Seit dem Stadtfest hat Ahrensburg eine App. Die trägt den Namen „ahrensburg2go“, also: Ahrensburg 2 x gehen. Ich wollte mir diese App zwecks persönlicher Info installieren, habe aber zuvor im Internet nachgeschaut und die ersten Beurteilungen gefunden, die eher negativ ausgefallen sind.
Kommentator „Rob Roy“ begründet seine Ablehnung sehr klar und einleuchtend – siehe die Abbildung unten! Also lasse ich die Installation, zumal ich mich in Ahrensburg auch ohne App ganz gut auskenne. Und wenn ich auf der Homepage der Stadt lese: „Ahrensburg2go“ ist ein praktischer Wegweiser durch die aktuellen Geschehnisse in Ahrensburg. Die App informiert zum Beispiel zu den Themen, „Meine Stadt“, „Meine Regionalnews“, „Meine Events“, „Mein Fahrplan“, „Meine Angebote“, „Meine Apotheken“…
…dann möchte ich gern wissen, ob unter “Regionalnews” auch Szene Ahrensburg zu finden ist, oder ob die Rubrik “Meine Apotheken” (wieso eigentlich “meine”?) so umfangreich ist, dass gar kein Platz mehr für wirklich Wichtiges vorhanden ist…? 😉
Haben Sie die App schon runtergeladen? Dann geben Sie doch bitte Ihren Kommentar an dieser Stelle ab, vielleicht gefällt Ihnen die App sogar wie dem Herrn vom Sanitätshaus Buder, der vermutlich schon deshalb happy ist, weil sein eigener Laden auf der App zu finden ist. Was also will er mehr an Informationen?! 😉
Um es mal ganz klar zu sagen. Wer diese App beauftragt hat und sie gut findet, ist genau die Zielgruppe dieser App, nämlich Einsteiger in Sachen Smartphone und Apps. Das scheinen die Entwickler auch gewesen zu sein. Warum ich mir das anmaße zu schreiben? Ich arbeite seit bald drei Jahrzehnten als IT-Journalist und habe dementsprechend viel gesehen. Es gibt in der App nichts, was es nicht entweder a) ohnehin schon als App gibt. HVV-Fahrpläne, Abfuhrkalender der Abfallwirtschaft, Apothekennotdienst oder b) nicht auch mit Google binnen Sekunden gefunden wäre. Besonders albern ist das Wetter. Aber genauso, wie in den 70er Jahren eine Haus ohne Kamin eine Sozialwohnung war, ist heute eine App ohne aktuelles Wetter wohl keine App. Und das alles von einer Firma entwickelt, die das gleiche Konzept wieder und wieder an regionale Versorger verkauft, also das büschen Programmierung inzwischen x-mal refinanziert hat. Einzig die News aus den Ahrensburger Vereinen würde ich gelten lassen. Aber dafür eine App? Und bevor jetzt wieder jemand von der Verwaltung kommt, die App würde ja ausgebaut. So funktioniert das App-Geschäft nicht. Das ist wie beim Flirten. Wenn es nicht sofort knistert, dann tut es das nicht mehr. Es zählt der erste Eindruck. Und eine aktuelle Bewertung von 2,6 von 5 Sternen bei Google spricht eine deutliche Sprache. Schade um das Geld und schade, dass es Ahrensburg nicht geschafft hat, ein Ahrensburger Unternehmen zu beauftragen, die das mit Herzblut und Ortskenntnis geschaffen hätte. Bei Bedarf vermittle ich gern . Herzliche Grüße Stephan Lamprecht
Zitat: “…und schade, dass es Ahrensburg nicht geschafft hat, ein Ahrensburger Unternehmen zu beauftragen…” Das ist in Ahrensburg sehr häufig zu beobachten bei der Verwaltung: Man beauftragt oft Firmen von anderswo statt aus der eigenen Stadt. Ich bin fast sicher: Einkäufer aus dem Rathaus bestellen auch bevorzugt im Internet, statt in den Läden der eigenen Stadt einzukaufen. 🙁
Seien Sie versichert, dass ich genau diese Argumente vorgetragen habe!
Hat trotzdem die CDU, SPD und Grünen nicht davon abgehalten, dieser Vorlage / APP zuzustimmen.
Ein wenig Hintergrund informationen:
Als Herr Sarach diese APP im Hauptausschuss angepriesen hat, haben ich (WAB) und Herr Belizzi (FDP) gefragt, was der Blödsinn soll! Ich selber bin Programmierer und weiß genau, dass so eine APP nur rausgeschmissenes Geld ist. Aber das wollten die Herren der CDU, SPD und Grüne ja nicht hören … es ist ja was Modernes… etwas, was “APPgeht” … nach dem Motto “dieses Internet soll ja ganz super sein, haben meine Enkel gesagt”.
Warum sollte man auch auf jemanden hören, der Ahnung hat (unsere Verwaltung hat jedenfalls keine Ahnung von IT).
Grüße aus dem Neuland,
Dustin Holzmann
Hallo Herr Holzmann,
vielen Dank für diese aufschlussreiche Info.
So habe ich mir das auch vorgestellt. Da es ja nicht das eigene Geld ist, welches aus dem Fenster geschmissen wird, sondern Steuergeld der Bürger, hat sicherlich die Entscheidung einfacher gemacht.