Der Bau- und Planungsausschuss hat getagt. Dort sollte es eigentlich um die Lärmschutzwände gehen, aber der Punkt musste von der Tagesordnung gestrichen werden, weil die Verwaltung dazu noch nichts ausgearbeitet und den Politikern vorgelegt hatte. Und warum hat die Verwaltung das nicht getan?
Im 3. Buch Abendblatt lesen wir heute: „Bauamtsleiter Peter Kania begründete den Schritt damit, dass erst noch Anregungen der Bürger aus der Einwohnerversammlung von vergangener Woche eingearbeitet werden und dann die Stadtverordneten über das Positionspapier beraten müssten.“
Und nach wie vor geht es immer noch darum, dass Lärmschutzwände tatsächlich gebaut werden müssen. Wenn die Verwaltung die Anregungen der Bürger aus der Einwohnerversammlung wirklich gehört hat und ernst nimmt, dann weiß der Bürgermeister auch, dass dort klar und deutlich geäußert wurde: Die Stadt soll mit der Bahn unverzüglich verhandeln, dass die 800 Meter langen Transit-Güterzüge zwischen Skandinavien und Italien nicht durch die friedliche Ahrensburger Innenstadt donnern sollen, weil sie auch auf einer anderen Route fahren könnten. Und für eine S-Bahn wird gar kein Lärmschutz benötigt.
Ich bin gespannt, ob die Verwaltung das aufnimmt und die Politiker den Bürgermeister beauftragen werden, alles zu unternehmen, um Schaden von Stadt und Bürgern abzuwenden, was Michael Sarach ja auch sinngemäß in seinem Amtseid geschworen hat. Bis heute ist das offensichtlich noch nicht passiert. Und deshalb halte ich es hier fest, damit später niemand sagen kann, er hätte davon nichts gewusst: Die Güterzüge müssen nicht durch Ahrensburg rasen, weil es Alternativen gibt.
Und ich erinnere daran: Die Stadt Ahrensburg hat „55.000 € zur Verfügung gestellt … für Untersuchungen zur Vermeidung der hohen Lärmschutzwände im Innenstadtbereich“. Bis jetzt ist mir noch nicht klar geworden, was wir für diese 55.000 € bekommen haben, außer dem allgemein bekannten Hinweis des Sachverständigen in der Einwohnerversammlung, dass man Lärmschutz auch durch Bearbeitung der Gleise erzielen kann. Diesen Hinweis hätte man möglicherweise anderswo auch für 50 Euro bekommen.
Was die 55.000 Euro betrifft, so hat die Stadt damit doch auch ein Büro beauftragt, die Händler in der Innenstadt zu befragen, welche möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen die sechs Meter hohen Lärmschutzwände für den Einzelhandel haben. Diese Befragung und Auswertung hat bestimmt allein 10.000 Euro gekostet.
Stimmt. Aber diese Befragung war der absolute Humbug des Jahres. Eine Alibi-Aktion. Kein Ladeninhaber kann heute schon sagen, was in zehn Jahren sein wird, wenn die Bahn ihr Vorhaben umgesetzt hat. Genauso hätte man die Ladeninhaber auch nach den Lottozahlen fürs kommende Wochenende befragen können. Fazit: Hier wurde mal wieder das Geld der Bürger aus dem Fenster des Rathauses geworfen, worüber eine externe Beratungsfirma sich sehr gefreut hat.
Warum nimmt der Ahrensburger Bürgermeister nicht schleunigst Kontakt auf mit der Bürgermeisterin von Bargteheide, um zum Wohl und zur Gesundheit der Bürger diese Trasse zu verhindern?
Der Ahrensburger Bürgermeister beruft sich in letzter Zeit gehäuft auf seinen Amtseid. Das geschieht besonders dann, wenn die Bürger verlangen, dass ein Bürgermeister sich für die Belange der in Ahrensburg lebenden Bürger einsetzen soll. Eine derartig inflationäre Berufung auf den Amtseid weckt den Verdacht, dass der Bürgermeister es mit seinem Eid nicht so genau nimmt und sich nur aus taktischen Gründen immer wieder darauf beruft. Die ständige Berufung auf den Amtseid ist so etwas wie ein Totschlagargument, um sich den Sorgen und Nöten der Bürger nicht auseinandersetzen zu müssen.
Wie lautet eigentlich der Amtseid des Ahrensburger Bürgermeisters?
Siehe hier: http://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/justizportal_nrw.cgi?xid=3556551,48 Wobei der Bürgermeister von Ahrensburg auf die Worte “so wahr mir Gott helfe” verzichtet hat.
Übrigens: Der Regierende Bürgermeister von Berlin und die von ihm ernannten Mitglieder des Senats leisten vor dem Abgeordnetenhaus folgenden Eid:
“Ich schwöre, mein Amt gerecht und unparteiisch, getreu der Verfassung und den Gesetzen zu führen und meine ganze Kraft dem Wohle des Volkes zu widmen.”
Es ist also Volksverdummung, wenn der Bürgermeister sich beim Thema Flächennutzungsplan und beim Thema Bahntrasse auf seinen Amtseid beruft,. Schließlich handelt es sich in beiden Fällen weder um die Einhaltung der Verfassung noch um die Einhaltung von Gesetzen.
Wieso ist Ahrensburg nicht im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler erwähnt? Allein das Luxus-Klo wäre der Erwähnung wert gewesen. Und dann fehlen noch die zahlreichen sinnlosen Gutachten. Hat da einer aus Ahrensburg den Bund der Steuerzahler beeinflusst?
Dass die Gleisanlagen im Osten von Hamburg ausgebaut werden, um den Güterverkehr von unserer historischen Trasse in andere bewohnte Gebiete zu verlegen, glaube ich nicht.
Da wäre das Tieferlegen der Gleisanlagen um sehs Meter auf 10 Kilometer durch Ahrensburg günstiger.
Warum hat der Bürgermeister bei der Diskussion um den Lärmschutz nicht auf seinen Vorschlag verwiesen? Die Verwaltung hat es nicht geschafft, aus den vier dargestellten weiteren Möglichkeiten der Schallreduzierung ( Abschleifen, Dämpfungsglieder, Spezialwände geringerer Höhe, Schallschutzfenster) und deren Zusammenfassung einen Satz zu Papier zu bringen.
Die 55.000 Euro für das Gutachten, zeigen wieder, wie wenig die hochdotierten, studierten Verwaltungsbeamten in der Lage sind, selbständig zu arbeiten. Und da meckert noch einer über Frau Andres!
Damals in den Räumlichkeiten der Feuerwehr waren die Stadtverordneten bei Einwohnerversammlungen noch sehr zahlreich in den vorderen Reihen anwesend. Diesmal haben sie bei dem unerwarteten Andrang vorne keine Plätze gefunden.
Das Luxus-Klo wurde doch schon erwähnt im Schwarzbuch. Die Kosten für dreijähriges Nicht-Stadtmarketing wären sicherlich ein heißes Kapitel im Schwarzbuch. Tieferlegen der Gleise? Sollen die Züge etwa durch die Galerie der Hände fahren? Ein Einwohner hat in der Stadt darauf hingewiesen, dass es noch andere Strecken gäbe für den Güterfernverkehr – warum ausgerechnet durch die Innenstadt (!) von Ahrensburg? Warum wurden andere Möglichkeiten nicht öffentlich angedacht und diskutiert? Weil man Ahrensburg mit einer S-Bahn geködert hat? Die Stadtverordneten in Einwohnerversammlungen? Erwarten Sie da nicht ein bisschen zuviel von den Damen und Herren?
Hallo liebe Ahrensburger,
als einer der vom zukünftigen Lärm beeinträchtigten Anlieger war ich auf der Einwohnerversammlung und habe eine Stellungnahme, auch im Auftrage meiner Nachbarn, abgegeben. Diese soll offenbar jetzt mit anderen, Ende Oktober behandelt werden. Wir sind gespannt. Meine Erkenntnisse aus den Ausführungen des Fachmannes sind allerdings, dass die vorhandenen 5, am Bahnhof in Richtung Norden, vorhandenen Weichen einen ” Niedrigen Lärmschutz” verhindern ! Diese Weichen sind aber erforderlich , wenn die Deutsche Bahn weiterhin darauf besteht, auf dem Gleis 5 eine Überholstrecke für 835 m lange Güterzüge einzurichten. Diese Strecke und die Weichen werden den Lärmpegel wesentlich erhöhen.
Herr Kania wies darauf hin, dass es ja als letzte Möglichkeit den Einbau von Lärmschutzfenstern gäbe. Meint er damit die Häuser der direkt betroffenen Anlieger? Damit bliebe jedoch der Lärm bei Tag und noch stärker bei Nacht in der Stadt. Oder meint er damit durchsichtige 6m hohe Lärmschutzwände an der Trasse. Als erstes sollte die unsinnige Lärmpegelerhöhung durch die Überholstrecke verhindert werden und dann erst kann man über einen gestaffelten Lärmschutz nachdenken. Übrigens je schmaler die Trasse wird, desto geringer muss auch die Höhe der Lärmschutzwände sein. Stellt man sich einmal auf die Brücke der Brückenstraße, dann sieht man wie viel Luft es auf der gesamten Gleisanlage gibt. Mit einer Begradigung der bis zu 7 Gleise umfassenden Anlage, könnte Ahrensburg sicher auch seine zukünftigen Parkplatzprobleme rund um den Bahnhof lösen.
Leider ist die Stadt bis heute nicht in der Lage, die direkt betroffenen Grundstücke zu benennen. Das erklärt vielleicht auch die geringe Teilnahme an den Veranstaltungen
Wir bleiben dran!
Herzliche Grüße
Jürgen Plage