So könnte Ahrensburg sich kulturell aufwerten

Im Bilde sehen Sie eine Skulptur. Es ist Kunst im öffentlichen Raum. Ein Mann sitzt im Café, eine Tasse in der Hand. Ich weiß nicht, wer dieser Mann ist, aber ich weiß: So könnte der in Ahrensburg geborene Dichter Waldemar Bonsels (1880-1952) auf dem Rondeel sitzen. An Stelle des Blaumanns, der dort immer noch ohne Sinn und wider den Beschluss der Stadtverordneten auf einer Schnecke steht und symbolisiert: So werden die Bürger von Ahrensburg zur Schnecke gemacht.

Stellen Sie sich vor, ein Denkmal von Waldemar Bonsels stünde tatsächlich auf dem Rondeel wie es die Abbildung zeigt! Das würde sich schnell in Stadt und Land herumsprechen. Viele Besucher, die nach Ahrensburg kommen, würden sich auf den freien Stuhl setzen und ein Foto machen lassen mit dem weltbekannten Dichter der „Biene Maja“. Und das Rondeel würde dadurch wieder etwas gepflegter aussehen als mit dem Plastik-Alien, der dort seit zwölf Jahren fehlplatziert steht und mit depressivem Gesichtsausdruck leer in die Gegend glotzt.

Im August 2005, also vor 12 Jahren, wurde das Monster aufs Rondeel gestellt. Verschenkt vom Club der Rotarier, wo die damalige Bürgermeisterin Ursula Pepper im Vorstand saß, die diese Schießbudenfigur als Bürgermeisterin in Empfang genommen und den Vertrag mit dem Plastiker Wolke unterzeichnet hat, der dem Juristen der Stadt nicht vorgelegt worden war.

Apropos: Wann setzt der Bürgermeister den Beschluss der Stadtverordneten endlich um, den Blaumann vom Rondeel zu entfernen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. August 2017

11 Gedanken zu „So könnte Ahrensburg sich kulturell aufwerten

  1. Narrenhof

    Aber lieber Herr Dzubilla,
    jetzt zwingen Sie mich schon wieder, das Rathaus zu verteidigen:

    Wieso meinen Sie eigentlich, der Plastik-Elien sei fehlplatziert und spiegele mit seinem depressiven Gesichtsausdruck die Stimmung der Ahrensburgerinnen und Ahrensburger ? In anderen Städten wird doch höchstens die Temperatur des Badewassers angezeigt.

    Und woher wissen Sie überhaupt, dass nicht jeder, wirklich jeder Vertrag des Bürgermeisters vor seiner Unterschrift pflichtgemäß dem Justiziar der Stadt zur sorgfältigen Prüfung und zum Wohl der Allgemeinheit vorgelegt wird ? Schließlich bezahlen alle deren pflichtgemäße Arbeit und zwar sehr sehr gut und auch Sie.

    Und im übrigen sollten Sie es auch besser dem Bürgermeister selbst überlassen, wann er über sein Tun nachdenkt und warum. Sie wissen doch: Gut gemachtes Ding will Weile haben.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Und die stadtverordnete Grünfrau Monja Löwer erkärt öffentlich, dass sie den Blaumann liebt, vermutlich, weil dieser ihr so ähnlich sieht mit seinem Gesichtsausdruck. 😉 Ob die Bürger von Ahrensburg deshalb auch die grüne Stadtverordnete Monja Löwer lieben werden, wird sich bei der nächsten Kommunalwahl herausstellen.

  2. Hans Wurst

    Kunst muss nicht jeden Mitbürger gefallen. Das finde ich gut. Man spricht darüber. Schön, dass es den Muschelmann in Ahrensburg gibt. Besucher in Ahrensburg empfinden die Kunst im öffentlichen Raum auf dem Rondeel meiner Kenntnis und Gesprächen nach eher positiv.
    Und wenn es edle Spender für ein Kunstwerk mit Waldemar Bonsels gibt, so wird sich dafür einen passenden Standort in Ahrensburg finden.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Nicht alles, was aus Kunst-Stoff ist, ist deshalb schon Kunst. In Umfragen hat sich die Mehrheit der Bürger gegen den Schneckenmann ausgesprochen. Und die Mehrheit der Stadtverordneten hat für eine Versetzung gestimmt. Und: Warum wurden die Bürger nicht VORHER gefragt? Schon bei der Enthüllung gab es erste Buh-Rufe.

      Übrigens: Auch Merda d’artista gefällt vielen Leuten, und reden tun sie auch darüber: https://de.wikipedia.org/wiki/Merda_d%E2%80%99artista

      1. fritz lucke

        Moin lieber Herr Dzubilla,
        geben Sie doch den Erben von Dali einen Hinweis auf die Plastik im sonst schönen Ahrensburg. Vielleicht hilft das ja weiter 😉

  3. Harald Dzubilla

    Und nicht vergessen werden darf auch, dass der Plastiker Wolke ein Plagiat abgeliefert hat. Laut Ausschreibungsbedingungen hätte die Plastik gar nicht aufgestellt werden dürfen – siehe die Skulptur Frau auf der Schnecke von Salvador Dalí!

  4. Hans Wurst

    Die mit der Bahn ankommenden Gäste in Westerland fotografieren sehr häufig die Kunstwerke auf dem Bahnhofsvorplatz von Martin Wolke. Ja, sie erregen Aufmerksam. Dies ist auch für den Muschelmann so. Umsetzen? Einfach aushalten können. Ein wenig mehr Gelassenheit steht Ihnen auch gut, Herr Dzubilla.

  5. Harald Dzubilla

    Und was machen die mit der Bahn in Westerland ankommenden Gäste anschließend? Sie verlassen Westerland wieder. Ich möchte aber Ahrensburg nicht wieder verlassen. Und mein Vorschlag, den sogenannten “Muschelläufer” ans Meer, z. B. nach Westerland, zu schaffen, sollte von den Stadtverordneten ernsthaft diskutiert werden.

    In aller Gelassenheit: Hätte man aufs Rondeel statt des Blaumanns einen Misthaufen gekarrt und einen blauen Gockel draufgestellt – ich bin sicher: Alle Gäste würden das fotografieren.

    PS: Wie ich gehört habe, sollen die Gäste, die damals nach Schilda gekommen waren, das fensterlose Rathaus auch sehr häufig fotografiert haben! 😉

  6. Hans Wurst

    Ich freue mich bereits heute auf die grünen Skulpturen in Westerland. Fotografiert habe ich auch einige Male. EIne nette Fotomontage. Und ich freue mich auch wieder auf den Muschelläufer in Ahrensburg auf dem Rondeel. Kunst. Und Gelebte Kunst.

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