Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften schmelzen dahin wie die Schneemänner in der Sonne. Einerseits, weil die ehemaligen Leser auf dem Friedhof ruhen. Und zum anderen, weil viele Menschen ins Internet verschwunden sind, wo Lesen im Allgemeinen nix kostet. Weshalb zum Beispiel die BILD-Zeitung zur Zeit in Werbung macht, um für das geddruckte Wort zu retten, was am Kiosk noch zu retten ist.
Es handelt sich dabei nicht um eine aktuelle Themenwerbung, sondern es geht wieder mal um das ach so beliebte Image. Was bedeutet: Die Werbung soll allen potentiellen Lesern vermitteln, welche besondere journalistische Leistung er mit der Boulevardzeitung bekäme, wenn er sie denn kaufen würde.
Und er bekäme bei BILD das Furchtbarste, was ein Mensch mit ansehen muss: ein schwer verletztes Kind. Ob aus Krieg oder einer anderen Katastrophe – BILD gibt dazu sein „einziges Versprechen“, nämlich: „Wir holen alles für Sie raus.“
Bitte, liebe Leser von Szene Ahrensburg: Schauen Sie sich das Foto an! Es ist ein Werbefoto, das uns dazu bewegen soll, die Zeitung zu kaufen, weil BILD damit alles für uns rausholt. Bei mir das Essen von gestern.
Viel spannender ist da noch der TV-Werbespott in dem es ungefähr heißt “ein Reporter kann eine ganze Nation begeistern – wir haben 500”. Mein erster Gedanke: “Masse statt klasse… das ist die BILD”.
Oder wie sagte Marina Weißband noch zu dem Vize-Chefradakteur der BILD: “Ich ziehe immer extra kurze Röcke zu Auftritten an. Wenn sie schreiben worüber ich geredet habe sind sie seriös, wenn sie schreiben wie kurz mein Rock ist sind sie eine Boulevard Zeitung.” (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=C7KsYZa7Nlo)