Eingangs zu diesem Blockeintrag ein Rückblick in das vergangene Jahr: Es war am 19.09.2017, als man im 3. Buch Abendblatt lesen konnte: „Bäume an Fuß- und Radweg Katzenbuckel haben ungewöhnliche Markierungen. Stadtverwaltung und Anwohner suchen nach dem Grund. Wer hat Bäume am Fuß- und Radweg Katzenbuckel in Ahrensburg markiert und warum? Stehen dort Fällungen an?“
Niemand konnte oder wollte die Fragen der Zeitung damals beantworten. Die Stadtverwaltung wusste von nix, der Bauhof wusste von nichts, das Umweltamt wusste von nichts. Kurzum: Niemand wusste von etwas.
Zehn Tage später, also am 29. 09,2917, meldete dann das 3. Buch Abendblatt überraschend : „Die Stadt ist doch für die Nummern und Farbpunkte an Bäumen am Fuß- und Radweg Katzenbuckel in Ahrensburg verantwortlich. Dies bestätigte die Stadtverwaltung jetzt auf eine erneute Abendblatt-Anfrage.“ Und: Es hatte sich damals nur um einen „Kommunikationsfehler“ gehandelt – donni, donni aber auch!
Und nun, so las man in derselben Zeitung am vergangenen Samstag, sind in Ahrensburg schon wieder Bäume markiert worden. Und niemand weiß von wem und warum. Doch halt! Reporter Harald Klix weiß und schreibt: Hier wird anonym protestiert. Und zwar mit orangefarbenen Kreuzen an einem Dutzend Bäumen auf dem Areal der Alten Reitbahn, die nach Kinoplänen bebaut werden soll, wenn wir Bürger nicht aufpassen und umgehend handeln.
“Die Markierungen der Bäume sind weder von der Stadtverwaltung noch von den Stadtbetrieben angebracht worden”, sagt Imke Hase Bär im 3. Buch Abendblatt und glaubt an einen „schlechten Scherz“.
Ob es sich auch in diesem Fall vielleicht um einen „Kommunikationsfehler“ handelt, weiß ich natürlich nicht. Aber Harald Klix hat weder das Umweltamt befragt noch den potentiellen Investor, der die Alte Reitbahn bebauen und dafür viele Bäume abholzen will. Hat er vielleicht schon einige davon markiert, um bei einem Holzfäller einen Kostenvoranschlag einzuholen…? 😉
Meine Meinung: Würde es sich hier um einen Protest handeln, dann hätten die Protestanten die Bäume wohl eher mit dem Kreuz des Todes, also dem Kreuz der Christenheit gekennzeichnet. Die roten Kreuze an den Bäumen lassen aber an die Kreuze denken, die wir Bürger auf unseren Wahlzetteln am 6. Mai machen sollen. Könnte es sein, dass hier ein paar Bürger schon mal geübt haben…? 😉
Wenn man protestierende Bürger in einen Topf werfen will mit Straftätern, dann muss man sich schon etwas einfallen lassen. Und genau das hat die Stormarnbeilage in der Wochenendausgabe getan!
Es wird in dem Beitrag deutlich gemacht, dass es sich bei den Kreuzen an den Bäumen um keine Straftat handelt.
Da muss man ja befürchten, dass die Stormarnbeilage als Nächstes die Wiedereinführung von Majestätsbeleidigung und Inquisition fordert.
@Herr Dzubilla: Warum wird das denn alles überhaupt erwähnt, wenn damit keine Absicht verbunden wäre? Werden Menschen, die ein Plakat ohne Genehmigung aufgehängt haben, in dem Kommentar vom vergangenen Samstag nicht in Verbindung gebracht mit einem blutigen Mord am Jungfernstieg? Werden hier nicht Zusammenhänge suggeriert, die an den Haaren herbeigezogen sind? Sind eine derartige Berichterstattung und ein derartiger Kommentar nicht unglaublich überzogen und geschmacklos? Geht es der Stormarnbeilage und der Verwaltung nicht darum, Kritik an der Lindenhofbebauung und an der Bebauung der Alten Reitbahn bereits im Keim zu ersticken? Wird hier nicht auf eine Weise vereinfacht und manipuliert, wie man es sonst eher von der AfD kennt und erwartet?
Ich weiß, dass Sie diesen Kommentar in Ihrem Blogbeitrag vom vergangenen Samstag schon sehr ausführlich und überzeugend kritisiert haben. Ich denke aber, dass dies im vorliegenden Fall nicht häufig genug geschehen kann.
Ich pflichte Ihnen bei. Das Kuriose: Das Plakat am Lindenhof wurde von der Stadt entfernt, weil es nicht genehmigt war. Das Plakat am Rondeel (SIG) wurde auch nicht von der Stadt genehmigt, die neuerdings genehmigte Plakate kennzeichnet. Warum wurde das Plakat am Rondeel, das dort schon seit Wochen hängt, nicht entfernt?