Stormarn-Beilage: Wo Leser für doof gehalten werden

Heute finden wir in der Stormarn-Beilage wieder eine Werbung, die redaktionell gestaltet ist, nicht aber das Wort “Anzeige” im Kopf enthält. Und diese Werbung ist doppelt bemerkenswert.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Es geht um eine Werbeveranstaltung der Stormarner Filialen der Sparkasse Holstein, die im Ahrensburger Marstall stattfinden soll. Wir lesen: “Die Banker informieren bei der kostenlosen Veranstaltung ‘Kapitalanlage im Zinstief – oder worauf warten Sie noch?’. Und: “Mathias Eggert, Vertriebsdirektor bei DeKa Investments, erläutert die Gesamtsituation.”

Und jetzt der Witz als Bonus: Damit das Ganze nicht sofort als Reklame für Sparkasse und der ihr angeschlossenen Investment-Firma erkennbar wird, hat man einfach den Marstall mit ins Spiel gebracht, wo eine Ausstellung läuft. Und dort gibt es im Anschluss der Werbeveranstaltung noch eine Führung – ha! ha! ha!

Meine Empfehlung: Zwecks neutraler Anlageberatung sollte man sich zu einem unabhängigen Finanzberater begeben und nicht in die Hände einer Sparkasse und einer Investment-Firma, die das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe ist!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. November 2015

5 Gedanken zu „Stormarn-Beilage: Wo Leser für doof gehalten werden

  1. Observator

    Moment mal! Hier fungiert die Sparkasse Holstein auf der einen Seite kommerziell in Sachen Geldanlage, verbindet ihr kaufmännisches Tun aber mit der Sparkassen-Stiftung, die für die Ausstellung verantwortlich ist, die wiederum als gemeinnützig gilt. Das Ideelle einzusetzen, um damit für das Kommerzielle zu ködern, geht ja wohl gar nicht, Herr Sparkassendirektor, denn Sparkasse und Sparkassen-Stiftung sind ja wohl zwei paar Schuhe, oder darf man die zusammen tragen?

    1. H.J. Lange

      Hallo Observator,
      versuchen Sie mal an die Satzung der Sparkasse Holstein zu gelangen.
      Und wenn Sie diese dann haben, erlesen Sie deren Status.
      Hinsichtlich der “Gemeinnützigkeit” werden Sie sich nur noch wundern.
      Und dann vergleichen Sie diesen Anspruch der Sparkasse Holstein mit dem Engagement der 100-Prozent-Tochter SIG, die sich auf dem “Alten Klinikgelände” mit SPD-Bürgermeister “gut gemacht” in einer gut gepolsterten Baugrube tummelt.
      Das ist eine Baugrube, in der alle Gemeinnützigen der Stadt fröhlich um die Goldene Kasse tanzen.
      Und sie tanzen mit goldenen Multi-Funktio-Schuhen.
      HJL

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