Pelle Kohrs ist nicht etwa der Freund von Petzi und Pingo, sondern dieser Pelle ist ein Schreiber fürs 2. Buch Abendblatt, der ehemaligen Stormarn-Beilage. Und Pelle Kohrs schrieb dort in dieser Woche unter der Überschrift “Ahrensburger Schüler üben eine Woche lang Politik” die Behauptung: “Kommunalpolitik hautnah miterleben, statt sie nur in der Theorie zu büffeln – das ist für die Schüler der zehnten Klassen verschiedener Ahrensburger weiterführender Schulen jetzt eine Woche lang möglich.” Und genau das ist eine Falschmeldung.
Das Gegenteil ist richtig: Die Schüler erleben Kommunalpolitik nicht hautnah, sondern nur abseits vom Geschehen, und zwar in der Theorie. Denn sie gehen nicht mit ihren Lehrern in die Stadtverordneten-Versammlung oder in die eine oder andere Ausschusssitzung, wo ihnen die Politik von und für Ahrensburg in der Praxis vorgeführt wird, sondern sie gehen ins Rathaus-Foyer und spielen dort ein Planspiel.
Oh nein, ich will dieses Planspiel der Schüler keineswegs kritisieren, denn das ist eine gute Sache. Aber ich habe schon in Vergangenheit kritisiert, dass Jugendliche keinen Live-Anteil an der städtischen Politik nehmen – Ausnahmen bestätigen die Regel. Und wenn mal ein Lehrer mit einer Auswahl von Schülern an einer Sitzung im Marstall teilnimmt, dann zu einem Thema, dass ihre eigene Schule betrifft. Und kaum ist dieses Thema beendet, da steht der Herr Lehrer auch schon auf und eilt mit seinen Schülern vondannen. Womit der Pauker den Jugendlichen demonstriert, dass die Arbeit der Stadtverordneten in Gänze nicht so wichtig ist.
Es wäre schön und wünschenswert, würden die Lehrer mit ihren Schülern hin und wieder mal bei den Sitzungen der Politiker und städtischen Vertreter dabei sein, um Kommunalpolitik tatsächlich hautnah mitzuerleben und nicht nur in der Theorie zu spielen.
“Grau, teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens gold’ner Baum.” (Johann Wolfgang v. Goethe, “Faust”, Studierzimmer)