Die Gewalttat in Glinde ist nicht komisch, die Berichterstattung der Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt aber schon. Ich habe den Text (leicht gekürzt) im Original aufgezeichnet und mit meinen roten Anmerkungen in Klammern versehen. Lesen Sie selbst:
“Blutige Szenen (Plural) am frühen Sonntagmorgen in Glinde. Nach einem Streit rettet sich das Opfer zur Poizeiwache (was für eine Wache?) am Oher Weg.
Glinde. Blutige Szene (jetzt im Singular) am frühen Sonntagmorgen in Glinde (was wir schon im Satz zuvor gelesen haben). Nach einer Auseinandersetzung, bei der ein Messer eingesetzt worden war (Klappmesser? Küchenmesser? Tafelmesser? Fahrtenmesser?), rettete sich das Opfer zur Polizeiwache am Oher Weg (wovor hat sich das Opfer eigentlich gerettet?). Der Mann hatte sich mit einem PKW zur Wache fahren lassen, um dort persönlich an der Tür zu läuten. (Warum hat er sich mit einem PKW zu Wache fahren lassen? Antwort: um dort an der Tür zu läuten, und zwar persönlich!) Dort erstattete das Opfer selbst (wer denn sonst?) Anzeige gegen seinen Kontrahenten, der im Streit das Messer eingesetzt hatte (von diesem Messereinsatz wurde bereits berichtet).
Die Ermittlungen zu dem ungewöhnlichen Fall (warum ist dieser Fall ungewöhnlich?) laufen noch. Nach Angaben der Polizei stehe der Tatverdächtige bereits fest, er habe auch schon auf der Wache ausgesagt (also könnte man ihn quasi auch als Täter betrachten). Angaben zum genauen Ablauf der Straftat konnten noch nicht gemacht werden (obwohl der Täter ausgesagt hat). Der blutverschmierte Gehweg vor der Polizeiwache wurde gereinigt (was für eine bemerkenswerte Erwähnung!) (HA)”
O je – die Stormarnbeilage soll wohl nun wirklich mit blutiger Gewalt abgeschafft werden! Au weia – aber wahrscheinlich hat die Verfasserin dieses blutrünstigen, von Logik her eher weniger geprägten Artikels wohl selbst gewusst, was für einen “Schmarrn” (bayrisch = Unsinniges) sie da von sich gibt! Warum fehlt – zumindest zu Beginn des Artikels – der volle Name der Verfasserin – wie sonst üblich?
Fällt die Autorin vielleicht noch unter das Jugendschutzgesetz, macht “nur mal eben ” einen Ferienjob – so dass ihr Name nicht veröffentlicht werden darf?
Uns “Noch-Abonnenten ” glaubt man offensichtlich, immer wieder Texte vorsetzen zu können, die gerade einmal dem Niveau einer (früheren – vor bis zu 30 Jahren) mittleren Hauptschülerin entsprechen.
Wo verstecken sich die verantwortlichen Redakteure, die für das Niveau der Zeitung mitverantwortlich sind? Haben sie alle keine Lust mehr, weil sie vielleicht schon etwas wissen, was wir Leser nicht ahnen – nämlich, dass die regionalen Beilagen zum HA abgeschafft oder zumindest noch mehr zusammengefasst werden sollen – verbunden mit einer Reduzierung der Arbeitsplätze?