Ahrensburg: Wurden öffentliche Gelder zweckentfremdet?

Der Autofahrer, der einen Parkplatz auf dem Lindenhof sucht, der steht vor einem Zaun. Einem Bauzaun, der das Gelände versperrt, auf dem eine rege Bautätigkeit herrscht, weil die Stadt Ahrensburg hier bezahlbaren teuren Wohnraum erstellen lässt. Und der Investor, der sich hier auf Kosten der Bürger die Nase vergoldet, hat an die Stadt 500.000 Euro gezahlt, wenn ich richtig informiert bin. Und diese 500.000 Euro sollen dazu dienen, Ersatzparkplätze für den Lindenhof zu schaffen.

Und was hat die städtische Verwaltung mit Hilfe der Stadtverordneten bisher geschaffen? Nicht mal einen neuen Platz für die Abfallcontainer, die zuvor auf dem Lindenhof-Parkplatz gestanden haben. Von Ersatzparkplätzen weit und breit keine Spur.

Der Verkauf des Lindenhof-Areals ist nicht erst gestern auf heute passiert sondern schon vor Monaten. Die Stadt hat also Zeit genug gehabt, sich um Ersatzparkplätze zu kümmern und diese den Autofahrern zur Verfügung zu stellen. Warum hat sie das nicht getan? Was hat die Verwaltung mit dem Geld gemacht, das sie für diese Parkplätze kassiert hat? Einen Betriebsausflug für die Mitarbeiter der Verwaltung…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Mai 2017

17 Gedanken zu „Ahrensburg: Wurden öffentliche Gelder zweckentfremdet?

  1. Anne Frey

    Lieber Herr Dzubilla,
    Lieber Leser von Szene-Ahrensburg,

    ich bin heute Vormittag des Regens wegen mit dem Auto in die Innenstadt von Ahrensburg gefahren, um für meine Gäste den guten Kuchen von Gerads zu kaufen. Das hätte ich besser nicht getan , denn zunächst einmal war der Weg in die Innenstadt völlig verstopft, und dann gab es in der gesamten Hamburger Straße auch nach längerer Wartezeit nicht einen einzigen Parkplatz. Ich stand also vor der Wahl, unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu fahren oder mich für wenige Minuten ins Halteverbot zu stellen. Ich entschied mich also für Letzteres und habe dabei aber beachtet, dass ich keine anderen Verkehrsteilnehmer behindere oder eine Einfahrt blockiere. Als ich nach ca. 3 Minuten wieder aus dem Cafe Gerads heraustrete, steht ein Polizeiwagen hinter mir und notiert all Fahrzeuge, die im Halteverbot stehen, das sind außer mir noch ungefähr ein halbes Dutzend. Als ich den Polizisten frage, was mich das kostet, bekomme ich zur Antwort: “35 Euro plus Bearbeitungsgebühr”.
    Nach diesem Kuchenkauf bei Gerads ergab sich das Problem, wieder aus der Innenstadt herauszukommen, weil die Manhagener Allee ebenfalls von parkplatzsuchenden Autofahreren blockiert war. Ich hätte also in dieser Zeit locker nach Volksdorf oder nach Großhansdorf fahren können, um dort meinen Kuchen zu kaufen, und ich hätte dabei vor allem einen kostenfreien Parkplatz und keinen Stress mit der Polizei gehabt. Und das werde ich zukünftig auch so handhaben. Dann wird der Kuchen für mich weitaus billiger kommen, denn mit Strafmandat zahle ich für ein Stück Torte bei Gerads so um die 15 Euro.

    Angenommen, der Polizeiwagen fährt einmal pro Stunde in der Hamburger Straße vorbei, dann ergibt dies locker für das Land ein paar tausend Euro Einnahmen pro Werktag. Zukünftig aber ohne mich!

    Viele Grüße
    Anne Frey

    1. Ahrensburg West

      Warum werden die vorhandenen Parkflächen wie Stormarn Platz, Alte Reitbahn, Garagen usw. nicht verwendet, Frau Frey?? Wer im Parkverbot steht, muß doch mit einer Strafe rechnen? Oder?

      1. Observator

        @Ahrensburg West: Das Parken im Halteverbot in der Hamburger Straße ist reine Notwehr des Bürgers gegen die Schikanen der Stadt und basta!

      2. Cool

        Apropos “Ahrensburg West”: Es gibt zum Glück ja genügend Bäcker auf der grünen Wiese mit Parkplätzen vor der Tür. Schade für die Innenstadtbäcker und die anderen Händler, deren Todeskampf in der “Hier-kauf-ich-ein”-Kampagne des Markts ein Echo findet.
        Sie werden ihnen dann schon erklären, warum sie schon verloren haben?

  2. Rüdiger

    Zwei der Herren, die für den Wegfall des Lindenhofparkplatzes gestimmt haben, kandidieren für den Landtag. Da fragt man sich doch als interessierter Beobachter, wie diese Herrschaften für die Weiterentwicklung des Landes sorgen wollen, wenn sie nicht mal die Parkplatzsituation in der eigenen Stadt in den Griff bekommen.

  3. Harald Dzubilla Artikelautor

    Der Parkplatz in der Hamburger Straße (am AOK-Kreise) wird schon seit langer Zeit von dicken Felsbrocken versperrt. Ein Bürgermeister, der es nicht fertig bringt, so ein Problem zu lösen, hat meiner Meinung nach nicht die Chance, als Bürgermeister von Ahrensburg beliebt zu sein. Das gilt auch für die abgesperrten Parkflächen unter dem Rathausplatz.

  4. Anne Frey

    Hinter Herr/Frau Ahrensburg West verbirgt sich vermutlich ein Stadtverordneter oder ein Journalist der Stormarnbeilage, der wenig oder gar nicht in der Ahrensburger Innenstadt einkaufen und darüber hinaus kostenlos in der Tiefgarage des Rathauses oder der Redaktion parken kann. Das ist die gleiche Beschönigung der Ahrensburger Parkplatzmisere, wie sie regelmäßig in der Stormarnbeilage nachzulesen ist. Es fehlt nur noch, dass uns Bürgern auch noch der alte Lokschuppen als zusätzliche Parkmöglichkeit für das Einkaufen in der Innenstadt empfohlen wird.

  5. Wolfgang König

    Die Damen vom Ruhenden Verkehr der Stadt Ahrensburg haben offenbar wegen Personalmangels einen Hilfevertrag mit der S-H – Polizei abgeschlossen.
    Anderenorts gibt es “Brötchentasten” in Ahrensburg gibt es noch nicht einmal Tortentasten. Dafür werden die Parkscheinautomaten mit Kaugummi-Groschen über Wochen verklebt.
    Wie ich vernahm, will die Verwaltung für die 500.000 Euro die leeren Flüchtlingsunterkünfte links vor famila wieder abreißen und dort die Ersatzparkplätze schaffen. Die Innenstadt ist ja über Bahn und Bus vom Gartenholz gut erreichbar.
    Mit lächerlichen Grüßen
    Wolfgang König

  6. Frieda B.

    Man erinnere sich: Der Ahrensburger Bürgermeister ließ über ein Gutachten feststellen, dass es in der Ahrensburger Innenstadt zu viele Parkplätze gibt. Der Trick war einfach: Die Plätze in den für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Privatgaragen wurden einfach mitgezählt. Der Umgang von Verwaltung und Politik mit dem Parkplatzproblem in der Innenstadt kann nur noch als Realsatire eingestuft werden.

  7. H.J. Lange

    Mein passender Lesehinweis:
    Hamburger Abendblatt vom 6.5.17 Seite 2: “Das stille Sterben unserer Städte”
    ” … wer ist schuld an der neuen Ödnis?”
    Passende Leseprobe:
    “Man kann Millionen Euro aus Kiel … in neue Straßenlaternen, neues Pflaster oder neue Plätze investieren – aber wer will dort noch Schaufensterbummeln, flanieren, sitzen? Es überrascht, dass die Politik über alle Parteigrenzen hinweg das stille Sterben hinnimmt.”

    Übrigens kann man Kuchen und Torten auch “auf der grünen Wiese” kaufen – Richtung famila, dort, wo die Ahrensburger Politik eine schöne neue Einkaufswelt zulässt (wir machen und schaffen das !) und in der Folge große Gratisparkplätze. Folgerichtig wird sich der Parkplatzmangel in der heutigen Innenstadt deutlich entspannen.
    HJL

  8. Observator

    Nicht ganz unschuldig an der Misere sind auch die zahnlosen Omas und Opas vom Stadtforum. Würden die Mitglieder mal richtig zubeißen, dann würde man der Stadt und ihren politischen Vertretern schon Dampf unterm Hintern machen. Aber Westphal & Co lassen lieber alte Autos nach Ahrensburg rollen, die den Autofahrern auch noch die letzten Parkplätze wegnehmen, und glauben ernsthaft, dass damit die Innenstadt belebt wird – auf Dauer, meine ich. Schnarchnasen.

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