Hinnerk Blombach ist Redaktionsleiter vom 3. Buch Abendblatt. Und der Journalist sollte eigentlich über die brennenden Probleme von Ahrensburg berichten, auf die ich hier in wiederholten Wiedervorlagen hingewiesen habe. Macht er aber nicht, der Herr Redaktionsleiter. Überhaupt schreibt Hinnerk Blombach nur selten im Stormarnteil vom Hamburger Abendblatt, sodass man sich in der Hamburger Chefreaktion schon fragen könnte: Was macht der Redaktionsleiter eigentlich den lieben langen Tag auf seinen paar Seiten, für die er viele freie Schreiber beschäftigt? Eigentlich ein Halbtagsjob.
Doch gestern hat der Mann einen Beitrag online stellen lassen, den er parallel auch noch auf Facebook veröffentlicht hat. Und der an diesem Wochenende auch im Hamburger Abendblatt erschienen ist – was ich erst später gesehen habe. Der Beitrag dürfte der längste sein, den der Redaktionsleiter jemals verfasst hat. Er handelt von einer Person, die Hinnerk Blombach sehr am Herzen liegt, nämlich Hinnerk Blombach.
In seinem Online-Beitrag gesteht uns der Redaktionsleiter vom Stormarn-Teil, dass er gar nicht in Stormarn wohnt, geschweige denn in Ahrensburg. Sondern Hinnerk Blombach wohnt irgendwo am anderen Ende von Hamburg, nämlich in Othmarschen. Dort gehen auch seine Kinder zur Grundschule, wie er berichtet, und dort kauft die Familie ein und hat vermutlich auch ihr soziales Umfeld. In Othmarschen. Nicht in Ahrensburg. Damit könnte sich auch erklären, warum Hinnerk Blombach so wenig Feingefühl für die Probleme der Menschen in Stormarn, bzw. Ahrensburg hat. Einen Parkplatz benötigt er als Bahnfahrer hier natürlich auch nicht, genauso wenig wie als Einkäufer für seine Familie. Und was in den Ahrensburger Schulen los ist, erlebt er persönlich gar nicht mit. Frage: Verbringt er mit seiner Familie wenigstens die Wochenenden und seinen Urlaub in Stormarn…?
Apropos: Interessiert Sie die Auflage vom 3. Buch Abendblatt?
Schauen wir zur IVW! Die IVW ist die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern. Und die IVW erhebt für jedes Quartal die Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften. Und alle drei Monate ist man in der Redaktion vom Hamburger Abendblatt gespannt wie eine Wäscheleine, wie denn wohl der Verkauf der Auflage im Kreis Stormarn gewesen ist und weshalb ich als „Blogwart“ (Zitat: Redaktion 3. Buch Abendblatt) darüber informiere.
Also: Im Vergleich vom 2. zum 3. Quartal 2017 ist die gesamte verkaufte Auflage von 12.865 gefallen auf 12.583 Exemplare. Allein bei den Abonnenten fiel die Auflage in dieser Zeit von 11.240 auf 10.828 Exemplare und liegt nun deutlich unter 11.000 Abonnenten. Wohlgemerkt: im gesamten Kreis Stormarn.
Tragisch: Im vergangenen Quartal lieferte der Verlag für den Einzelverkauf an die Kioske täglich 2.738 Exemplare. Davon wurden allerdings nur 1.553 Stück verkauft, was bedeutet: Tag für Tag kamen 1.185 Zeitungen aus Stormarn wieder zurück an den Verlag, wurden ungelesen zum Altpapier.
Hier die Übersicht zwischen dem 2. und 3. Quartal 2017 und das Vergleichsquartal 3/2016. Die Spalte “Verkauf” betrifft Einzelverkauf und Abo-Exemplare zusammengezählt:
Der Fairness halber sei hinzugefügt, dass es bei anderen Zeitungen noch sehr viel schlimmer aussieht. Die BILD-Zeitung zum Beispiel verkaufte im 3. Quartal 2017 laut IVW rund 188.000 Zeitungen weniger im Einzelverkauf und Abo als vor einem Jahr. Das ist ein Rückgang um 10,5 % auf rund 1,6 Mio Exemplare pro Ausgabe. Und zu der Zeit, als ich für die BILD-Zeitung gearbeitet habe, betrug die Auflage noch rund 5 Mio Exempare.
Nachdem ich erfahren habe , dass der Chef der Stormarnbeilage im Hamburger Westend wohnt, verstehe ich zunehmend, warum die Berichterstattung der Stormarnbeilage über die Stadt Ahrensburg von einer derart geringen Ortskenntnis geprägt ist.
Wer von auswärts kommt, kann Ahrensburg mit dem Kopf beurteilen. Wer in Ahrensburg lebt, erlebt Ahrensburg auch mit dem Bauchgefühl. Wie kann zum Beispiel jemand aus Othmarschen, der in Ahrensburg nicht mit dem Auto fährt, um einzukaufen, behaupten, dass es in Ahrensburg ausreichend Parkplätze gibt.
Wozu mir gerade als Metapher einfällt: Wer von Hamburg nach Ahrensburg kommt, allein um hier als Nachtwächter zu arbeiten, der wird wohl kaum vor Augen haben, wie Ahrensburg am Tage ausschaut. 😉
Ich frage mich, mit wievielen Ahrensburgern Hinnerk Blombach überhaupt je gesprochen hat in den vergangenen Jahren, wenn man einmal von den engen Kontakten zum Ahrensburger BM absieht. Ach Herrje, der BM ist ja auch nur ein Teilzeit-Ahrensburger.
Er hat ja auch einen Leserbeirat gegründet, aber anscheinend spricht er mit diesen Lesern auch nicht.
Der BM von Blombach? Das ist doch dieser Olaf Scholz oder?
Ich finde es nicht lustig, über Hinnerk Witze zu machen. http://www.brandy-magazin.de/witze.php/bauer-hinnnerk-und-die-unterhose.html
Der Herr Blombach wird wohl seine Gründe haben, warum er nicht nach Ahrensburg zieht, sondern lieber einen dermaßen langen Arbeitsweg in Kauf nimmt. Vielleicht sind wir Ahrensburger ihm einfach zu piefig. (Das feine Hamburger Othmarschen – das ist doch ein völlig anderer Schnack!!!) Oder er möchte nicht, dass seine Kinder hier in der Schule gehänselt werden, weil sein Vater so langweiliges Zeug auf facebook stellt. Oder seiner Frau fehlen hier in Ahrensburg die Parkplätze zum Einkaufen in der City. Oder Herr Blombach will seinen Job hier nicht auf Dauer machen, sondern lieber Chefredakteur vom Hamburger Abendblatt werden. Oder was? Natürlich könnte er auch in einen anderen Ort von Stormarn ziehen. Beispielsweise nach Bargteheide. Oder nach Bad Oldesloe. Oder nach Köthel an der Bille. Vielleicht verrät Herr Blombach uns ja gelegentlich, warum Ahrensburg für ihn ein No-go ist, was das Wohnen hier betrifft?
Herr Blombach hat nicht die leiseste Ahnung über die Parkplatzsituation in Ahrensburg und den schlimmen Zustand mancher privater Parkhäuser in Ahrensburg. Trotzdem wurden in der Vergangenheit in der Stormarnbeilage Empfehlungen an die Leser ausgesprochen, gerade diese Parkhäuser zu nutzen. Da schreiben in der Redaktion offenbar Blinde über das Sehen.
Aber Herr Blombach wundert sich möglicherweise, warum die Ahrensburger Einzelhandelsgeschäfte so gut wie kaum noch in der Stormarnbeilage Werbung machen, während das Stadt-Forum regelmäßig im “Markt” annonciert. Doch womöglich wundert man sich im Funke-Verlag in Essen noch mehr, weil man die die mögliche Ursache in Ahrensburg noch nicht erkannt hat.