Es gibt dumme Menschen – so wie mich – die für das Lesen von Hamburger Abendblatt und Stormarn-Beilage allmonatlich Geld bezahlen. Dabei kann man das Blatt schon seit einiger Zeit im Internet gratis lesen, sprich: ohne Bezahlschranke. Was meint: Die Stormarn-Beilage ist zum kostenlosen Werbeblatt mutiert, weil offenbar immer weniger Leser bereit sind, dafür Geld auszugeben.

aus: Hamburger Abendblatt

Erkennbar wird das auch am Inhalt: Ständig erscheinen Werbebeiträge, die redaktionell aufgemacht werden. So auch heute wieder, wo für eine Veranstaltung in einem Seniorenheim geworben wird. Eine Veranstaltung, die übrigens organisiert wird von Felizitas Thuneke, die in dem Beitrag aber als „Thunecke“ bezeichnet wird, vermutlich ein Pseudonym, damit die Werbung nicht zu auffällig wird. 😉 Und: Werbetexterin Isabella Sauer weiß schon im voraus, dass die Veranstaltung „in gepflegtem Ambiente mit einem Drei-Gänge-Menü einen geselligen Abend mit Niveau bei guter Stimmung, Tanz und Spaß“ bringen wird.

Es fällt schon auf: In Ahrensburg gibt es viele kulturelle Ereignisse. Aber haben Sie schon mal gesehen, dass die Stormarn-Beilage darüber so plakativ berichtet wie über die musikalischen Veranstaltungen von Felizitas Thuneke – siehe Abbildung!? (Klar, das Hamburger Abendblatt ist schließlich Sponsor der Musiknacht.)

Dagegen warte ich immer noch auf eine detaillierte Aufstellung, wo geschätzte 2/3 der Erlöse aus der letzten Benefiz-Veranstaltung von Frau Thuneke geblieben sind, die nicht bei den Flüchtlingen angekommen sind. Oder habe ich vielleicht irgendwo irgendwas übersehen…?

UPDATE: 

Hans Albers, der Schauspieler und Sänger, der 1891 in Hamburg geboren wurde und im Jahre 1960 in Bayern verstorben ist, wurde in Hamburg zu einem Idol. Und wie man aus dem Todesjahr ablesen kann, ist “der blonde Hans” bereits vor 56 Jahren gestorben. 

aus: ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg)

Lilliveeh, die Werbejournalistin von ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg) fragt: “Was ist Hamburg ohne Hans Albers?” und schlussfolgert allen Ernstes: “Eigentlich nichts.” – siehe Abbildung rechts!

Eigentlich nichts, klar, Lilliveeh, der Rest ist Schweigen. Denn andere bedeutende Hamburger gibt es in Hamburg ja nur bei McDonald’s und BürgerKing, stimmt’s?

Und Lilliveeh weiter im Text: “Und so wollte Felizitas Thunecke schon lange das Hamburger Original nach Ahrensburg in die Soirée Dînatoire holen. Jetzt ist es ihr gelungen.”

“Das von von St. Paulie” – alles klar? (aus: ahrensburg24)

Was bedeutet das? Es bedeutet: Eine gewisse Frau Thuneke hat den Original Hans Albers nach langem, vergeblichem Bemühen endlich nach Ahrensburg geholt!

Nachdem der Leser nach dieser erstaunlichen Meldung noch weiterliest, erfährt er: “Nein – natürlich nicht in Persona. Aber in einer ‘sehr guten Kopie’, so die Veranstaltungsmanagerin.”

Manno, was für ein toller Gag: Erst verkünden, dass die Gebeine des Sängers ausgegraben und ins Seniorenheim nach Ahrensburg überführt worden sind … und dann gestehen, dass es nur eine Kopie ist, die da kommt. So, wie zuvor schon Helene Fischer als Double gekommen war, obwohl das Original noch lebt. 😉