Jochen Proske (SPD) erzählt heute im MARKT, dass jeden Tag 14.000 Menschen nach Ahrensburg pendeln, um hier zu arbeiten. Und das ergibt, so zählt der Stadtverordnete auf: Straßenverkehr, Lärm, Gestank und Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit. Auch, wenn die meisten Pendler vermutlich mit Regionalbahn, U-Bahn, Bus oder Fahrrad zu ihren Arbeitsplätzen kommen.
Doch alle Ungemach wäre beendet, wenn diese 14.000 Pendler nach Ahrensburg ziehen würden „und so ihren Beitrag zu unseren Gewerbesteuereinnahmen leisten“, wie der Herr Proske sinngemäß erklärt.
Klar, als Pendler leisten diese Arbeitnehmer natürlich keinen Beitrag zu unseren Gewerbesteuereinnahmen. Und würden alle Pendler nach Ahrensburg ziehen, hätten wir die doppelte Einwohnerzahl, mehr Autos auf unseren Straßen und noch weniger Parkmöglichkeiten in der Innenstadt.
Aber der Genosse Proske hat spezielles Interesse an Polizisten, Kassiererinnen und Arzthelferinnen, die nach Ahrensburg ziehen sollen. Diese Berufsgruppen erwähnt er ausdrücklich zwecks Wohnraum, den er in Ahrensburg schaffen möchte, wie seine Partei es ja schon auf dem Erlenhof vorgemacht hat.
Immerhin: Am Ende seiner Betrachtung wünscht Jochen Proske nicht nur Polizisten, Kassiererinnen und Arzthelferinnen, sondern uns allen einen schönen Sommer und gute Erholung. Danke gleichfalls.
Warum erwähnt Herr Proske ausdrücklich meine Kolleginnen? Sind wir männlichen Kassierer etwa nicht gern gesehen in Ahrensburg??? 🙁
Ahrensburg beschäftigt ja auch immer noch männliche Erzieher. Wir hier in Delingsdorf sind da fortschrittlicher. Denn die Kinder im “Lütten Huus” werden ausschließlich von uns 12 Erzieherinnen erzogen.
“Die Kinder haben grundlegende Verhaltensweisen erlernt”, berichtete der MARKT über unsere besonderen Ansprüche, am 1.7.17 auf Seite 36. Wir nehmen den Frauen mit Kind deren Kinder gerne entgegen.
Junge Frauen sollten also besser nicht nach Ahrensburg umziehen, sondern nach Delingsdorf.
Herrn Proskes Argumentation ist m.E. äußerst unlogisch. Warum sollen alle Arbeitnehmer, die nach Ahrensburg pendeln, auch nach Ahrensburg ziehen? Dann müssten im Umkehrschluss auch alle Ahrensburger, die nach Hamburg pendeln , nach Hamburg ziehen. Wenn man so argumentiert, müsste die Einwohnerzahl der Stadt Ahrensburg zukünftig eher schrumpfen und nicht wachsen , denn schließlich gibt es mehr Auswärts – statt Einwärtspendler.
Statt immer wieder um den heißen Brei herumzureden, sollten die Verwaltung und die Politiker endlich den Bürgern klare Antworten auf deren Fragen zu geben, z.B.:
1) Auf welche Maßgaben und Untersuchungen stützen sich Verwaltung und Politik, wenn der Bau von ca.1500 neuen Wohneiheinheiten in den kommenden Jahren für unbedingt erforderlich gehalten wird? Diese Zahlen werden regelmäßig behauptet, Belege wurden den Bürgern aber nie vorgelegt.
2) Warum protestieren die Politiker nicht dagegen, dass sämtliche Flächen, die im Süden Ahrensburgs zur Bebauung freigegeben werden sollen, in Landschaftsschutzgebieten liegen?
3) Im Entwurf zum Flächennutzungsplan wird behauptet, dass die Zahl der neuen Wohneinheiten, die durch Innenverdichtung gewonnen werden kann, im gesamten Waldgut Hagen bei 10 Einheiten liegen würde. Jeder, der sich hier auch nur ein bisschen auskennt, weiß, dass diese Zahl falsch ist. In Wirklichkeit ist das Potential weitaus höher. Warum wird nicht die Möglichkeit zur Innenverdichtung korrekt errechnet, bevor die Forderung nach der Erschließung von immer neuen Wohngebieten aufgestellt wird?
Das sind nur ein paar der vielen Fragen, die den Besuchern der Versammlung im Kirchsaal Hagen auf den Nägeln gebrannt haben. Die Antworten stehen immer noch aus, auch nach Herrn Proskes Kommentar im Markt.
Jochen Proskes Beitrag ist mit Sicherheit nicht an die Leser und Kommentatoren von Szene-Ahrensburg gerichtet und auch nicht an alle anderen, die Satire verstehen. Jochen Proske will die so genannten einfachen Leute erreichen. Und die sollen lernen, dass es in Ahrensburg Menschen gibt, die sich wie dumme Kinder verhalten. Wer sich den Wachstumsplänen der Stadt entgegenstellt, ist wie ein naives oder dummes Kind, das die Zeit anhalten will. Ich finde es gemein, um nicht zu sagen: hinterhältig, so mit Andersdenkenden umzugehen!
Also Vorsicht, die fehlende Logik ist beabsichtigt! Sie ist Teil des taktischen Vorgehens von Jochen Proske.
Es wird immer verrückter: Im heutigen Markt ist auf S.16 sogar von einem Bedarf von 2000 neuen Wohneinheiten innerhalb der nächsten 15 Jahre die Rede. Das bedeutet, dass der Bürgermeister damit Bauträgern und Investoren die Möglichkeit geben will, in Ahrensburg günstig an Bauland zu kommen. Wenn Bauland knapp ist, wird es teuer. Wenn Bauland in Hülle und Fülle zur Verfügung steht, wird es billig. Nur das erklärt den Wunsch des Bürgermeisters, möglichst viele neue Flächen für die Wohnbebauung zu erschließen.
Wenn man so liest, was der Sozi schreibt, dann liest man daraus ab: Die Ahrensburger SPD setzt sich mehr für Neubürger ein als für uns Altbürger. Warum, Herr Proske? Hoffen Sie auf neues Wählerpotential, also Polizisten, Kassiererinnen und Arzthelferinnen, die noch nicht durchschaut haben, wie bescheiden Ihre Partei in Ahrensburg arbeitet?
Hallo Rüdiger,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Ihre Befürchtungen hat Herr BM Sarach in der Veranstaltung in der vergangenen Woche bereits vollauf bestätigt. Herr BM Sarach sagte ganz klar, dass die Baulandpreise steigen würden, wenn keine neuen Baugebiete erschlossen würden. Da Bauland in Ahrensburg aber primär von Baugesellschaften aufgekauft wird, bedeutet dies, dass eine Erschließung neuer Baugebiete vor allem großen Baugesellschaften und Investorengruppen zugute kommen würde.
Mit der Erschließung neuer Baugebiete ist es also möglich, die Baulandpreise insgesamt zu drücken. Die privaten Grundeigentümer, die bereits in Ahrensburg ein Grundstück besitzen, haben in diesem Fall das Nachsehen. Die privaten Eigentümer müssen befürchten, dass der Wert ihres Grundstücks zukünftig stagniert oder nicht mehr der allgemeinen Wertentwicklung gemäß weiter steigt. Angesichts der Tatsache, dass in Ahrensburg ca. 50% der Einwohner auch Grundeigentümer sind, halte ich diese Aussage von BM Sarach für sehr problematisch. Dies würde bedeuten, dass die Ausweisung neuer Baugebiete primär zu Lasten der bereits vorhandenen Ahrensburger Grundeigentümer geht. Ich hoffe, sehr, dass die Stadtverordneten diesen Zusammenhang erkennen können und der Ausweisung immer neuer Baugebiete endlich einen Riegel vorschieben.
Viele Grüße
Anne Frey
Heute ist Bauausschusssitzung, die Meinung von Herrn Proske, SPD, Waldgut amHagen, macht vorab leichte Stimmung. Es ist doch einfach die Berufsgruppen zu benennen, um damit etwas Aufmerksam zu erhaschen.
Benötigt Ahrensburg tatsächlich 2000 Wohneinheiten bis 2025 oder 2030? Und wenn ja, aus welchen Mix (Einfamilienhäusern, Doppelhäusern, Reihenhäusern, Wohnungen in Mehrparteienhäusern)?
Welche Vorgaben ergiben sich aus den Bebauungsplänen? Was müsste ggf. an Vorgaben in einzelnen Bebauungsplänen geändert bzw. ergänzt werden?
Wo gibt es günstige Grundstücksflächen? Wie schließt die Stadt aus, dass die Grundstückespreise durch den Weiterverkauf an Verwertungsgesellschaften und Bindung des Grundstückskaufs mit Bauträgern Preise wie im Erlenhof aufgerufen werden. Die Richtwerte der Grundstücke spiegeln tatsächlich nicht die Verkaufspreise von Verkäufern wider, die gerne einen 50-100%-igen Aufschlag nehmen!
Welche Flächen können als günstiges Bauland für die sogenannte “junge Familie” bzw. Normalverdiener (Nachweis) ausgewiesen werden?
Was darf die Kaltmiete je qm kosten, damit auch Geringverdiener / einfache Angestellte/Arbeiter sich eine Wohnung in Ahrensburg leisten können? Doch eher ist es spannend zu wissen, was kostet in einer standardisierten Wohnung auf Grund der Bauvorschriften der bebaute qm? Ach ja, Herr Proske, ich freue mich auf eine Antwort von der Fraktion.
Wie heißt es heute noch im Artikel des HA, Stormarnteil, vom gutgemacht BM:”Die Verwaltung liefert Informationen als Entscheidungsgrundlage, die Politik entscheidet.” Danke, für die Worte, wie Bürger hoffen, dass die Verwaltung auch alle wesentlichen Informationen liefert und nicht nur ein paar Häppchen.
Ist es nicht erstaunlich, mit welchen Vorstellungen man in Ahrensburg Stadtverordneter werden kann? Was ist Herr Jochen Proske eigentlich von Beruf? Streifenbeamter? Oder Kassierer bei Aldi? 😉
http://www.abgeordnetenwatch.de/jochen_proske-680-26625—person.html
Herr Proske ist so etwas wie ein moderner Märchenerzähler.
Nach der Recherche von Hans Wurst ist er Kassierer bei der SPD. Ob er dabei wohl auch Spendengelder kassiert…..???
Vielleicht meint Jochen Proske die Polizisten, die derzeit im Parkhotel wohnen müssen. Sollen die jetzt auch alle nach Ahrensburg ziehen?
Über http://www.stadt ahrensburg und den Klick auf „Flächennutzungsplan“ findet man den „Ergebnisbericht der Zukunftswerkstatt Ahrensburg“ 2008.
Ein Foto auf Seite 6 zeigt mich (von hinten) in einer kleinen Diskussionsrunde, über einen Plan gebeugt, der den Großbereich U-Bahnhof Ahrensburg-West zeigt.
Dort wurde schon damals ein großes architektonisch-städtebauliches Entwicklungspotential ausgemacht. Meine spätere auch im Rathaus liegende Studie „Stadteingang Ahrensburg-West“ beinhaltet die Möglichkeit, dort bis zu 1.000 Wohneinheiten aller Art errichten zu können.
Diese Studie hatte ich auch den S4-Planern vorgelegt, samt Überbauung der Umsteigemöglichkeit zweier sich kreuzender Bahnlinien: U-Bahn und S4.
Inzwischen wurde tatsächlich entschieden, dort die S4-Station Ahrensburg-West einzurichten.
Zusammen mit der neu aufgelegten Diskussion über eine „Südumfahrung“ zeigt sich allerdings, dass im Ahrensburger Rathaus bedeutende Infrastruktur-Möglichkeiten weiterhin ignoriert werden. Und deshalb werden sie auch nicht im aktuellen Entwurf für den „Flächennutzungsplan“ berücksichtigt.
Ergebnis:
Für die vorhergesagten Einwohnerzuwächse müssen im Süden der Stadt keine großen neuen Flächen für Wohnungsbau ausgewiesen werden. Stattdessen stehen Bauflächen in Nähe, bzw. über Verkehrsflächen zur Verfügung – in hohem Maße auch für den nachgesuchten „bezahlbaren Wohnungsbau“ geeignet.
Und auch das war ein herausragendes Ergebnis der Zukunftswerkstatt: Verdichtung der bereits bebauten Bereiche.
HJL