Wenn ich auf dem Bahnsteig stehe und auf meinen Zug warte, dann ist das für mich keine verlorene Zeit. Weil ich die Wartezeit dazu nutze, mir die Plakate anzuschauen, die es dort zu sehen gibt. Und gestern sah ich einen Großflächenanschlag von InvaCon, der dort gleich mehrfach zu besichtigen und zu bewundern war – siehe die Abbildung!
Warum zu bewundern? Weil die Firma „Kundenbetreuer (m/w) für einen deutschen Premium Automobilhersteller“ sucht, und zwar „im telefonischen Kundenservice in Voll- und Teilzeit“, so der Werbetext. Und das Unglaubliche steht in der Überschrift und also lautend: „Am Freitag schon auf Montag freuen!“
Ist das vielleicht auch der Grund, warum die junge Frau im Bilde lacht? Denn mal ehrlich, liebe Leser: Kennen Sie jemanden, der sich am Freitag schon auf Montag freut, wenn das Wochenende vorbei ist und die Maloche von vorn beginnt…?! Wer das tut, der muss ein Workoholic sein. Oder er hat kein Zuhause. Oder er lebt im Stress mit seinem Ehepartner. Oder er hat einen Kollegen, bzw. eine Kollegin am Arbeitsplatz, wo das Verhältnis über das von Arbeit hinausgeht. 😉
Dass bei dem „Premium Automobilhersteller“ irgendwas nicht stimmen kann, lässt sich daraus ablesen, dass er seinen Namen nicht nennen möchte – wofür es bestimmt einen Grund gibt. Und nicht zuletzt auch der Hinweis auf dem Plakat: „2017 Hamburgs beste Arbeitgeber“. Was mich fragen lässt: Wir schreiben erst April 2017 – wie kann da jetzt schon feststehen, dass der „Premium Automobilhersteller“ zu Hamburgs besten Arbeitgebern des gesamten Jahres zählt…?
Hallo Herr Dzubilla,
wie mir scheint, wird auf dem Plakat für eine verdeckte Agententätigkeit geworben. Callcenter arbeiten nun einmal gerne im Verborgenen, jedenfalls für den Anrufer bzw. den Angerufenen, dem gegenüber der Anschein erweckt wird, dass er mit dem Auftraggeber (hier offenbar der ungenannte „Premium Automobilhersteller“) direkt spricht.
Aber auch für die mit dem Plakat umworbenen Interessenten bleibt verborgen, ob sie tatsächlich als Kundenbetreuer für einen deutschen Premium Automobilhersteller tätig werden sollen und dabei bei diesem selbst oder lediglich bei dem dienstleistenden Callcenter angestellt werden.
Fazit: Dieses Plakat steht für eine Werbung, die sich mit einem Bikini vergleichen lässt. Sie zeigt vieles und verbirgt jedoch das Wesentliche.
Nur eines stimmt: Tatsächlich können sich die Werktätigen diesmal schon am Freitag auf Montag freuen, denn da ist Ostermontag und somit ein Feiertag.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und der gesamten geneigten Leserschaft von „Szene Ahrensburg“ ein frohes Osterfest.
Mit nachbarlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff
Lieber Herr Dr. Schrimpff –
danke für Ihre Aufklärung! Apropos Bikini: Daneben ist tatsächlich ein Plakat, wo für einen Bikini geworben wird – siehe die Abbildung! Dieser Anschlag ist nicht nur attraktiver, sondern auch ehrlich mit der Empfehlung: “Don’t go with less”. 😉
Auch Ihnen ein schönes, fröhliches Osterfest!
Herzliche Grüße
Harald Dzubilla
Lieber Herr Dzubilla – – – könnte es sich bei dem “BLuSeNWuNDeR” um Ihre Schleichwerbung für “nessler” handeln ? Beides ist schön. Allerdings wird oben kein klassischer Bikini abgebildet. Könnte aber durchaus die aktuelle Mode sein. Wer weiß das immer so genau ? Und ich hier unten bin sowieso blind. Sorry.
Es muss sich um einen Bikini handeln, denn mit BH und Höschen geht eine Dame doch nicht in die Öffentlichkeit! 😉 Wenn Sie das für Schleichwerbung halten, dann ist jeder Hinweis auf Werbung, den ich hier auf Szene Ahrensburg mache, Schleichwerbung – sogar die Werbung der politischen Parteien.