“Notdienst”: Politische Parteien, die im Anzeigenblatt MARKT werben, müssen schon ein verdammt dickes Fell haben

Im Ahrensburger MARKT vom Wochenende habe ich keine Wahlwerbung von Parteien gefunden. Trotzdem weist der Verlag unter “Notdienste / Aus der Region” darauf hin, dass man sich mit “den Inhalten von Wahlwerbung nicht identifiziert und diese nicht die Meinung des Unternehmens wieder spiegeln”. Womit der Verlag auch seine Probleme mit der deutschen Sprache anzeigt, denn natürlich muss es “widerspiegeln” heißen.

aus: Anzeigenblatt MARKT

Wenn ich eine Partei wäre, dann würde ich nicht im MARKT inserieren. Denn der Verlag schreibt nicht, dass er sich nicht mit den Inhalten der Einzelhandelswerbung indentifiziert und diese Angebote nicht die Meinung des Unternehmens widerspiegeln, sondern es geht allein um Parteienwerbung, und zwar komplett und pauschal und im Vorwege für alle Parteien, die möglicherweise in dem Anzeigenblatt werben wollen

Der Verlag vom MARKT sagt damit: Wir haben eine andere Meinung als ALLE Parteien, die uns mit ihren Werbegeldern finanzieren. Damit wird den Lesern suggeriert: Was dort in der Werbung der Anzeigen von Parteien veröffentlicht wird, ist nicht in unserem Sinne derjenigen, die diese Werbung verbreiten, weshalb wir uns ausdrücklich davon distanzieren. Der MARKT will diese Werbung nur veröffentlichen, weil der MARKT dafür Geld kriegt. Es ist also ein “Notdienst in eigener Sache”.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. April 2018

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