An diesem Wochenende fand ein kulturelles Ereignis in Ahrensburg statt: Das A-Capella-Quartett LaLeLu trat auf im Alfred-Rust-Saal. Es war die Vor-Premiere seines neuen Programms, das am 12. September 2013 in Alma Hoppes Lustspielhaus in Hamburg gezeigt wird. Und: Es war dieses der erste Auftritt ohne Sören Sieg, der allerdings nach wie vor als Texter bei LaLeLu dabei ist.
Und wie war dieser Auftritt in Ahrensburg? Das Stormarner Tageblatt macht damit heute seine Titelseite auf, schreibt: “LaLeLu begeistert schon vor Premiere”. Und im Innenteil des Blattes findet der Leser ein weiteres Foto und einen Bericht über die tolle Aufführung, die am 10. Januar 2014 auch im Kleinen Theater in Bargteheide über die Bühne gehen wird.
Und die Stormarn-Beilage? Was berichtet die Stormarn-Beilage über die Auftritt von LaLeLu im Alfred-Rust-Saal in Ahrensburg? Die Stormarn-Beilage berichtet heute auf ihrer Titelseite (!), dass Karin Pemsel am Stand ihres Schwiegersohnes Christian Harms bei “Stormarn kocht auf” gegessen hat. Und warum tut die Schwiegermutter das nicht im “Dorfkrug”? Frau Pemsel verriet der Stormarn-Beilage, warum sie extra zum Essen nach Ahrensburg gekommen ist: “Ich liebe Hausmannskost und komme wegen der regionalen Küche.”
Mein Bericht von “Stormarn kocht auf”: Lecker waren sowohl der “Braaker Teller” vom Braaker Krug als auch der “Geschmorte Holsteiner Jung-Damhirsch” vom Gasthaus Strehl. Der Kohlroulade vom Dorfkrug Harms, die mit dem albernen Hinweis “Hausgemachte Kohlroulade” angezeigt wurde, lagen drei Salzkartoffeln bei, es fehlten aber jegliche Gewürze im Fleisch. Und der “Kaiserschmarren mit Zimtplaume” vom Restaurant Klassenzimmer ist schon Tradition bei dieser Veranstaltung. Genauso wie der Nachtisch aus der italienischen Küche von Stormarn, nämlich das Eis von Ezio Nori. 😉
Tadel: Die Pappteller waren zu klein. Dadurch erschienen die Portionen zwar größer, aber das Essen war beschwerlich. Und dass ein Glas Rioja am Weinstand 7,50 Euro kosten muss, ist auch nicht einzusehen.
Und an welchem Stand war es bei “Stormarn kocht auf” am vollsten? Am vollsten war es am Stand vom Chinesen im CCA – siehe Abbildung! – obwohl hier weniger die Regionalküche von Stormarn serviert wurde. Und voll waren auch die Ahrensburger Innenstadt und die Läden, wobei ich das Gefühl hatte, dass sehr viele Menschen von außerhalb nach Ahrensburg gekommen waren.
Hallo, Herr Dzubilla,
bei nur einem Nachmittag Stormarn- kocht -auf können bei diesem erheblichen Aufbau-, Produktions- und Mitarbeiter-Aufwand die Preise nicht niedrig gehalten werden. Aber bei den gereichten “Häppchen ” kann man mindestens acht Tellerchen probieren, um genauso satt zu werden wie günstig beim Chinesen Reeshoop/Doppeleiche. Trotz des Nieselregens lief das Geschäft. Neben den Bänken und Tischen fehlten Schirme. Da hat wohl niemand den Wetterbericht gelesen. Unter den Linden war es trocken. Nachschlag wurde kartonweise von hinten für die Töpfe und Pfannen vorne nachgereicht.. Deshalb waren die Suppen und Speisen trotz Styropor-Tellerchen meist nur lauwarm. Der Braaker Teller war gut aber vor Ort in Braak ist Sauerfleisch oder Roastbeef mit Bratkartoffeln noch leckerer. Da können Ahrensburger Starköche kaum mithalten. Penne mit Wildschweingullasch war schmackhaft aber kühl. Asterix hätte das aus beiden Gründen verschmäht.
Die Kohlrouladen von Harms waren im wahrsten Sinne des Wortes handlich -sehr handlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die vielen kleinen Rouladen alle in Handarbeit in Ammersbek hergestellt worden sind. Bei uns ist eine Kohlroulade zwar ebenso arbeitsaufwendig aber mindestens fünf Mal so groß. Aber dafür war der Tellerinhalt aromatisch heiß. Labskaus und Kürbisbrei? Eine gefüllte rote Paprika hätte mich noch verführt.
Kurz vor 18:00 hatte ich noch einmal Appetit. Ich bin auf und ab gelaufen, aber nichts hat meinen Gaumen gekitzelt. Zum Feierabend gab es auch keine Reste zum halben Preis. Darum dachte ich an den Chinesen im CCA: eine leckere Peking-Gullaschsuppe für 2,80 €. Als ich so versonnen anstand, fiel mir ein, dass ich mittags Kartoffelpuffer gesehen hatte. Und nun sagte mein Magen: Kartoffelpuffer. Drei leckere krosse und heiße Kartoffelpuffer für 1:50 € zur Hälfte mit Apfelmus und zur Hälfte mit Zucker: Das war ein Gedicht und der Abschluss des Abends.
Ich musste zu Fuß in den Hagen, weil kein Bus zeitgerecht fuhr. Er holte mich erst vor der Haustür ein.
Nächstes Wochenende ist In Hamburg Kultur pur: die 10. Nacht der Kirchen. Da werden wieder S- und U-Bahn sowie viele Buslinien die ganze Nacht fahren.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König