Jörg Hansen, Grüner Stadtverordneter von Ahrensburg und Bürgermeister-Kandidat, ist in meinen Augen ein ehrenwerter Mann, der bis dato ehrenamtlich für uns Bürger der Stadt arbeitet und damit seine Freizeit versaut verkürzt. Und weil grüne Politik in Ahrensburg durchaus gefragt ist, wird Hansen bestimmt viele Stimmen der Bürger bekommen. Doch – was hat grüne Politik mit dem Amt des Bürgermeisters zu tun…?
Über Jörg Hansen schreibt die Stormarn-Beilage heute wie folgt: “Jörg Hansen brachte ein wesentliches Problem zur Sprache: Der Bürgermeister hat kein politisches Amt, er führt Beschlüsse der ehrenamtlichen Politik aus. Es sollte bei der Wahl also nicht um parteipolitische Programme gehen.” Also genau das, was Szene Ahrensburg in dieser Woche klargestellt hat.
Und dann gehe ich auf die Homepage des Grünen und lese dort: “Nachdem die letzte Kommunalwahl gezeigt hat, dass fast jeder fünfte Ahrensburger eine grüne Politik vor Ort realisiert haben möchte, hat die große Mehrheit unserer Mitglieder für einen eigenen Bürgermeisterkandidaten gestimmt.”
Nach meinem Dafürhalten widerspricht sich der Kandidat bei seinen Äußerungen: Wenn es beim Bürgermeister-Amt doch nicht um parteipolitische Programme geht, wie kann Jörg Hansen dann eine grüne Politik vor Ort realisieren…?
Da bin ich aber mal gespannt, wie der Herr Hansen das kommentieren wird. Und wenn er meint, er müsse das nicht kommentieren, dann wissen wir Bürger schon vor der Wahl, dass Herrn Hansen sein Geschwätz von gestern am Arsch vorbeigeht, will meinen: Er geht der Kommunikation mit den Bürgern aus dem Weg und möchte nicht beim Wort genommen werden.
Hallo Herr Dzubilla,
ich habe eine kleine Anregung für sie. Sie stellen in ihrem Blog öfter heraus, dass andere Ahrensburger Journalisten nicht korrekt arbeiten.
Ich glaube Ihnen ist in diesem Beitrag ein kleiner, winziger Fehler unterlaufen. Sie haben einmal Jörg Hansen (aus dem Stormarn-Teil des Abendblattes) zitiert, und einmal Horst Marzi den Spercher des Ortsvorstandes Bündnis 90/die Grünen (das Grußwort auf der Internetseite von Jörg Hansen).
Entspricht dies ihrem Anspruch an gutem Journalismus? Hätten Sie in Ihrem Blog eigentlich nicht angeben müssen, von wem diese Aussagen stammen?
Gruß
Christian Schmidt
P.S.: “Geschätz” ist kein Begriff, den ich mit Jörg Hansen in Verbindung bringe. Eher “klare Worte” und Realismus.
Lieber Herr Schmidt – schön, dass Sie antworten. Ich habe nirgendwo gesagt, dass der Text auf der Seite “Jörg Hansen: Startseite” (so zeigt es Google an) von Jörg Hansen stammt. Aber ich denke mal, der Bürgermeister-Kandidat steht hinter diesem Wortlaut, oder?
Gleichnis: Wenn ich über den Text in einer Persil-Anzeige schreibe und Henkel damit anspreche, dann wird Henkel kaum sagen: Sie als Fachmann müssen doch wissen, dass dieser Text gar nicht von Henkel kommt sondern von dem Texter unserer Werbeagentur! 😉
Über “Geschätz” habe ich nirgendwo was geschrieben. Außerdem ist “Geschwätz von gestern” ein geflügeltes Wort und soll sicher nicht sagen, dass Hansen ein Schwätzer ist.
Liebe Grüße zur Nacht
Harald Dzubilla
Komisch, komisch: Der grüne Stadtverorndete Schmidt antwortet zwar lobenswerterweise, aber er sagt nichts zum Eigentlichen, sondern will offenbar die Tatsachen mit einem kleinen Seitenhieb auf den Blogger verwischen. Dann wollen wir mal abwarten, was Jörg Hansen dazu sagt!
Hallo Herr Schmidt!
Habe ich Sie richtig verstanden: Herr Hansen identifiziert sich nicht mit den Angaben auf seiner Homepage….? Aber das, was das Abendblatt über ihn schreibt, das autorisiert er…..? Bisschen kurios das Ganze, finden Sie nicht auch?
Freundliche Grüße
Kirchhoff
Hallo zusammen,
Die beiden von Herrn Dzubilla zitierten Aussagen widersprechen sich nicht.
Jörg Hansen wird als Bürgermeister selbstverständlich alle Beschlüsse der ehrenamtlichen Politik ausführen. Das ist der Job eines Bürgermeisters.
Aus diesem Grund geht es nicht um das Parteiprogramm.
Jörg Hansen wird als Bürgermeister keine “grüne Politik” betreiben. Er ist aber seit Jahren Mitglied der Grünen und er hat seit Jahren Politik in Ahrensburg gemacht. Daraus entwickelt sich natürlich ein gewisser Arbeitsstil. Alles andere wäre höchst unnormal. Darauf bezieht sich der Beschluss des Ortsverbandes der Grünen Ahrensburgs.
In der Grünen Politik geht es weniger um Hierarchie, das Lenken von oben oder Besitzstandsicherung. Bei uns geht es eher um vernünftige Lösungen, Realismus und Bürgernähe.
Der „grüne Politikstil“ ist einfach anders als der der anderen Parteien. Und wollen wir nicht alle einen anderen Stil im Rathaus?
Deswegen ist ein „grüner“ Bürgermeister eine echte Bereicherung für Ahrensburg. Nicht weil er „grüne“ Politik betreibt, sondern weil der Arbeitsstil und die Auffassung von Transparenz und Bürgernähe bei den Grünen entschieden anders sind, als bei den anderen Parteien.
Gruß
Christian Schmidt
Naja, …. Herr Dzubilla…… das ist die Sache mit der Theorie und der Praxis. Natürlich wird ein Grüner, ein Sozi(aldemokrat) oder der Herr von der christlichen Partei seine Überzeugungen nicht komplett über Bord werfen. Das wäre wohl sehr blauäugig, oder? Natürlich kann auch ein Bürgermeister Einfluss auf die Dinge nehmen und seiner Klientel zeigen, welche Inhalte er vertritt. Daher sehe ich die (viel zu) differenzierte Sichtweise auf das Amt des Bürgermeisters (” er führt Beschlüsse der ehrenamtlichen Politik aus”) als sehr amüsant an.
Es sollte sich jeder schon fragen, welchen (politischen) Kandidaten er bevorzugt und danach dann sein Kreuz setzen. Herr Hansen mag ein netter und kompetenter Kommunalpolitiker sein, allerdings wird er vermutlich versuchen die grüne (linke) Politik durchzusetzen. Und dabei geht es wohl nicht nur darum, Kröten über die Straße zu tragen. Bei der CDU hingegen trägt man die “Kröten” lieber auf das eigene Konto (“Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft….”) und bei den Roten ist das so eine Mischung aus Allem. Bei denen natürlich immer mit moralischem Anspruch 🙂 Und wenn man gar keinen von dem Trio mag, dann bleibt immer noch am Wahltag ein gutes Buch zu lesen.
Hallo Fritz Cola,
an einem Wahltag haben Sie die Qual der Wahl… Wählen gehen dürfen ist nicht nur ein Bürgerrecht, sondern irgendwo auch eine Bürgerpflicht.
Das Recht zu Wählen ist nicht vom Himmel gefallen, das haben Menschen erstritten und zum Teil mit Blut bezahlt. Das sollte man entsprechend würdigen und zur Wahl gehen.
Wenn Ihnen kein Kandidat zu 100% zusagt, sollten Sie sich überlegen, für welchen Kandidaten Sie sich am ehesten entscheiden würden und dann dort ihr Kreuzchen machen.
Nebenbei, der Job des Bürgermeisters ist tatsächlich, die Beschlüsse der Poltik umzusetzen und nicht die Parteipolitik durchzusetzen. Das ist die Aufgabe der Fraktionen.
Gruß
Christian Schmidt
Lieber Herr Schmidt,
das Privileg einer Demokratie ist es auch, nicht zur Wahl gehen zu dürfen (in der DDR war das anders!). Und auch so darf man in einer freien Gesellschaft entscheiden. Zumindest zur Zeit noch. Ich möchte mich also bitte nicht nötigen lassen zu einer Wahl zu gehen, wo nur Kandidaten antreten, die nicht auf meine Zustimmung treffen. Trotzdem, vielen Dank für ihre Belehrung zum Thema “Job des Bürgermeisters”. Mir sind die theoretischen Zusammenhänge durchaus klar, allerdings kenne ich auch die Praxis. Und die Praxis ist das, was mir Unbehagen bereitet.