Leute, wie rasend schnel die Zeit vergeht! Heute ist es genau sechs Jahre her, als der große Schauspieler Walter Giller gestorben ist, der auch in Ahrensburg häufig aufgetreten ist (Alfred-Rust-Saal und Parkhotel) und mit dem ich über viele Jahre lang befreundet gewesen bin. Ich dachte gerade wieder an Walter, der auf meinen Schubiduu…uh-Hörspielen als Erzähler mitgewirkt hat, als mir das nachstehende Foto in die Hände fiel, das hier in Ahrensburg entstanden ist.
Ich erinnere mich auch noch an eine Anekdote, in der es um eine Karikatur geht. Es war im Jahre 1985, als Walter, der nie ohne Hund gereist ist, mich in Ahrensburg besucht hatte, weil er gerade auf einer Theatertournee in Hamburg aufgetreten war. Und weil er wusste, dass ich mit dem Zeichner Karl-Heinz Schoenfeld befreundet bin, der damals noch in Ahrensburg gewohnt hat, da fragte mich der Schauspieler, ob der Meister der satirischen Feder vielleicht eine Karikatur von seinem Kopf machen könnte, die er dann auf einer Autogrammkarte drucken lassen würde.
Gesagt, getan. Kurzer Anruf und Karl-Heinz kam stehenden Fußes zu uns ins Haus; und weil wir dann zu dritt waren, spielten wir nicht Skat, sondern wir machten einen Probelauf, und zwar durch meine Hausbar. Und während wir das taten, machte Karl-Heinz ein paar Skizzen von Walters markantem Kopf.
Um es kurz zu machen: Es war ein wunderschöner Abend, auf den wir nicht nur mehrfach angestoßen hatten, sondern an dem wir stundenlang geplaudert haben über Gott und die Welt und das, was es sonst noch zwischen Himmel und Erde zu diskutieren gab.
Wenige Tage später, Walter war schon wieder auf seiner Tournee, brachte Karl-Heinz mir die Karikatur. Sie gefiel mir, denn sie war auf den Punkt – karikaturistisch gesehen, versteht sich! Nur einer war davon nicht so richtig begeistert, nämlich Walter, der Giller. Er, der alles andere als eitel war, hatte sich sein Antlitz wohl mehr als Zeichnung denn als Karikatur vorgestellt.
Ich behielt dann das Bild selber und bat meinen Freund, mir das Blatt trotzdem zu signieren. Und also schrieb er drauf: „Lieber Harald … trotzdem – Dein Walter Giller 85″. Und seitdem hängt die Zeichnung – siehe die Abbildung! – in meinem Büro an der Wand und erinnert mich immer wieder an den großen Schauspieler und Freund aus vergangener Zeit, der vor 90 Jahren in Hamburg zur Welt gekommen ist.
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Lesung von Walter Giller im Park Hotel. Auch damals hatte er seinen Hund dabei. Und den hat er “heimlich” unterm Tisch mit Käse gefüttert.