Wenn man die Vertreter der Parteien im Wahlkampf so anhört, dann gibt es hier wie dort einen gemeinsamen Nenner, und das ist die Kritik an der Verwaltung in unserem denkmalgeschützten Rathaus. Dabei wird aber von Parteivertretern immer wieder ergänzend klargestellt wird, dass ihre Kritik sich nicht gegen die Mitarbeiter in der Verwaltung richtet, sondern allein gegen …
… den Leiter der Verwaltung, also den Bürgermeister, der der SPD angehört, wobei letzteres jedoch nicht von politischer Bedeutung ist bzw. nicht sein sollte. Und selbst die SPD, die vor der letzten Bürgermeisterwahl noch großartig plakatiert hatte: „Gut gemacht, Michael Sarach“, die steht heute auch nicht mehr ganz so geschlossen hinter ihrem Genossen, ist aber immer noch etwas verhaltener mit öffentlichen Äußerungen. Und die Medien? Na ja.
Eines sollten die Politiker inzwischen gelernt haben und sich die Frage stellen: Ist es wirklich sinnvoll, bei einer Bürgermeisterwahl immer wieder Parteimitglieder für das Amt zu nominieren und sie dem Bürger zu empfehlen? Wäre es nicht sehr viel besser, einen Bürgermeister ohne Parteibuch zu haben, auf den sich zuvor alle Parteien der Stadt unisono geeinigt haben? Das würde gleichzeitig bedeuten: Politiker & Bürger wählen den Bürgermeister gemeinsam.
Auch denke ich nicht, dass der Bürgermeister unbedingt ein Verwaltungsfachmann sein muss, denn die Verwaltung wird doch schon im Rathaus von den dortigen Fachleuten gemacht. Besser wäre ein Gestaltungsfachmann, der über Kenntnisse aus dem Marketing verfügt. Und der das Amt eines Bürgermeisters als Stadtmanager sieht und nicht als Stadtverwalter. Wichtig ist dabei auch, dass er Menschen führen und begeistern kann.
Kurzum: Ahrensburg braucht als Bürgermeister keinen Frühstücksdirektor und Verwalter, der Dienst nach amtlicher Vorschrift macht, sondern unsere Stadt braucht eine/n Bürgermeister/in, die/der Visionen hat und in der Lage ist, die Politiker von seinen Vorstellungen zu überzeugen, damit alle, die am selben Strick ziehen, das auch in dieselbe Richtung tun. Und das wird einer parteineutralen Persönlichkeit leichter fallen, als einem Parteibuchinhaber.
Mein Tipp: Schon jetzt mit der Suche beginnen, denn Bürgermeisterwahlen sind zwar nicht so häufig wie Weihnachten, aber auch sie kommen immer genauso plötzlich. Und geeignete Kandidaten stehen nicht an jeder Ecke herum.
In Großhansdorf gab es keine Meinungsverschiedenheit bei den Parteien über den Bürgermeister. Und so einen Bürgermeister benötigt auch Ahrensburg. Vielleicht kann man den ja abwerben? 😉