Manchmal glaube ich, dass die Stadt Ahrensburg nicht im Kreis Stormarn liegt, sondern auf einem fremden Planeten. Was offensichtlich auch der Grund ist, dass die Redaktion der Stormarn-Beilage sich in Ahrensburg nicht so recht auskennt, will meinen, redaktionell sehr häufig einen Bogen um die Stadt macht.
Zum Beispiel heute. Wir lesen in der Stormarn-Beilage: “Stormarn schneidet gut ab im aktuellen Kommunalbericht” mit der Unterzeile: “Landesrechnungshof attestiert dem Kreis ausgeprägte Finanzkraft. Lage sei unkritisch”. Und wir lesen sehr viel Positives über den Kreis Stormarn – wenn Sie den Beitrag bitte mal selber studieren wollen! Und wenn Sie das gelesen haben, dann erkennen Sie: Die größte Schuldenstadt im Kreise, nämlich Ahrensburg, kommt dort nicht zum Ausdruck.
Nach dem Rückblick auf die gute Situation der Vergangenheit erfahren wir zur Gegenwart und Zukunft: “Allerdings seien die vorlegten (korrekt: vorgelegten) Zahlen zum Teil veraltet, bemängelt Krause. “Betrachtet man nämlich die neuesten Zahlen, stellt man fest, dass die Pro-Kopf-Verschuldung im Haushaltsplan 2013 auf 79,90 Euro gesunken ist.” Zum Abschluss 2013 wird sie nach Angaben des Kreises bei knapp 43 Euro liegen. Damit hätten sich die Zahlen im Vergleich zum Jahresende 2011 mehr als halbiert, so Krause.”
Ich wiederhole: “Zum Abschluss 2013 wird sie nach Angaben des Kreises bei knapp 43 Euro liegen.”
Nun war ich in Mathe schon in der Schule keine große Leuchte. Aber einfaches Dividieren kann ich noch, und zwar: 41.000.000 Schulden in Ahrensburg, dividiert durch 32.000 Einwohner der Stadt, ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.281,25 Euro.
Natürlich kann dem nicht so sein. Ich muss mich doch irgendwie verrechnet haben, denn Stormarn schneidet schließlich gut ab im aktuellen Kommunalbericht, und Ahrensburg ist bekanntlich die größte Stadt im Kreise Stormarn. Außerdem hätte die Redaktion der Storman-Beilage darauf hingewiesen, dass die positiven Zahlen des Kreises auf Ahrensburg ganz und gar nicht zutreffen, sondern ganz im Gegenteil…!
Frage: Kann mir vielleicht ein Mitglied vom Fiananzausschuss erklären, warum ich falsch gerechnet habe? Vielleicht Sie, Herr Dr. Buchholz (FDP)…?
Herr Dzubilla,
ich kann Ihnen die Antwort geben. Es handelt sich um reine Kreiszahlen – ohne die Städte. Und übrigens, Ende 2013 wird die Verschuldung bei 46,36 Euro liegen. So ist es auch der Stormarn Beilage aufgegeben worden.
Grüße
Uwe John
So könnte es natürlich sein, Herr John, denn wenn man von den Pro-Kopf-Schulden der Bundesländer Berlin, Bremen und Hamburg spricht, dann sind die Zahlen der Städte dort auch nicht mit eingerechnet. 🙂
Es passt zwar nicht unbedingt zum voranstehenden Thema, aber es ging mir gerade so durch den Kopf: Früher fragte man: Wie geht doch gleich der kürzeste Journalistenwitz? Die Antwort: “Ein Journalist kommt an einer Kneipe vorbei.”
Heute sucht der Journalist – mangels Recherche von eigenen Themen – die schönsten Plätze der Leser. Ich bin zwar nicht Leser vom Hamburger Abendblatt, habe aber einen besonders schönen Platz gefunden, der dem Redakteur bestimmt gefallen wird: http://www.youtube.com/watch?v=dlJiaZigV6k Ob ich wohl eine Chance habe, damit in der Stormarnbeilage veröffentlicht zu werden, um ein iPhone zu gewinnen……..?
Hm … indirekt passt es schon zum Thema … 😉