Hamburger Straße fahren alle durch die Adolfstraße in ihre Tiefgarage, wenn sie dort einen Platz haben. Und: Alle Autos, die keinen Abstellplatz unter der Erde haben, die parken vermutlich in der Adolfstraße. Genauso wie die Besucher der “fünf Gebäude ohne Autoverkehr”.
Der Bebauungsplan geht im übrigen über das ehemalige VW-Gelände hinaus und umfasst auch die Grundstücke in der Adolfstraße, deren rückwärtige Bereiche bebaut werden sollen.
Darf man heutzutage eigentlich noch Häuser bauen, ohne eine entsprechende Zahl von Abstellplätzen für alle Wohnungsinhaber nachzuweisen?
Anscheinend darf man das – siehe Lindenhof!
Die Adolfstraße wird jetzt von zwei Investoren in die Zange genommen. Mit dem Charme des alten Straßenbildes wird es bald vorbei sein.
Die neuen Investoren haben den Gewinn und die alteingesessenen Eigentümer den Wertverlust ihrer Häuser und Grundstücke.