Wir erinnern uns: Am 3. November 2014 hatte die städtische Verwaltung uns Bürger in die Stadtbücherei eingeladen, um dort das Projekt Lindenhof-Bebauung vorzustellen. Und dort wurde auch der Investor vorgestellt – der einzige, den die Stadt nach langer Suche im ganzen Lande gefunden hatte. Und ich schrieb damals: „Der Käufer des Grundstücks hat von der Stadt einen erheblichen Nachlass auf den Kaufpreis bekommen, weil er dafür Parkplätze in unmittelbarer Nähe errichten soll. Davon war heute keine Rede mehr. Der Architekt gab sich unwissend; und die Investoren schwiegen lieber genauso wie die Herren von der städtischen Verwaltung, die ja dazu etwas hätten sagen müssen.“
Und nun, meine lieben Mitbürger, was ist nun passiert…?
Nun stellt sich über Nacht heraus, dass die Investoren, die sich in der Stadtbücherei vorgestellt hatten, offensichtlich nur „Zwischenhändler“ gewesen sind. Sprich: Das Objekt, so berichtet heute die Stormarn-Beilage, wird jetzt angeblich bebaut von einer Karlsruher Firma Curata. Das Blatt: Baubeginn für das dort geplante Wohn- und Geschäftshaus ist „September/Oktober“ – in welchem Jahr, verschweigt die Redaktion und berichtet: „Wenn alles so läuft wie beabsichtigt, soll sie im Mai das Lindenhof-Gelände von der Stadt kaufen und will 25 bis 30 Millionen Euro in das Projekt investieren“.
Das wirft natürlich Fragen auf. Zum Beispiel: Hatte der ursprüngliche Käufer das Grundstück noch gar nicht von der Stadt gekauft, als er sich uns Bürgern als Käufer präsentiert hatte? Oder hat er gekauft und gleich wieder verkauft, um sein Geschäft auf die bequemste Art zu machen? Wieviel Geld bekommt eigentlich die Stadt für unser Grundstück…?
Die Stormarn-Beilage kündigt an, dass sie morgen mehr zu diesem Thema bringt. Ich hoffe, dass sie damit auch alle Fragen beantwortet, nicht zuletzt, was denn nun aus den Parkplätzen wird!
Lieber Herr Dzubilla,
Liebe Leser von Szene-Ahrensburg,
Mit der Behauptung, es wäre nur dieser eine Käufer aufzutreiben gewesen, hat man uns Bürgern bereits vor zwei Jahren einen Bären aufgebunden. Wie man jetzt feststellt, hat die damalige Investorengruppe ja einen anderen Käufer gefunden.
Hier wurde nach dem bewährten Grundsatz verfahren: Die Investoren sichern sich ein Sahnegrundstück zum Nulltarif, also ohne Bereitstellungskosten und ohne Entschädigungskosten für die Verkäuferin im Falle eines Rücktritts vom Kauf.
Des Weiteren hat man sich damit einen Kaufpreis gesichert, der auf dem Niveau von 2013/2014 liegt. In Zeiten stark steigender Grundstückspreise bedeutet dies bereits einen Gewinn von mehreren hunderttausend Euro. Und dieser Gewinn wird eingefahren , ohne dass der Investor dafür einen Finger krumm machen musste.
Beste Grüße
Thomas H.
Hallo Thomas H. – sorry, aber dass unsere Verwaltung so dusselig ist, kann ich einfach nicht glauben. Morgen wird die Stormarn-Beilage uns ja den wahren Sachverhalt mitteilen. Ich bin gespannt wie eine Wäscheleine! Viele Grüße – Harald Dzubilla
Hallo Herr Dzubilla,
Und vergessen Sie nicht, dass Ihnen ein grüner Stadtverordneter der auch einmal Bürgermeisterkandidat war, erzählt hat, dass es schwer gewesen wäre, für dieses Sahnegrundstück einen Käufer zu finden. Und das in Zeiten, in denen gute Lagen händeringend gesucht werden. Die Frage ist also , von wem bekommen die Stadtverordneten derartige ” Informationen” , und wer verschaukelt hier eigentlich wen.
Beste Grüße
Thomas H.
Hallo Thomas H. – Also dass wir Bürger vergackeiert werden, ist ja wohl erkennbar, wurden wir damals doch eingeladen zu einer Veranstaltung mit einem Investor, um dann über ein Jahr später zu erfahren: Ätschebätsch, das war doch gar nicht der richtige Investor! Und dass die Stormarn-Beilage das Sprachrohr des Bürgermeisters ist, dürfte uns nicht unbekannt sein aus der Vergangenheit. Freundliche Grüße – Harald Dzubilla
Was wir auch nicht erfahren ist, wieviel Geld der zweite Investor an den ursprünglichen Investor an Vermittlungsgebühr bezahlen muss.
Hier machen Investoren Geschäfte und Gewinne mit Grundstücken, für die sie selbst noch keinen Cent bezahlt haben. Und in der gleichen Zeit muss die Stadt Schulden aufnehmen, um ihre laufenden Ausgaben zu bezahlen. Das ist also wieder ein Geschäft, das zu Lasten der Stadt und ihrer Bürger geht. Ich frage mich nur, was in den Köpfen von Stadtverordneten vor sich geht, die derartigen Verträgen zustimmen.
Frieda
Die meisten der Stadtverordneten durchblicken vermutlich gar nicht, was da hinter den Kulissen gedeichselt wird. Und die Ausgangsfrage lautet nach wie vor: Warum entwickelt die Stadt das Areal nicht selber und vermarktet es dann nach dem Vorbild von Bargteheide? Vielleicht kann sich der zukünftige Landrat den Ahrensburger BM mal zur Brust nehmen und ihm erklären, wie sowas geht. Plöger (SPD) und Sarach (SPD) lagen offenbar auf einer Wellenlänge aufgrund ihres Parteibuches.
Liebe Leute,
warum regen Sie sich eigentlich so auf über das, “was in den Köpfen der Stadtverordneten vor sich geht”.
Da gab es schon ganz andere Abnick-Verträge:
Bekanntlich hatte schon SPD-Frau Pepper große Teile der Fahrbahnfläche in der Klaus-Groth-Straße aus dem Eigentum der Allgemeinheit entnommen, veruntreut und als Baugrundstück für privat betriebene Garagenbauwerke an den Investor quasi verschenkt.
Dieser Investor hat sogar den Raum unter der Klaus-Groth-Straße für private Kellerräume nutzen dürfen. Nun raten Sie mal, für welchen Preis.
Das alles hat System.
HJL
Beim Lindenhofprojekt gilt das gleiche Prinzip wie beim Verkauf der Flächen von Beimoor-Süd: Das Grundstück ist weg, aber es gibt trotzdem kein Geld für die leeren Kassen der Stadt Ahrensburg.
Fritz aus Ahrensburg
Weder Verwaltung noch Politik waren bisher offenkundig nicht in der Lage, die Parkplatzfrage zu klären. Die Kaufpreisfrage ist in den Verträgen zu lesen. Bis zur Unterschrift ist diese offen. Ich habe gestern meinen Makler gefeuert und verkaufe nun privat.
Beachten Sie bitte auch die Makler-Werbung auf Szene Ahrensburg! (Und gehen Sie bloß keiner Ahrensburger Maklerin auf den Leim, wie es mir beinahe passiert ist!)
Lieber Herr Dzubilla,
Liebe Leser von Szene-Ahrensburg,
Heute ist die Katze aus dem Sack. Die Investoren müssen keinen Ersatz für die wegfallenden Parkplätze leisten, wie die Stormarnausgabe heute berichtet. Das ist wohl so zu verstehen, dass die Investoren weder Ersatz für die wegfallenden 80 öffentlichen Parkplätze leisten müssen noch zu Entschädigungszahlungen verpflichtet wurden . Das ist also wieder einmal ein Bombengeschäft, aber nur für die Investoren!
Und über die Tatsache, dass die Stadt Ahrensburg für den Verkauf des Grundstücks noch keinen Cent bekommen hat, schweigt sich der Artikel aus.
Beste Grüße
Thomas H.
Hinter den Kulissen findet offenbar eine Investorenposse statt ( BPA am 16.03.2016). Da wird der eine Investor durch einen anderen Investor ersetzt. Da sollten unsere Politiker erstmalig einen eigenen Gutachter beauftragen, bevor sie sich wieder über den Tisch ziehen lassen., Schilda.
Hallo Thomas H,
Sie sollten aber auch erwähnen, dass die Stadt Ahrensburg eine Begründung für den Wegfall der Parkplätze gibt. Und diese Begründung ist reichlich schräge. Die Begründung lautet : “Das steht so im Bebauungsplan”. Hier handelt es sich aber um einen vorhabenbezogenen B-Plan , der vom Investor selbst erstellt wurde. Demnach hat der Investor selbst in den B-Plan hineingeschrieben, dass es keine Ersatzparkplätze geben soll , und die Stadtverordneten haben dem zugestimmt. Der Wegfall der Parkplätze ist also ein Geschenk der Stadt an die Investoren.
Fritz aus Ahrensburg
Hallo Herr König,
Was Sie über den Kaufpreis schreiben, ist falsch. Der ist in den Rahmenverträgen längst festgelegt. Und diese Verträge wurden vor ca. anderthalb Jahren geschlossen. Mit dem Kaufvertrag garantieren die Investoren lediglich , dass sie das Grundstück nun auch bebauen und bezahlen.
Interessant ist, was der Mitarbeiter des Bauamtes, ein Herr Schneider, gegenüber der Stormarnbeilage zu den möglichen Ersatzparkplätzen sagt. Herr Schneider sagt, dasss dies ausschließlich eine Aufgabe der Stadt ist. Er sieht die Möglichkeit, den alten Lokschuppen aufzustocken. Das wäre ein teurer Spaß. Das könnte dazu führen, dass der Kaufpreis für den Bau der Ersatzparkplätze draufgeht. Es könnte aber auch sein, dass die Stadt bei diesem Grundstücksgeschäft draufzahlt. Schilda lässt wieder mal grüßen.
Ahrensbürgererin
Hallo zusammen! Kann mir mal jemand erklären, warum nicht Conring, Egan oder Bellizzi aufstehen und rufen: “So nicht, Herr Bürgermeister!” Dass SPD und Grüne das nicht tun, ist verständlich, einerseits blicken die nicht hin und andererseits nicht durch.
Sehr berechtigte Frage, geschätzter Observator!
Haben diese Politiker alle resigniert, stillschweigend die Segel gestrichen und “den Roten” kampflos das Feld überlassen? (Ich hoffe, dass mein Beitrag trotz dieser martialischen Formulierung nicht gelöscht wird)
Ich möchte sie daran erinnern, dass sie – zumindest Herr Conring – von Tausenden “Ahrensbürgern” gewählt wurden bzw. deren Unterstützung und Sympathie genießen.
Nun einfach alles abnicken und hinnehmen, was im Ahrensburger Denkmal geschieht – das ist – glaube ich – nicht im Sinne der Bürger, welche nicht mit der Rathauspolitik einverstanden sind.
Falls sich wieder jemand daran stören sollte, dass ich als Großhansdorferin mich zu Ahrensburger Geschehnissen äußere: Ich habe damals (60er Jahre) in der Schule gelernt, dass man sich immer zu Wort melden soll, wenn man irgendwo Unrat wittert – hier, im näheren, aber auch im weiteren Umfeld.
Allerdings hörte (schon) damals die Toleranz auf, wenn man nicht links war.
Ziemlich einseitiges Demokratieverständnis…
Angeblich hat der Investor heimlich gewechselt. Also: Neues Spiel – neues Glück.
Der Bürger soll wieder der Dumme sein? Soll die Grundsteuer für neue Parkplätze erhöht werden????? Da gehört Ahrensburg aufgemischt. Was die Piraten nicht erreicht haben, gelingt vielleicht der AfD.
Das ist eine Nummer wie aus dem Tollhaus. Da reicht ein Investor ein Grundstück an einen anderen Investor weiter, obwohl er für das Grundstück selbst noch keinen Cent bezahlt hat. Natürlich bringen solche Zwischenverkäufe viel Geld ein. Das Besondere an diesem Deal ist, dass der erste Investor mit dem Grundstück bereits Geld verdient, bevor es einen Kaufvertrag gibt und Geld an die Stadt bezahlt wurde.. Damit sind die Stadtverordneten mal wieder tüchtig reingelegt worden. Wahrscheinlich haben unsere Volksvertreter bis heute noch nicht mal verstanden, mit welchen Investorentricks sie hier über den Tisch gezogen wurden.
Waldemar
Ahrensburg ist nicht die erste Stadt, die von Investoren reingelegt wurde. Das Merkwürdige ist, dass sich dies in Ahrensburg ständig wiederholt, ohe dass die Stadtverordneten daraus irgendwelche Konsequenzen ziehen würden . Im Gegenteil, die Herrschaften behaupten munter weiter , dass sie alles im Griff hätten.
Britta S.
Vielleicht stellt die Stadt Ahrensburg die Tiefgarage des Parkplatzes als “Ausgleichsparkfläche” zur Verfügung. Die Mitarbeiter des Rathauses fahren sicherlich schon lange alle mit Fahrrad und Öffi zur Arbeit…
Ein sehr geschicktes Verwirrspiel von Verwaltung und Investoren, um die Öffentlichkeit zu täuschen. Nächster Akt der Posse: Ein Großkino mit mehreren Sälen und Restaurant , aber ohne Parkplätze.
Rüdiger
Falsch lieber Rüdiger,
umgekehrt wird ein Plan draus: Ein toller Parkplatz, aber ohne Kino.