Stefan Mannes ist Fotograf in Ahrensburg und sucht das “Baby des Jahres”, weshalb er ein “Fotoshooting” anbietet, das “kostenlos” sein soll, warum auch immer. Und dieses ist nicht das erste Mal, dass ich auf die wiederkehrende Aktion aufmerksam mache, die in meinen Augen der Fragen würdig, also fragwürdig erscheint.
Denn was, liebe Leser, ist in Ihren Augen das “Baby des Jahres”? Für mich ist jedes Kind, das in diesem Jahre geboren ist, ein Baby des Jahres. Und warum sucht Herr Mannes nur ein einziges all dieser Babys in “in Zusammenarbeit” (ich wiederhole: “in Zusammenarbeit”) mit Picco Lino, der Buchhandlung Stojan und der Sparkasse Holstein? Was soll das Besondere sein an diesem Baby…?
Möglicherweise wollen die Firmen auf diese Weise an die Namen und Adressen von jungen Familien rankommen, um die Eltern dann gezielt mit Werbung für ihre Produkte und Dienstleistungen anzusprechen? Oder die Bilder werden gar ausgestellt, damit die stolzen Eltern in die Läden kommen.
Und warum fotografiert Herr Mannes kostenlos? Vielleicht hat er sich die Ahrensburger Tafel zum Vorbild genommen, wo die Bürger ja auch nichts bezahlen müssen? Oder ist tatsächlich nur das Fotoshooting kostenlos, während die Abzüge dann gegen Bargeld zu haben sind…?
Vielleicht macht Herr Mannes das Fotoshooting aber auch gar nicht kostenlos, sondern bekommt sein Honorar von seinen drei Zusammenarbeitern aufs Girokonto überwiesen?
Och komm Herr Dzubilla,
Zielscheibe Sarach weg und jetzt gegen zulässiges Marketing angehen.
Da gibt es doch wirklich bessere Themen.
Herr Mannes ist grundsolide, suchen Sie sich andere aus – meinetwegen mich.
Oder ich schlage das Baby von Ihrer Website vor
Hallo bürger Gerard – ich würde auch gegen das Urheberrecht verstoßen, wenn Sie mir nicht versichern, dass Sie das Recht an dem Babyfoto haben! Haben Sie…?
Und die wesentliche Frage wird von Ihnen auch nicht beantwortet: Woran erkennen Sie das Baby des Jahres und wozu soll es gut sein…?
Und wenn das Baby des Jahres gefunden wird, was passiert diesem Jahresbaby dann? Bekommt es Asylrecht? Oder eine Babyausstattung? Singt Herr Mannes für dieses Baby vielleicht den Babysitter-Boogie, und die Sparkasse spendiert ein Sparbuch mit 1 Euro? Oder wie? Oder was?
Waaas? “Sarach weg”?!? Haben wir denn heute schon den 11. Oktober…?
Hallo Herr Dzubilla! Machen Sie doch mal wieder ein Preisausschreiben in ihrem Blog und stellen Sie Ihrer Leserschaft die Preisfrage: “Woran erkennt man bei einem Baby, dass es das Baby des Jahres ist?”
Und was haben die Babys, die nicht Baby des Jahres werden, für Macken? Gucken sie unfreundlich? Stecken sie die Zunge heraus? Oder sind die Eltern zu arm?
Nun ja – bei aller Kritik – immerhin noch humaner als das in einer norddeutschen Klinik vor ein paar Jahren angebotene “Babyshooting”!
Hochgehobene und vorgeschobene Kinder ziehen immer – so wie die Anwohner von Vierbergen ihre Kinder vorgeschoben hatten, um gegen die Wiedereröffnung der Hochbahnbrücke in der Presse zu demonstrieren. Eltern mögen zwar die Erziehungsberechtigung über ihre Kinder haben und brauchen/können nicht ihr Kind über das Recht auf das eigene Bild und ihre Meinung zu befragen. Die Situation ist peinlich. Sie erinnert mich ein wenig an Kindesmissbrauch. Und wenn da Banken/Sparkassen und anderes Gewerbe mit im Spiel sind, kann man davon ausgehen, dass da Geld zwischen denen und Herrn Mannes fließt. Kann Herr Mannes nicht in die Natur gehen und sein schönstes Herbstbild aufnehmen? Das ist unverfänglich. Es schon dreist, dass offenbar nur er entscheidet, was das schönste Kind im Kreis ist.
Wo bleibt der Kinderschutzbund?
Wolfgang König
Gute Frage, Herr König!
Denn derartige Aktionen können Eltern dazu verleiten, ihre Kinder zu kleinen Models zu dressieren – und das finde ich extrem gefährlich!
Auch / gerade ein Baby- oder Kinderfoto ist etwas sehr Privates, Persönliches, und deshalb sollte es nicht für Wettbewerbe herhalten. Gerade in der heutigen Zeit, in der nahezu alles irgendwo gespeichert ist, sollten sich Eltern wirklich genauestens überlegen, ob sie ihrem Kind die jahrzehntelange, weltweit abrufbare Veröffentlichung antun wollen.
Denn was ist, wenn aus dem öffentlich abgebildeten “Prinzesschen” 20 Jahre später eine stark übergewichtige junge Frau geworden ist – oder aus dem niedlichen, charmanten Timmi (Zufallsname) ein Mensch, der mit dem Leben nicht zurechtkommt – und sich die Beiden dann immer wieder anhören “dürfen”: “Ach – Duuu hast Dich aber verändert ! Duu warst ja sooo niedlich!” (Verlegenes Lächeln hinterher).
Also – ich finde, auf solche Fotowettbewerbe sollten Firmen schon verzichten. Dass gerade kleine Unternehmen, die ohnehin um ihre Existenz zu kämpfen haben, dies nicht tun, kann ich auch sehr gut verstehen – die Verantwortung liegt bei den Eltern – und niemandem sonst!