Es gibt Menschen, die kaufen Bekleidung und Schuhe im Internet. Sie lassen sich Waren ins Haus kommen, und was nicht passt oder gefällt, wird zurückgeschickt. Was in meinen Augen nicht nur den Spaß am Einkauf verhindert, sondern auch viel mehr Mühe macht, denn das Zusammenpacken und Zurückschicken ist doch ziemlich umständlich. Dazu kommt noch die Abrechnung, die bei Hin- und Herrechnung ebenfalls umständlich ist.
Der Anlass für diesen Blog-Eintrag ist eine Anzeige von Hermes, dem Transportunternehmen. Dort erfahre ich, dass „bis zu 98% der zurückgeschickten Textil-Waren wieder in den Verkauf gehen können“. Und das wäre für mich ein Grund, niemals Textilien oder Schuhe online zu kaufen.
Beispiel Schuhe: Wer die in einem örtlichen Fachgeschäft kauft, kann anprobieren und bekommt dafür einen Probierstrumpf. Das ist nicht nur hygienisch, sondern das ist einfach unerlässlich. Oder wollen Sie Schuhe kaufen, in denen womöglich schon Menschen mit Schweißfüßen und vielleicht sogar Fußpilz einen Tag lang durch ihre Wohnung spaziert sind, bevor sie die Schuhe wieder an den Versender zurückgeschickt haben? Schuhe, die dann in der Firma einfach poliert und mit einem Spray behandelt werden, und dann als neu verkauft werden, obwohl sie möglicherweise sogar schon länger getragen wurden und bereits zwei-, dreimal von anderen Bestellern zurückgeschickt worden sind.
Bei Kleidung ähnlich: Da gibt es ein paar „Spezialisten“ unter den jungen Leuten, die bestellen eine Auswahl, tragen die Klamotten auf der Party, und schicken sie anschließend wieder zurück. Und der nächste Kunde bekommt sie dann per Paket und ahnt nicht, dass er gebrauchte Kleidung gekauft hat.
Ihren Einsatz für die lokale Wirtschaft und gegen den Online-Handel will ich gar nicht kommentieren, aber erlauben Sie mir den Hinweis, dass auch bei NESSLER 14 Tage Umtauschrecht eingeräumt wird … als Kunde erwarte ich das auch!
Hallo, Herr Dzubilla,
wie viele zwischenmenschliche Kontakte haben wir tagtäglich? Wir geben unseren vielen Freundinnen ein Küsschen auf Wangen oder Lippen, ohne zu wissen, wer sich schon vorher daran vergnügt hat. Wir geben Händchen ohne Ende, ohne zu wissen, wohin diese Hände vorher gegriffen haben. Wir drücken Klinken und wir drücken hier und dort. Sicherlich nehmen Sie sich Ihre Toilettenbrille mit auf Ausflüge und Reisen? Desinfizieren Sie vorher alles? Probierstrümpfe? Was ist das? Dann müssen Sie sich auch ihren Teppichboden zum Einkaufen von Schuhen mitnehmen. Wissen Sie, wie viele Männer in der Hose oder Jacke steckten, die Sie bei Nessler oder C&A anprobieren? Oder im Hemd? Selbst Bademoden können anprobiert werden. Meine Tangas wasche ich jedenfalls vor dem Anprobieren ( 1-Euro-China-Ware). Manche Chemikalien in den Stoffen sind weit gefährlicher als Menschenschweiß.
Im heutigen Kampf um Kunden (Wettbewerb) muss der Fern-Händler Rücksendungen billigen – selbst dann beschädigte Ware. Das Auswaschen von Flecken ist nicht immer drin). Es gibt auch Hotels, in denen benutzte Bettwäschen nur Glattgezogen und enthaart wird. Neuverpackungen sind bei Billiglöhnen kein Problem. Wie viele übergezogene Socken kann eine trainierte Billigkraft in einer Stunde rückverpacken?
Stellen Sie sich nicht so an, Herr Dzubilla. Viele Fremdkeime machen resistent. Sie haben ca. drei Kilogramm Bakterien auf und in Ihrem Körper (in Worten: drei Kilogramm!!!!!).
Meine Mutter hatte schon mehrmals Honig gekauft, aus dem vorher mit dem Finger genascht wurde.
Mit resistenten Grüßen
Wolfgang König
Um auf das Thema zurückzukommen, es lautet: Sind gebrauchte Klamotten noch Neu- oder Second-Hand-Ware?