Der Amazonas liegt weit von Ahrensburg entfernt. Genauso wie Amazon. Und niemand in Ahrensburg würde auf die Idee kommen, eine exotische Pflanze direkt im Dschungel am Amazonas zu kaufen. Daran musste ich denken, nachdem ich etwas bei Amazon bestellt hatte.
Ja, ich weiß: Ich predige und plädiere dafür, vor Ort in den Ahrensburger Fachgeschäften zu kaufen. Und genau das wollte ich auch tun. Es ging um ein ganz bestimmtes Parfüm, das ich meiner mir Anvertrauten zu Weihnachten schenken wollte, denn der alte Flacon war leer. Deshalb führte mich der direkte Weg zu Douglas. Dort aber war dieses Parfüm nicht vorrätig. Macht nix, habe ich gesagt, dann bestelle ich es eben! Doch das war leichter gesagt als getan: Die Verkäuferin guckte in ihren Computer und erklärte: “Das gibt es leider auch im Zentrallager von Douglas nicht mehr.”
Darauf loggte die freundliche Dame sich direkt beim Hersteller Ralph Lauren ein und erklärte mir anschließend: “Auch dort ist dieser Duft nicht zu finden, er wurde vermutlich eingestellt!”.
Was macht der liebevolle Ehemann in einem solchen Fall? Genau: Suche im Internet, ob irgendwo noch ein Fläschchen aufzutreiben ist! Und alsbald wurde ich fündig: Bei Amazon konnte man den Duft von einer Firma bestellen. Kosten: rund 150 Euro. Und so habe ich das Duftwasser sogleich geordert. und schon bald darauf per Paket bekommen.
Als neugieriger Mensch habe ich dann noch einmal gegoogelt und das Produkt bei einer anderen Firma gefunden. Hier kostete das identische Fläschchen allerdings nur schreibe und staune rund 50 Euro. Spontan habe ich es geordert. Und mich hernach geärgert, und zwar über den Preis zu dem ich bei Amazon eingekauft hatte.
Aber bei Amazon gibt es ja auch die Möglichkeit, die Ware zurückzuschicken. Man füllt einen Fragebogen aus. Und dort kreuzt man an: “Ich habe das Produkt anderswo preiswerter entdeckt”. Und wenig später bekommt man online ein Etikett und den Hinweis: Zurückschicken an den Hersteller, Geld wird erstattet.
Das tat ich denn auch, weil der Unterschied zwischen 150 und 50 Euro mir doch sehr happig erschien. Also Paket (wegen Versicherung) packen, zur Post fahren, Parkplatz suchen, in die Warteschlange stellen, Paketaufkleber ausfüllen, Gebühr bezahlen und hernach heimfahren in der Hoffnung, dass damit alles erledigt ist und ich mein Geld zurückbekommen werde.
Aber haste gedacht! Ich habe nämlich einen Fehler gemacht: Ich habe das Paket nicht an die betreffende Firma geschickt sondern zurück an Amazon. Und nach etlichen Tagen bekam ich das Parfüm gestern zurück mit dem Hinweis, es doch bitte schön an die Firma direkt zu schicken, die es vertrieben hat.
Da fragt sich doch der dumme Kunde: Wieso schickt Amazon das Produkt denn an mich zurück, statt es gleich an den Hersteller weiterzuleiten? Hat man dort fern am Amazonas noch nie etwas von Kundenservice gehört…?!
Und was habe ich getan? Ich tat garnichts. Weil ich keine Lust habe, das Paket noch einmal zu versenden mit Fahrt zum Postamt, der Parkplatzsuche, dem Anstellen in der Schlange vor dem Schalter, dem Ausfüllen des Paketaufklebers und auch noch einmal die Gebühr zu zahlen. Das kostet Zeit. Und Zeit ist auch Geld. Und dieses Geld wird mir Amazon ganz bestimmt nicht erstatten.
Stellen Sie sich mal vor, Sie haben etwas in einem Ahrensburger Laden eingekauft, wollen die Ware am nächsten Tag zurückgeben und man erklärt Ihnen: “Das müssen Sie direkt an den Hersteller schicken!”
Einmal abgesehen davon, dass Sie Ihre Gattin, die hier vermutlich auch mitliest, nach diesem Blog-Eintrag wohl kaum noch mit dem exklusiven Duft von Ralph Lauren werden überraschen können, frage ich mich, welchen Narren Sie an der Mega-Parfümeriekette Douglas gefressen haben. In Ahrensburg kennt man da viel Besseres nur wenige Schritte entfernt am Rathausplatz, mit sehr kompetenten Verkäuferinnen und einer anspruchsvollen Auswahl. Schon gar nicht für ein Parfüm würde ich mich daher mit Amazon herumärgern.
Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich frohe Weihnachtstage, bei denen Ihnen hoffentlich doch noch eine Überraschung gelingt.
Wolfgang Schrimpff
Ho! Ho! Ho! Die Überraschung wird gelingen, denn heute ist Plätzchenbacken angesagt, da bleibt kein Blick übrig in Szene Ahrensburg! 😉
Auch Ihnen und Ihrer Familie ein frohes und gesundes Weihnachtsfest, lieber Herr Dr. Schrimpff!
Harald Dzubilla
PS: Douglas ist im Hause Nessler. Woher soll ich denn Läden in Ahrensburg kennen, wenn die nicht auf Szene Ahrensburg werben…?
150 € für ein kleines Duftfläschchen ist schon happig. Aber wie soll sich der Herr auch sonst seine Sportwagensammlung leisten. Ich möchte nur erinnern, dass “Ralph Lauren” selbstverständlich kein Hersteller ist. Der Herr klebt einfach seinen Namen auf die Flasche und verkauft ein Stück Lebensgefühl.
…und einen einzigartigen Duft, den es jetzt so gut wie gar nicht mehr im Handel gibt Außerdem: Wenn Sie den Preis bewerten, dann können Sie das nur, wenn Sie wissen, wie groß der Inhalt der Flasche ist. 😉
Hallo Herr Dzubilla,
wenn man ein Nischengeschäft betreibt, für das sich ein Ladengeschäft nicht lohnt, ist Amazon schon eine feine Sache, nur für Verkäufer leider sehr teuer.
Eine Rückgabe sollte man immer online über Amazon einleiten. Dann bekommt man Rücksendeinformationen / Ticket und richtiger Anschrift.
Viele Grüße und schöne Weihnachten