Fährt der Bürgermeister von Ahrensburg einen Manta?

Manta-Fahrer, so wissen wir aus heiterer Erinnerung, wollten ihren kultigen Opel gern tieferlegen. Was das mit Ahrensburg zu tun hat, wollen Sie wissen? Ganz einfach: Auch der Ahrensburger Bürgermeister möchte tieferlegen, und zwar den Ahrensburger Regionalbahnhof samt seinen Gleisen. Das soll nach Meinung von Michael Sarach passieren, wenn die S4 kommt und die Fernzüge durch unsere Stadt rasen. Tieferlegen an Stelle von Lärmschutzwänden.

Filmplakat

Klar, am besten wäre es, wenn die S-Bahn als U-Bahn gebaut  und tief in den Untergrund verlegt wird genauso wie die Güterzüge! Dann könnten die Lokführer wie auch die Reisenden aus den Fenstern gucken und die „Galerie der Hände“ bewundern, die bis dahin vermutlich komplett sein wird.

Nachdem der Bürgermeister diesen Unfug schon vor längerer Zeit geäußert hat, scheut Michael Sarach sich nicht, die Tieferlegung noch einmal anzupreisen. Heute im 3. Buch Abendblatt. Und kein Reporter fragt ihn, wie er sich das denn de facto und in Kosten vorstellt. Aber über Kosten denkt unser Bürgermeister ja lieber hinterher nach – siehe Moorwegbrücke! Oder glaubt er allen Ernstes, die Bahn würde diese Kosten übernehmen?

Und Thomas Bellizzi (FDP) bejubelt die S4, die in zehn oder mehr Jahren fahren soll, weil die Bahn dann im Berufsverkehr alle zehn Minuten fährt. Dass dieselbe Bahn dann aber sehr viel länger unterwegs sein wird, verschweigt der Politiker schamhaft. Genauso, dass die S4 nicht für Ahrensburg und seine Bürger gebaut wird, sondern für die rasanten Durchfahrten der Fern- und Güterzüge.

Ach ja, über Manta-Fahrer hat damals die ganze Nation gelacht – siehe Kinoplakat!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Dezember 2016

6 Gedanken zu „Fährt der Bürgermeister von Ahrensburg einen Manta?

  1. Frieda B.

    ist es nicht irre, dass der Ahrensburger Bürgermeister das Thema S4 über Jahre hinweg verschlafen hat und jetzt, wo es ohnehin zu spät ist, so langsam aufwacht und ein paar markige Sprüche von sich gibt?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Warten Sie mal ab! Irgendwann wird er, statt das verdreckte Relief über dem Rathaus-Eingang endlich reinigen zu lassen, die Forderung verkünden: Wir sollten das Rathaus tieferlegen! 😉

  2. Observator

    Richtig, Michi: Die Bahngleise werden tiefgelegt, und die Bahn fährt dann quer durch die Galerie der Hände. Und die Brücke wird auch tiefgelegt, genauso wie der Bahnhof. Nur der Stormarnplatz, der wird nicht zwecks Tiefgarage tiefgelegt, weil der Baulärm den großen Meister beim Mittgsschläfchen stören könnte, gelle?

    Kurz gesagt: Den Plan des Bürgermeisters könnte man tieflegen. In einer Urne und auf dem städtischen Friedhof.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Was mich verwundert: Schon seit Monaten haben wir angeblich einen neuen Bauamtsleiter im Rathaus sitzen. Der Mann heißt nach Angaben im 3. Buch Abendblatt „Peter Kania“ und ist laut Lutz Wendler ein „Bauamtsleiter mit Weitblick“. Doch – oh Wunder! – bis heute hat er zu keinem städtebaulichen Problem in Ahrensburg auch nur ein Sterbenswörtchen in der Öffentlichkeit gesagt. Ob der Bürgermeister seinen weitblickenden Mitarbeiter Kania wohl konsultiert hat, bevor er seine tiefergelegte Meinung zur Bahn erneut abgegeben hat…?

  3. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    obwohl sich Ihr Blog auf Ahrensburg beschränken will, muss auch diese Stadt unter den Kollateralschäden der Entscheidung leiden, den Belttunnel zu graben.
    Dieser Tunnel wird mit dem zunehmenden „Wachstum“ in der alternativlosen Chaos-Globalisierung begründet. Der Belttunnel führt zu mehr Zügen, zu mehr Lärm und zu höheren Lärmschutzwänden auch in Ahrensburg. Das war schon bei Planungsbeginn vorhersehbar.

    HA am 22.12.2016: Um die Zerschneidung der Stadt durch Lärmschutzwände „zu verhindern, schlägt er erneut vor, die Gleise tieferzulegen.“ So berichtet die Zeitung über Äußerungen des Bürgermeisters Sarach „gut gemacht“.

    Wer nachzählt, kommt auf mindestens sieben Unterführungen, die als Folge ebenfalls tiefer zu legen sind, ebenso wie die Tieferlegung von zwei Bahnhöfen, samt Tieferlegung von U-Bahn-Gleisen, dem DB-Oberleitungssystem usw. usw..
    Die Deutsche Bahn wird sich mit diesen Unsinnigkeiten nicht befassen.

    Was bleibt ist eine intellektuelle Offenbarung, bzw. die öffentlich dokumentierte Planungs-Inkompetenz eines SPD-Bürgermeisters, dem erneut die Folgen seines Denkens (und Handelns) nicht in den Sinn kommen.
    Wer will noch ernsthaft ausschließen, dass der Bürgermeister auch auf anderen Rathausetagen ein entsprechendes Denkchaos auslöst. Und das alles müssen die Bürger mit Steuergeld bezahlen.
    Und die Stadtverordneten dulden still die negativ phänomenalen Hinterlassenschaften zweier SPD-Bürgermeister, die höchstens für aufarbeitende Wissenschaftler von Interesse sind.
    Wie viel Wut entwickeln eigentlich die Rathaus-MitarbeiterInnen?
    HJL

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Herr Lange!
      Die Rathaus-Mitarbeiter schweigen vermutlich aus Angst vor dem Gutsherrn, so, wie die Leibeigenen von Schimmelmann damals geschwiegen haben. Warum die Bürger aber schweigen genauso wie die Politiker, und die Presse so tut, als wäre alles in bester Ordnung – das kann ich nicht nachvollziehen. In Ahrensburg, so befürchte ich, wurde die Meinungsfreiheit tiefergelegt. Und das Grußwort von Bürgervorsteher und Bürgermeister zum Jahreswechsel erscheint auf einem Reklameportal, das mit städtischen Geldern finanziert wird, weil dort kein Widerspruch erfolgt zum Unfug, der aus dem Rathaus kommt. Passt alles zusammen.

      Schöne Grüße – HDZ

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