Das 3. Buch Abendblatt war schon immer gut für utopische Geschichten. So erinnern wir uns an den Beitrag vom Kino auf dem Parkhaus Woldenhorn, das der Leser in der Stormarn-Beilage schon sehen konnte, obwohl dieses Kino nie gebaut worden ist – siehe die Abbildung! Allerdings lässt sich rückwirkend erkennen, dass die damalige Idee, ein Kino mit einem Parkhaus zu verbinden, sehr viel sinnvoller gewesen ist als das, was heute neben dem Parkhaus Alter Lokschuppen ins Auge gefasst wird.
Heute bringt die Stormarn-Redaktion bereits den Entwurf eines Kinos in der Rathausstraße, wie das in ein paar Jahren entstehen könnte (siehe Abbildung unten!), obwohl dieses Projekt noch lange nicht in trockenen Tüchern ist. Aber die Redaktion möchte offenbar positive Stimmung bei ihren Lesern schüren, um die Politikern zu nötigen, das Projekt so durchzuwinken, wie die zukünftigen Kinobetreiber es sich erhoffen. Ein Kombinations-Projekt mit der Bebauung unserer Alten Reitbahn. Und mit Pferdefüßen.
Ich zitiere einen Absatz aus dem 3. Buch Abendblatt von heute wo der Kino-Investor die Katze aus dem Sack lässt:
“Trotz der erweiterten Sitzplatzzahl durch den zusätzlichen Saal halten die Kinobetreiber an den ursprünglich vorgesehenen 74 Stellplätzen für Autos am Kino fest. ‘Wir gehen davon aus, dass diese Zahl ausreicht, denn nach den Erfahrungen mit unseren anderen Kinos reisen die meisten Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln an’, sagt Mathias Kemme. ‘Davon gehen wir auch für Ahrensburg aus, zumal das Kino neben dem Regionalbahnhof und dem Busbahnhof liegt.’ Die Kinobetreiber setzen beim Thema Parken zudem auf Stellplätze im benachbarten Parkhaus Alter Lokschuppen und auf dessen angedachte Aufstockung. ‘Wir rechnen damit, dass im Parkhaus vor allem abends Plätze frei sind, wenn es nicht mehr so stark von Berufspendlern genutzt wird’, sagt Kemme.”
Ich wiederhole: 74 Stellplätze. Und ich zitiere eine weitere Aussage: “Nach der aktuellen Planung würde das Kino dafür in fünf Sälen 769 Plätze bieten können. Der K-Motion-Geschäftsführer kalkuliert mit mindestens 130.000 Besuchern pro Jahr aus ganz Stormarn sowie aus den nördlichen Hamburger Stadtteilen.”
Klar, und die meisten davon kommen mit Bussen und Bahnen. Und die Ahrensburger kommen mit dem Fahrrad oder zu Fuß.
Klartext: Der Hinweis auf Busse und Bahnen ist ein reines Alibi. Hier soll tatsächlich öffentliches Eigentum für private kommerzielle Zwecke kostenlos genutzt werden, bzw. Wohnstraßen mit Autos vollgeparkt werden. Oder will der Kino-Investor die Kosten für eine Aufstockung vom Parkhaus Alter Lokschuppen übernehmen…? Das wäre in der Tat von der Stadt zu überlegen!
Und warum schreit die Stormarn-Redaktion beim Thema Kino immer wieder “Hurra!” und will es unbedingt in Ahrensburg haben? Klar, um das Anzeigengeschäft zu stärken, denn die Progamm-Anzeigen des Kinos würden vermutlich im 3. Buch Abendblatt stehen.
Nirgendwo im Abendblatt entdecke ich die Information, ob die Parkplätze, die der Kinobetreiber erstellen will, gratis sind oder womöglich sogar gebührenpflichtig. Ich vermute Letzteres, denn sonst könnten Bahnfahrer sie ja nutzen! Und gebührenpflichtige Parkplätze führen dazu, dass die Kinobesucher, die ja schon rund 10 Euro für ne Eintrittskarte werden bezahlen müssen und auch noch Popcorn und Nachos essen wollen, lieber in den öffentlichen Straßen parken werden. Oder im Lokschuppen.
Aber das werden unsere tüchtigen Stadtverordneten bestimmt noch zur Sprache bringen. 😉
Wieder Tricksereien mit Parkplätzen . Angefangen hat das mit dem CCA und dem Terrakottaklotz, weitergegangen ist es mit der Lindenhofplanung .Und jetzt haben wir die nächste Stufe der Eskalation erreicht mit dem geplanten Kino. Dass alles ist nur dann möglich , wenn es in der Verwaltungsspitze und unter den Stadtverordneten Personen gibt, die gezielt die Bürger dieser Stadt verschaukeln und der Stadt mit voller Absicht Schaden zufügen wollen.
Liebe Leser von Szene-Ahrensburg,
Es lohnt sich, genauer darauf zu achten, welche Stadtverordneten sich demnächst wieder positiv über die Pläne der Kinoplaner äußern werden.
Irgendwie kommt einem das alles bekannt vor: Wenn Investoren etwas durchdrücken wollen, dann bietet sich ihnen die Stormarnbeilage als Sprachrohr an. So kann man geschickt Druck erzeugen und sich die Stadtverordneten gefügig machen, sofern sie es nicht schon vorher waren.
Das Ganze zeigt uns, was für eine Politik des Wahnsinns von der Ahrensburger Verwaltung und den Ahrenburger Stadtverordneten betrieben wird. Diesen Investoren, die jetzt die Stadt mit der Bereitstellung einer lächerlich geringen Anzahl an Kinoparkplätzen zu erpressen gedenken, haben die Stadtverordneten das stadteigene Grundstück “alte Reitbahn” zur Anhandgabe gegeben. Dies geschah , ohne dasss es eine vorherige offene Ausschreibung oder eine Preisforderung von Seiten der Stadt oder eine exakte Festlegung der Zahl von Sozialwohnungen gegeben hätte. Die Stadtverordneten haben durch ihre übereilte Anhandgabe des Grundstücks “alte Reitbahn” eine Situation geschaffen, in der sie erpressbar geworden sind.
Ich glaube nicht, dass der Kinobetreiber seine Vorstellungen bei der Ahrensburger Politik durchbekommt. So blöd, wie der Investor glaubt, können die Damen und Herren Stadtverordneten gar nicht sein.
“Die Kinobetreiber setzen beim Thema Parken zudem auf Stellplätze im benachbarten Parkhaus Alter Lokschuppen und auf dessen angedachte Aufstockung. ‚Wir rechnen damit, dass im Parkhaus vor allem abends Plätze frei sind, wenn es nicht mehr so stark von Berufspendlern genutzt wird‘, sagt Kemme.“
Diese bornierte Einstellung ist ja wohl “der Hammer”. Toll, wie der Investor über fremdes Eigentum verfügt, aber hoffentlich nicht verfügen darf. Nur Letzteres wird wohl in Ahrensburg “abgenickt”. Das bedeutet aber auch, dass Parkplätze abends für Restaurant- oder Stadtbesucher nicht mehr verfügbar sind, da diese ja schon von den Kinobesuchern genutzt werden. Vielleicht werden dann ja Shuttle-Busse (Abholservice ab Wohnadresse) von der Verwaltung kostenfrei angeboten. Oder ist das schon die Umsetzung einer von Autos befreiten Stadt Ahrensburg. Wir sollten uns rechtzeitig Pferde kaufen.
Warum verlangt Kemme denn nicht, dass die Tiefgarage des Rathauses für Kinobesucher zur Verfügung steht, schließlich ist die am Abend doch gar nicht belegt.
Die Investoren sind deshalb so frech, weil die Stadtverordneten sich den Investoren ausgeliefert haben. Schließlich haben sie Vorlagen der Verwaltung zugestimmt, die für die Investoren keinerlei Auflagen und keinerlei Verpflichtungen bedeuten . Man bekommt zusehends den Eindruck, dass die Ahrensburger Verwaltung so etwas wie der verlängerte Arm der Investoren ist.
Beleg fällig? Vor einigen Monaten sprach ein Mitarbeiter der Verwaltung davon, man könne doch den alten Lokschuppen aufstocken. Prompt kommt heute einer der Investoren mit dem Vorschlag, man könne doch den alten Lokschuppen aufstocken. Beide, der Vertreter der Verwaltung, und der Investor verschweigen aber, dass dies für den Steuerzahler mit Kosten in Höhe von bis zu 3 bis 4 Millionen Euro verbunden wäre. Mit diesem Koppelungsgeschäft werden die Investoren das Grundstück “alte Reitbahn” aller Voraussicht nach als Zusatzgeschenk bekommen.
Hallo Rüdiger,
Sie schreiben: ” Schließlich haben sie Vorlagen der Verwaltung zugestimmt, die für die Investoren keinerlei Auflagen und keinerlei Verpflichtungen bedeuten.”
Steigerung gefällig ?
Gemäß Beschlussvorlage des Verwaltungschefs haben die Stadtverordneten dem Investor SIG (Altes Klinikgelände) “besondere Vorteile” verschafft – ohne offizielle Gegenleistung. (Beschlussvorlage Nr. 2012/183 / Anlage § 1 Ziff. 2)
Ein Parkdeck “von bis zu 3 bis 4 Millionen” bleibt also im üblichen Rahmen.
HJL
Es ist ganz schön gruselig, was sich in Ahrensburg unter der Leitung von zwei SPD-Bürgermeistern bereits abgespielt hat und weiter abspielt.
Vielleicht reichen die geplanten 74 Stellplätze ja wirklich, weil die künftigen Kinobetreiber wissen, dass wohl selten mehr Besucher zur selben Zeit in die Vorstellungen kommen. Und in manchen Autos sitzen ja auch zwei und mehr Personen. Entscheidend ist für mich, was hier ja schon angesprochen wurde, nämlich die Frage, ob man für die Parkplätze Gebühren zahlen muss.
Ach ja, und noch etwas: Neben dem alten Lokschuppen ist ja auch ein Taxistand! 😉
Die von Ihnen so geliebte Stormarnredaktion ist schon im Werbefilm. Sie bringt Fotos vom Kinounternehmen, zeigt aber nicht die geplanten Vorführsäle, sondern das Wichtigste eines Kinos: Das Foyer mit den Verkaufsstellen für Poppkorn, Chips und Getränke! Jawohl, das weckt den Appetit auf dieses Kino in der Bahnhofstraße. Kleiner Tipp für die zukünftigen Besucher: Poppkorn gibts im Supermarkt sehr viel preiswerter. Und ich kenne kein Verbot dafür, dass die Besucher ihr Poppkorn und die Getränke nicht mitbringen dürfen ins Kino.
Ist es nicht interessant, wie von Investoren in trauter Eintracht mit den hiesigen Parteien die Liebe zum Fahrrad entdeckt wird, nur damit Investoren das Geld für Parkplätze einsparen oder die Kosten auf die Stadt abwälzen können?
Warum gibt es von Seiten der Verwaltung keine Berechnung, welche Mindestanzahl von Parkplätzen bei einem Kino mit ca. 750 Plätzen und Restaurant zwingend erforderlich ist? Wenn eine solche Berechnung nicht vorliegt, heißt dies, dass die Verwaltung dem Investor finanzielle Vorteile verschaffen will.
Antwort an “Rüdiger”: Nein, nicht unbedingt.
Allerdings würde eine bezügliche Beschlussvorlage der Verwaltung ohne diese “Berechnung” die entscheidenden Stadtverordneten nicht erschöpfend informieren.
Der entsprechende Beschluss wäre schon deshalb anfechtbar.
Viele Beschlüsse wären deshalb anfechtbar.
Das ist aber nur die Theorie.
HJL
Wo die CCA-Investoren vor einigen Jahren die Klaus-Groth-Straße geschenkt bekamen, liegt es doch nahe, dass die Kino-Investoren auch mit einem Geschenk rechnen dürfen. Ein halbes städtisches Parkhaus ist doch nicht zuviel verlangt!!
Bereits vor der Behandlung des Themas Kino im Bauausschuss sagte ein Stadtverordneter der Grünen gegenüber der Stormarnbeilage sinngemäß: “Die Kinobesucher können im Parkhaus ruhig parken, die Anwohner tun dies abends doch auch.” Dummheit oder Frechheit? Ich tippe auf Dummheit. Der Stadtverordnete der Grünen hat schlicht und einfach” übersehen”, dass die Bürger von Ahrensburg das Parkhaus mit ihren Steuergeldern bezahlt und sich damit das Recht erworben haben, dort zu parken. Die Kinoinvestoren wollen dagegen vom Eigentum der Bürger schmarotzen, um mal auf die Schnelle ein paar Millionen zu sparan.
Außerdem: Wenn jemand im Supermarkt klaut und erwischt wird, kann der sich nicht damit herausreden: Wieso, andere Leute klauen doch auch im Supermarkt!