Gutachten? Von einem Gutachter? Gegen Honorar? Ne, nich’…?!

Was ist denn das nun wieder für ein Mumpitz?! Die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt schreibt: “Ahrensburg will Sechs-Meter-Lärmschutzwand verhindern”. Gemeint ist damit die Höhe, nicht die Länge. Und diese Lärmschutzwand plant die Bahn, wenn die S4 gebaut wird. Dazu informiert die Zeitung: “Stadt möchte mit eigenen Gutachten bessere Lösungen zeigen” – siehe die Abbildungen!

aus: Hamburger Abendblatt online

Dazu hat der bloggende Bürger ein paar Anmerkungen: Wenn Ahrensburg die Wand verhindern will, dann muss die Verwaltung die Wand einfach verbieten. Und wenn die Stadt bessere Lösungen zeigen möchte, dann sollte sie das auch tun. Aber was soll das bedeuten: “mit eigenen Gutachten”?

“Gutachten”? Wieso denn Gutachten? Ein Gutachten ist ein begründetes Urteil eines Sachverständigen. Darin werden Erfahrungssätze dargelegt und eine Anleitung für Schlussfolgerungen für die tatsächliche Beurteilung eines Sachverhaltes gegeben. Und wie ich die städtische Verwaltung von Ahrensburg kenne, gibt es dort wahrscheinlich im Rathaus gar keine Fachkraft für ein solches Gutachten, sodass vermutlich wieder ein honorarpflichtiger Gutachter zu Rate gezogen wird und die Stadtkasse entsprechend hoch belasten würde.

Meine Empfehlung: Die Stadt soll a) der Bahn die beabsichtigte Wand verbieten und b) dazu auffordern, sinnvolle Alternativen zu der geplanten Lärmschutzwand darzulegen. Gratis für Ahrensburg und unverbindlich.

Ach, noch etwas, nämlich die terminliche Lage laut Angabe vom HVV: Der Baubeginn der S4 ist frühestens für 2020 vorgesehen, die Inbetriebnahme nicht vor 2027.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Februar 2017

10 Gedanken zu „Gutachten? Von einem Gutachter? Gegen Honorar? Ne, nich’…?!

  1. Martens

    Ich denke genauso prakmatisch wie Herr Dzubilla. Wenn ich auf meinem eigenen Grundstück ein Bauwerk errichten will, das nicht “in die Landschaft passt”, dann macht das Bauamt mir einen Strich durch den Plan. Und die beabsichtigte Lärmschutzwand ist ein Bauwerk, das nicht in die Landschaft passt. Worauf also wartet die Stadt eigentlich? Aufs Kino am Bahnhof vielleicht…..?

  2. Frau Behnemann

    Das haben Sie nicht richtig verstanden, lieber Herr Dzubilla. Richtig ist, dass der BM möchte, dass die Gleise so tief gelegt werden, dass die Züge unter der Galerie durchfahren.

    1. Narrenhof

      Mein Herr, meine Dame,
      die grandiose Idee des Bürgermeisters haben Sie beide nicht richtig verstanden, denn in der Zeitung wird Ihnen doch unmissverständlich erklärt, “das Rathaus schlägt einen Vier-Punkte Plan vor.” Und unter Punkt 2. können Sie glasklar nachlesen, dass eine “Machbarkeitsstudie” klären soll, ob die ja wirklich visionäre Idee des Herrn Bürgermeisters “möglich und finanzierbar ist”.
      In dieser Studie wird Ihnen und den großzügigen Steuerzahlerinnen ein qualifizierter Sachverständiger in aller Offenheit und mit großer Geduld erklären, unter welch simplen Bedingungen die “Tieferlegung” der Bahngleise möglich sein wird. Schließlich ist auch “Stuttgart-21” machbar.

        1. Narrenhof

          Eben Herr Dzubilla, eben.
          Zur Bekräftigung Ihrer zutreffenden Erkenntnis darf ich Sie daran erinnern, dass beispielsweise die äußere Reinigung des Rathauses sogar ohne vorherige Machbarkeitsstudie als definitiv machbar erkannt wurde und irgendwann auch real gemacht wird. Und in diesem Zusammenhang wollen Sie sich bitte daran erinnern, dass die Rathausverwaltung, die Politik und weitere Persönlichkeiten die einzig wirkliche Alternative zur Reinigung öffentlich und heiß diskutiert hatten, nämlich den Abriss des Rathauses.

  3. Niaelz

    Vielleicht schwebt der Stadt ja eine Lösung nach dem Vorbild des A7- Deckels vor…?
    Mit dem Ziel, auf der versenkten Bahn einen Park(platz) vom Bahnhof bis zum Parkplatz Woldenhorn zu schaffen…
    😉

  4. Incognito

    Ich finde, die grüne Wand passt irgendwie zum Blau des Muschelläufers. Und nachdem das Rondeel verschadelt wurde, kommt es ja auch auf die Wand nicht mehr an.

  5. Niaelz

    Ein optischer Ausweg:
    Die grüne Wand mit Sandstein verbleden!
    Teurer als eine Versenkung der Bahn kann das auch nicht sein.
    So bekäme Ahrensburg eine Stadtmauer.
    Damit leben andere Städte seit Jahrhunderten sehr gut.
    Und eine Sandstein-Stadtmauer ist nicht so einladend für Schmierfinken.

    Denn DAS sähe ich als das eigentliche Problem.
    Eine einfache grüne Lärmschutzwand ist zwar keine Schönheit aber auch keine Katastrophe.
    Eine mit Graffiti zugesaute Wand dagegen wertet das gesamte Umfeld unglaublich ab.
    Und die Schmierereien werden schon erscheinen wenn die Wand noch nicht einmal fertig ist!

  6. Harald Dzubilla Artikelautor

    Nachdem Berlin froh ist, dass die Mauer weg ist, sollen wir jetzt eine in Ahrensburg bauen lassen? Und: Seit wann machen die Schmierfinken vor Beton und Steinmauern halt? Im Gegenteil: Gerade darauf verewigen sie sich bevorzugt.

    Mein Vorschlag: Da Ahrensburg selber die S4 gar nicht benötigt, sollte die einfach unsere Stadt umfahren. Genauso wie später die Fernzüge, die ohnehin nicht in Ahrensburg halten. 😉

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