Was versteht man unter „Boomtown”? Darunter versteht man eine Stadt, die in kürzester Zeit einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Und was ist Erlenhof? Erlenhof ist eine Stadt, die in kürzester Zeit einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt, also ein(e) Boomtown.
Das jedenfalls lesen wir auf einem Werbeportal im Internet. Kurioser noch: Lilliveeh, die Inhaberin des Werbeportals ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg), die vom „Boomtown Erlenhof“ berichtet, wo ihre Werbekunden die Immobilien verkaufen, die hat etwas Sensationelles entdekct: “Zwischen Rohbau und fertigen Häusern sprießt der Frühling”!
Donni, donni aber auch, wer hätte das wohl für möglich gehalten?! Während wir in Poortown Ahrensburg noch in der Winterstarre sitzen, steht Boomtown Erlenhof tatsächlich schon im Frühlingsgrün! Das ist aber mal wirklich mal eine interessante Information, die wir dem Werbeportal entnehmen können!
Und dazu hat Lilliveeh gaaaaaaaaaaaanz viele Fotos gemacht, damit die Bürger in Ahrensburg sehen können, was Investoren auf dem Erlenhofgelände für Kohle gemacht haben und noch machen werden. Und wenn Sie eine bezahlbare Wohnung auf dem Erlenhof mieten wollen, liebe Leser von ahrensburg24, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an Prinzessin Lilliveeh, die vermittelt Sie dann weiter.
Ist dieses Frühlingserwachen von Frau Veeh eigentlich kostenlose Werbung? Oder bekommt sie Geld dafür von den Investoren?
Ich denke, es ist die normale Berichterstattung auf dem Werbeportal. Die bezahlte Werbung wird vermutlich kurz danach einsetzen.
Monika Veeh hat schon Recht: Für die Investoren ist der Erlenhof ein Boomtown.
Es ist doch merkwürdig: Beschlossen wurde von den Stadtverordneten der Bau von 300 Wohneinheiten auf dem Erlenhof. Inzwischen dürften dort aber an die 1000 Wohneinheiten hochgezogen worden sein. Der ursprüngliche Beschluss der Stadtverodneten in der Stadtverordnetenversammlung wurde aber nie aufgehoben. Wie ist das mit geltendem Recht vereinbar, wenn eine nachträgliche Abweichung vom B-Plan in Form einer massiven Bauverdichtung durchgeführt wird, ohne dass diese Verdichtung je in der Stadtverordnetenversammlung genehmigt wurde?
Vielleicht liegen der Erlenhof und Panama doch nicht so weit auseinander.
Britta S
Hallo Britta S.,
hier die Antwort auf Ihre Frage:
NEIN, selbstverständlich ist es unzulässig, von einem geltenden B-Plan nachträglich mit massiver Bauverdichtung abzuweichen.
Wenn Ihre Frage sich allerdings auf Ahrensburger Verhältnisse bezieht, gibt es eine ganz andere Antwort:
JA, in Ahrensburg ist so ziemlich alles möglich – vorausgesetzt, man drückt die richtigen Knöpfe – versteht sich:
Von mir nachgewiesen wurde:
Von SPD-Genossin Bürgermeisterin Pepper zu SPD-Genosse Architekt Griesenberg wurde der “Terrakottaklotz” in der “Rampengasse” genehmigt, der von den Festsetzungen des B-Planes Nr. 43 5. Änderung um nahezu das Doppelte abweicht und auch errichtet worden ist. (AZ: IV.2-19b-00239-05 v. 13.10.2005).
Aber liebe Britta S., behalten Sie diese Info für sich, denn sonst gäbe es noch mehr AfD-Wähler
HJL
Wenn ich mich zwecks Erläuterung mal einmischen darf: Bei den Stadtverordneten und dem Bürgermeister von Ahrensburg ist es so wie in einer ganz normalen Familie. Hier glaubt der Vater auch, er wäre der Bestimmer, und die Ehefrau bestätigt ihm das. Und nachdem der Vater bestimmt hat, macht die Mutter dann, was sie will.
In Ahrensburg diskutieren die Stadtverordneten, argumentieren, hauen und stechen sich mitunter, bis endlich nach gemeinsamer Abstimmung ein Beschluss mehrheitlich ergangen ist. So ist es in einer Demokratie. Danach drehen die Stadtverordneten sich um, glauben, das Thema wäre jetzt abgehakt und würde auch wie beschlossen über die Bühne gehen.
Aber denkste! Mutter Verwaltung macht bei der Umsetzung dann, was sie will. Und keinen der Väter aus der Stadtverordnetenversammlung guckt dem Verwaltungschef auf die Finger. Weil es niemanden die Bohne interessiert. So war es bei Pepper, so ist es bei Sarach. Und die Bürger? Die Bürger sind wie kleine Kinder: Sie merken gar nichts davon. Was nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Presse in aller Regel hinter der Verwaltung steht und alles Schräge sanktioniert.
Hat noch jemand eine Frage dazu…?
Ja, ich hab noch eine Frage:
Was sagt der Übervater im Kieler Himmel dazu ?
Antwort:
Da ich Innenminister S. Studt ebenfalls zu SPD-Familie gehöre, freue ich mich, dass die SPD-Verwaltungs-Mutter in Ahrensburg sowieso immer Recht hat.
Und wenn der SPD-Familien-Hund fliegen können soll, so kann der auch das. Punkt.
HJL
Aha, wir haben eine neue Vorstadt für Ahrensburg, in der es boomt. Sicherlich sind die Preise gemeint und nicht die Zahl der Wohnungen oder Stilblüten oder sonstige Blüten. Aber interessehalber werde ich dort einmal die Wohnungen nachzählen. Im Poortown Ahrensburg boomt es auch – zumindest mit den Preisen. Für den Lindenhof, die Reitbahn, Gewerbegebiet Süd usw. boomen die Bodenpreise auch – nur nicht für uns Bürger. Da haben Verwaltung und Politik gegengesteuert. Sie haben auf den Wertzuwachs durch Eigenleistung verzichtet.
Wir haben ein Haus geräumt durch Verschenken von Gegenständen und Eigenleistung. Die “Ausräumer” wollten zwischen 2.500 und 5.400 Euro ohne Mehrwertsteuer haben. Es hat nur ca. 60 Stunden Eigenleistung und 40 Euro für einen großen Container gekostet. Was hindert unsere Verwaltungsfachkräfte mit Tiefbau- , Rechts- , Architekten-, Stadtplanungs- usw. Studien daran, diese Flächen gewinnbringend und zeitnah für uns Bürger zu beplanen, zu erschließen, bebauen zu lassen und zu verkaufen?
Ich brauche keine teuren Makler zum Verkauf von Immobilien.
Zu Boomtown und Poortown fällt mir der Begriff Downtown für Innenstadt ein. Down hat doch irgendetwas mit Niedergang zu tun – oder so……….
🙂 🙂 🙂
Boomtown mit nur einer (Zugangs-)strasse Richtung Downtown.
Vor wenigen Jahren hätte die Stadt Ahrensburg das Erlenhofgelände von der LEG für 3 Millionen Euro zurückkaufen können. Die Stadt hätte dann das Gelände an die Baufirmen, die jetzt dort ihre Gebäude hochziehen, direkt verkaufen können. Die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen auf diesem Gelände dürfte um das zehn-bis zwanzigfache höher liegen als der damalige Rückkaufpreis für die Stadt. Mit anderen Worten: Die Stadt Ahrensburg hätte durch die Grundstücksverkäufe vemutlich zwischen 30 und 60 Millionen Euro eingenommen. Die Stadt wäre damit alle Schulden losgewesen und hätte womöglich darüber hinaus Geld gehabt, um die maroden Straßen zu sanieren.
Tobias Koch von der CDU sprach sich vehement gegen den Rückkauf aus, mit dem Argument, dass man nicht genügend Geld für einen derartigen Rückkauf in der Kasse hätte. Dies ist genau der gleiche Tobias Koch, der im Kieler Landtag als Finanzexperte der CDU auftritt. Wir können davon ausgehen , dass Ahrensburg schuldenfrei sein könnte, wenn die Verwaltung und die Mehrheit der Stadtverordneten tatsächlich die Interessen der Bürger und nicht die fremder Investoren wahrnehmen würden.
Beste Grüße
Thomas H.
Um hier als Bewohner des Erlenhofes einmal einzuhaken: Dass der Erlenhof stadtplanerisch kein Vorzeigeobjekt ist und sich auch viele der Anwohner beim Erwerb von private. Grundstücken & Co. etwas anderes vorgestellt hatten, steht absolut außer Frage. Angefangen bei der Vergabe der Grundstücke über absolut müßige Planungsprozesse (haben Sie sich z.B. einmal gefragt warum es so merkwürdige Höhenlagen, Stützmauern etc. gibt und was diese in der Umsetzung kosten? Und ob dies den neuen Bauherren vor Kauf mitgeteilt wurde?) bis hin zur Umsetzung der sogenannten “Wohnhöfe”, deren Herstellung die LEG geschickt aus dem Weg gegangen ist. Wie kam es dazu? Fehlendes Know-How, Eigeninteressen, mangelhafte Kommunikation und und und… Kein schöner Start in unser Dasein als neue Ahrensburger. Verfolgt man dann die stetige Diskussion über den Erlenhof – von verschiedensten Absendern – bekommt man in der Tat nicht den Eindruck hier wirklich willkommen zu sein.