Wir waren bei Gosch zum Mittagessen. Nein, nicht auf Sylt und auch nicht im AEZ, sondern bei Gosch in Timmendorfer Strand. Und um das Positive vorweg zu nehmen: Die Matjes “Hausfrauenart” waren ein Gedicht, wenn auch die “Hausfrauentunke” in Mini-Portion auf den Teller zu finden war. Doch bevor wir essen konnten, hatten wir erst mal ein Problem.
Es gibt Restaurants, die akzeptieren keine Kreditkarte. Zum Beispiel Gosch in Timmendorfer Strand. Dass ein Restaurant jedoch weder Kredit- noch EC-Karte akzeptiert, sondern nur Bargeld, das habe ich höchstens mal an einer Fittenbude auf dem Jahrmarkt erlebt. Und bei Gosch in Timmendorfer Strand: “Nein, wir akzeptieren nur Bargeld!”, erklärte mir der Mann hinter der Bestelltheke. Und auf meine Frage: “Und was machen wir nun?” sagte er mir, dass am Eingang zum Restaurant ein Geldautomat hängt.
Na gut, dachte ich, wenn’s denn so sein soll, hole ich mir eben Bares, bevor ich meine Familie verhungern lasse. Gedacht, getan und bezahlt.
Drei Tage später sehe ich auf meinem Kontoauszug, dass mich das Essen bei Gosch einen 10%igen Aufschlag gekostet hat. Denn: Für das Ziehen des Geldes aus dem Automaten wurde ich mit 4.99 Euro belastet. Und ich bin sicher, dass Herr Gosch davon von der Bank etwas kassiert.
Na ja, da es bei Gosch in Timmendorfer Strand nur Selbstbedienung gibt, gibt es auch kein Trinkgeld vom Kunden. Und das holt man sich auf die besagte Unart und Weise via Automat.
Apropos Trinkgeld: Ich habe auf dem Tisch zwei Euro liegen lassen, weil die junge Dame, die dort das Geschirr und die Gläser abgeräumt hat, sehr freundlich war. Kaum waren wir aufgestanden und drei Schritte gegangen, hörte ich die Gosch-Mitarbeiterin rufen: “Hallo, Sie haben zwei Euro vergessen!”
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, die Frau hat noch nie ein Trinkgeld bekommen. Oder: Zwei Euro sahen mehr wie “vergessen” aus als wie ein Trinkgeld. Ich vermute aber die erste Möglichkeit, denn ich bekam nach Aufklärung ein dankbares Lächeln von der jungen Dame geschenkt.
Ich erlaube mir, vom eigentlichen Thema abzuweichen, bleibe aber im Bereich der Gastronomie – und da habe ich einfach einmal eine Frage, da ich wiederholt etwas Merkwürdiges feststellen musste: Es wurde in verschiedenen Restaurants – nicht nur in Ahrensburg – versucht, mir keine korrekte Rechnung auszuhändigen, sondern mir einen handgeschriebenen Zettel als Rechnung zu präsentieren – d.h., da wird die Mehrwertsteuer am Finanzamt vorbei in die eigene Tasche gesteckt – plus Trinkgeld – das ich immer reichlich gebe. Mich interessiert, ob die Leser ähnliche Erfahrungen gemacht haben; ob das eher bei (weiblichen) Gästen passiert, die allein sind oder auch bei (Klein-)gruppen, wenn diese zu nett und freundlich wirken. In der sog. Systemgastronomie sind mir solche Versuche der Steuereinbehaltung noch nie passiert.
Besteht man dann freundlich auf einer korrekten Rechnung, fallen dem Servicepersonal schon mal die Mundwinkel runter.
Hallo, Frau Heinrich,
sicherlich wird es Sie nicht trösten, was ich zu berichten habe. Selbst bei Strehl habe ich einmal eine “Bierdeckelrechnung” (echt auf einen Bierdeckel gekritzelt) die nicht nachvollziehbar war. Vier verschiedene Sorten Wein sollen wir zu dritt getrunken haben, obwohl ich nur Bier bestellt hatte.
Aber auch wenn Sie eine korrekte Abrechnung erhalten, ist diese manipulierbar. Sie kann als Fehleingabe oder versuchseingabe zu Ausbildungszwecken wieder gelöscht werden. Zurzeit wird in Brüssel an Vorschriften gebastelt, damit die gespeicherten Daten nicht mehr manipuliert werden können. Was in der Kasse eingegeben worden ist, soll nicht mehr gelöscht werden können. Es sollen nur noch Korrekturbelege eingegeben werden können.
Im Delizie kennt ein Familienmitglied die Preise nicht. Es macht mündliche (ohne Kassenbeleg)Traumpreise, über die, wenn man es bemerkt, verhandelt werden kann.
Mit erfahrenen Grüßen
Wolfgang König
Hallo, Herr Dzubilla,
da waren Sie ja mit Ihrer Großfamilie bei Gosch (fünf Portionen) oder haben Ihre Frau und Sie jeweils zwei Portionen Matjes verspeist?
Wer fährt denn schon ohne Bargeld an die Ostsee? Eisbuden, Luftballonhändler, Kinderkarussel-betreiber usw. nehmen sicherlich auch keine Karten an.
Sicherlich haben Sie mit Ihrer Kreditkarte Bargeld geholt. Bei jedem Buchungsvorgang sollen ja fünf Euro Gebühren abgebucht werden. Wenn Sie auf Flughäfen mit Kreditkarte telefonieren wollen, werden zuallererst fünf Euro abgebucht – ob das Gespräch zustande kommt oder auch nicht. Und wenn Sie bei der Post eine 62 Cent-Briefmarke mit Kreditkarte bezahlen, kostet Sie das dann 5,62 Euro. Oder irre ich mich?
Wir sind ja nicht in den USA, wo stillschweigend der Rechnungsbetrag mit Trinkgeld auf dem Tisch zurückgelassen wird. Unsere Bedienungen mögen es, wenn man ihnen das Trinkgeld in die Hand gibt. Ihre Bedienung war eine ehrliche Haut und hat gemeint, dass Sie die zwei Euro tatsächlich vergessen haben. Hätte sie das Geld nicht bemerkt, hätte sich vielleicht ein Dritter bedient. mit den 4,99 Euro Kreditkartengebühren sind Sie ja noch günstig weggekommen. Sie haben einen Cent gespart.
Also dann bis gleich. Vergessen Sie Ihr Kleingeld nicht für Trinkgelder an den Fast-Food-Trucks – und vergessen Sie Ihre Karten nicht. Aus Hygiene-Gründen ist dort nur Karten-Zahlung möglich.
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie nächste Woche Aufpreise feststellen müssen, falls Sie mit Kreditkarte zahlen.
Mit appetitlichen Grüßen
Wolfgang König
Hallo Herr König, ich hatte Bargeld dabei – eben für Eis, Luftballons und Karussells. Nein, ich habe das Geld nicht mit Kreditkarte geholt, sondern mit EC. Übrigens: Eine Mitarbeiterin in einem Restaurant würde ich niemals als “Bedienung” bezeichnen, das klingt in meinen Ohren herablassend. Und: Wenn Sie heute an einem Truck essen, sind Sie ein Gegner der Ahrensburger Gastronomie. Ich werde dazu heute noch einen Blog-Eintrag schreiben. Mit freundlichen Grüßen – Harald Dzubilla
Bei jeder Bargeldabhebung, die nicht über die eigene Bak läuft, fallen diese enormen Gebühren an.
Ich bin sehr sicher, dass Herr Gosch davon nicht einen Cent sieht.
Ihre Sicherheit teile ich nicht, denn der Geldautomat ist direkt am Eingang des Restaurants angebracht. (Eigentlich “im Restaurant”, denn Tische und Stühle stehen davor.) Außerdem ist es nicht richtig, dass man nur bei der eigenen Bank keine Gebühren bezahlen muss.
Dann muss ich wohl die Bank wechseln.
Geldautomaten gibt es auch in Supermärkten, Bahnhöfen etc.
Und die Bank, die keine Gebühren nimmt, wenn man “fremd geht”, die wüsste ich gerne.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Fa. Gosch Miete für das Anbringen des Geldautomaten bekommt. Warum auch nicht ?
Und die KellnerInnen bekommen nach meiner Erfahrung via Bargeld mehr Trinkgeld. Von Angesicht zu Angesicht.
Mit vielen Grüßen K. Th.
Irrtum. Sie können mit der Karte der Commerzbank kostenlos bei der Deutschen Bank Geld abheben und umgekehrt. Und auch mit der EC-Karte der Postbank können Sie gebührenfrei am Automat der Commerbank Geld holen und genauso umgekehrt. Also: Bank wechseln! 😉
Einer Statistik zufolge (die ich aus der Vergangenheit in Erinnerung habe) geben Gäste, die mit Kreditkarte zahlen, am meisten Trinkgeld. Sie nicht…?
Freundliche Grüße
Harald Dzubilla
PS zur Info: Sogar bei Aldi können Sie mit Kreditkarte bezahlen, wobei die Kassiererin allerdings kein Trinkgeld erwartet! 😉
Hallo Herr Dzubilla! Ich gehe mit meinen Mann und der Familie recht häufig essen in vielen bekannten Resteraunt/Gastronomie-Betrieben, wo man häufig versuchte, etwas mehr zu berechnen als verzehrt wurde. Mein Mann war jedes Mal so wütend, das ich jetzt Folgendes mache, auch wenn das Personal/Besitzer schmunzelt: kleines Notizbuch, wo ich notiere, was bestellt wurde, auch wenn wir in Gruppen unterwegs sind! Wenn Sie irgendwo im Lokal sitzen und eine Frau mit Notizblock sehen, könnte ich das sein. Mit freundlichem Gruß Jutta Möller
P.S Die Foodtrucks habe ich auch boykottiert
O.k. Dann bin ich nun beruhigt.
Wenn das die Banken sind, bei denen es funktioniert, bleibe ich dort wo ich bin.
Dass ich bei Aldi mit EC Karte zahlen kann weiß ich. Da gäbe es wohl noch tausende Geschäfte mehr. Das war nicht die Frage.
Wenn ich (wenn es sich nicht vermeiden lässt) dann doch mal hohe Gebühren zahlen muss, will ich das doch gerne tun. Dafür bekomme ich ein gutes Netz an Filialen, kompetente Ansprechpartner, freundliche Mitarbeiter und vieles mehr. Habe ich mein Konto bei der Commerzbank, habe ich die Wahl zwischen der Deutschen Bank und der Postbank. Wie cool ist das denn. Die einen muss man mit der Lupe suchen, die anderen zunehmend auch. Gleichzeitig habe ich Warteschlangen und das umständlichste Serviceprogramm, das man sich nur vorstellen kann. Von der neurotischen Verschrobenheit vieler Postbeamten will ich gar nicht schreiben.
Und sollte ich als Commerzbankkunde die Haspa, die Spaka, die VB und alle anderen nutzen, zahle ich eben auch … das meine ich.
Ich bin gut aufgehoben. Das Netz ist so groß, dass ich eh seltenst in Verlegenheit komme.
Und ich finde es gibt Bedeutsameres, als den Geldautomaten bei Gosch.
Ebenso herzlichst K. Th.
Ich sehe, das Thema “Geld und Karte” ist ein wenig fremd für Sie. Aber deshalb will ich Ihnen jetzt nicht auch noch den Unterschied erklären zwischen EC- und Kreditkarte. Es gibt Bedeutsameres in Ahrensburg. 😉
Lieber Herr Dzubilla,
Ich besitze beides.
Und in der Tat gibt es Wichtigeres, als mir den Unterschied zwischen EC und Kreditkarte zu erläutern. Ich lerne auch lieber Neues.
Was ich Ihnen jedoch uneingeschränkt zugestehe ist: Die Begabung, per Wort vom Wesentlichen abzulenken.
Mit vielen Grüßen
K. Th.
Das Schöne, liebe K. Th. ist doch, dass der Leser hier selber lesen und sich sein eigenes Bild machen kann. Freundliche Grüße Harald Dzubilla
Drum. Ich schrieb ja auch nur MEINE Meinung über Ihre besondere Gabe.
Sehen Sie. Und IHRE besondere Gabe ist, mir das Wort im Mund herumzudrehen. Ich schrieb von “Kreditkarte bei aldi” und Sie kommentierten das mit “EC-Karte bei aldi”.
Das habe ich in der Tat falsch geschrieben.
Das tat nur nichts zur Sache, um die es eigentlich ging.
Das Wesen des Wesentlichen halt.
K. Th.
Verstehe: Nachts ist es kälter als draußen, wollen Sie mit Ihrem Kommentar sagen.