Die Frage, ob Horst Kienel, Mitarbeiter der städtischen Verwaltung von Ahrensburg, einen Artenschutz bei den Politikern unserer Stadt hat, habe ich schon mehr als einmal aufgeworfen. Denn so, wie der Mann das Geld der Bürger via die Stadtwerke Ahrensburg verpulvert – so hätte das niemand sonst machen können, ohne schon lange gefeuert zu werden.
Wir erinnern uns an den unnötigen Prozess, den GF Horst Kienel dereinst auf Kosten der Stadtkasse geführt hat, genauso wie an die Gelder, die er permanent an die zwei Inhaberinnen der Hamburger Firma Wiener Kontor zahlt, ohne dass er dafür einen entsprechenden Gegenwert erhält. Auch hat er sich mit den Stadtwerken als Partner beim Werbeportal ahrensburg24 eingekauft. Und die Politiker haben hier wie dort weggeschaut.
Nun steht Horst Kienel schon wieder unter Beschuss: 1,5 Millionen Euro soll er verschlampt haben, wie die Stormarn-Beilage morgen berichten wird. Geld, das die Stadt nun zahlen muss, sprich: Wir alle! Das Thema sollte eigentlich “hinter den Kulissen”, sprich: im nicht öffentlichen Teil vom Hauptausschuss behandelt werden. Tobias Koch (CDU) sorgte dafür, dass offen darüber diskutiert wird. Und hoffentlich auch über Horst Kienel und sein Tun und Treiben nach Gutsherrenart, über das Kienels Vorgesetzter und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke – Bürgermeister Michael Sarach (SPD) – bis dato immer freundlich hinweggesehen hat!
Nun, da bin ich aber außerordentlich gespannt, was Frau Veeh über ihren Partner schreiben wird in Zusammenhang mit den 1.5 Millionen Euronen! Als Partnerin der Stadtwerke müsste sie doch eigentlich mit in der Haftung sein, oder wie sehe ich das? 😉
Der Herr versaubeutelt mal eben so 1 Komma 5 Millionen Euro, und das sollte im Hinterzimmer vom Hauptausschuss vermuschelt werden. Nicht wirklich, oder…?
Was ist nur in Ahrensburg los? Ich verstehe nicht, wie hier – obwohl eigentlich kein Geld vorhanden – leichtfertig mit Millionen umgegangen wird und Leute, die Gelder “verbrennen”, nicht zur Verantwortung gezogen werden und munter weitermachen können.
Wenn ich da an meine “alte” Schulsekretärin denke, die nervös wurde, wenn bei der Haushaltsabrechnung auch nur wenige Cent fehlten…
Da war die Kontrolle von Seiten der Stadt riesengroß und der vorprogrammierte Ärger dito. Wie gesagt – da ging es immer nur um ein paar Cent!
War da auch nicht kürzlich mal was mit der Finanzabteilung der Stadt, wo Gebühren nicht eingetrieben worden waren, die dann verjährt sind? Und wurden nicht zur Kontoumstellung der Banken die Bürger angeschrieben, ihre IBAN anzugeben, obwohl die Stadt sich die selber raussuchen konnte? Ich denke mal, der Herr Kienel steht auf sehr wackligem Posten. Auf jeden Fall sind das alles Wahlkampfthemen der Herausforderer von Sarach, wenn es um die Leitung der Stadtverwaltung geht, denn letztlich verantwortlich ist der Bürgermeister.
Wovor fürchten sich die Herausforderer eigentlich? Warum steigen sie nicht in den Wahlkampf ein? Wollen sie vielleicht gar nicht wirklich das Erbe von Michael Sarach antreten und wurden von ihrer jeweiligen Partei nur vorgeschickt?
Die Qualitätsjournalistin Monika V. weist heute darauf hin (Originaltext): “Der Hauptausschuss hat gestern der Beschlussvorlage zugestimmt, das am im Alfred-Rust-Saal die Kontrahenten gemeinsam auf der Bühne sitzen werden.”
Ich halte mich jetzt an den Rat von Loriot: “Bitte sagen Sie jetzt nichts!”
Soeben las ich in der heutigen Stormarnbeilage (online) einen Kommentar von Mira Frenzel, den ich so weit ganz ok fand – aber dann kam das Ende – ich zitiere: ” Eine Skandalisierung ist jetzt dennoch überflüssig. Es bleibt unter dem Strich eine VERHÄLTNISMÄSSIG GERINGE SUMME. DER SCHADEN IST GERING. Der Vorgang spricht für sich.” (Hervorhebung von mir)
Wer hat ihr das nur ins Ohr geflüstert? 1,5 Millionen € eine verhältnismäßig geringe Summe? Das muss wie Hohn klingen für Menschen, die am Existenzminimum leben; ebenso Menschen, die sich über die Ahrenburger Hubbelpisten mühen müssen. Und wenn ich dann noch an das Gezerre um das Schulschiff Jonathan denke, dessen Neubau wegen ein paar tausend Euro auf der Kippe stand, verschlägt es mir die Sprache!
Es sind ja nicht die ersten Millionen, die in Ahrensburg leichtfertig verschlampt und verschenkt wurden (alles nachzulesen in diesem Blog).
Es muss endlich ein Gesetz her, das Politiker in die Verantwortung nimmt, wenn sie fahrlässig oder grob fahrlässig fremde – unsere – Gelder aus dem Fenster werfen.
Und ein Gedankenanstoß für Mira Frenzel: Für nur einen Bruchteil dieser “verhältnismäßig geringen Summe” – sind in Großhansdorf würdige Flüchtlingsunterkünfte errichtet worden – nachzulesen bei ahrensburg 24.
Warum reden hier alle von einem” Fehler,” den der Verwalter des Stadtsäckels gemacht hat?. Wirklich? Wäre es nicht ehr angebracht, die Sache im Hinblick auf eine mögicherweise gezielte Bilanzfälschung hin zu untersuchen ? Wer hohe Gewinn macht, kann damit hohe Werbeausgaben rechtfertigen. Bei einem Gewinn von nur noch 170 000 Euro statt weit über einer Million wäre der Werbeetat der Stadtwerke höher als der Gewinn – der Werbeetat hätte demnach längst reduziert werden müssen.
Und wie jeder Leser dieses Blogs weiß, halten sich mehrere Werbeportale mit Anzeigen der Stadtwerke Ahrensburg über Wasser. Daraus folgt dann ganz zufälligerweise eine für den Bürgermeister günstige Berichterstattung. Der Wahlkampf für die Bürgermeisterwahl ist schon lange in Gang – zumindest der des Amtsinhabers!
Beste Grüße
Thomas H.
Wie wird man eigentlich Stadtkämmerer bei der Stadt Ahrensburg? Braucht man dazu einen Schulabschluss?
Ja, ich glaube, man muss einen Abschluss auf der Baumschule gemacht haben. So kann man im Rathaus dann Wurzeln schlagen.
Mit unbewiesenen Behauptungen bis hin zur Unterstellung von kriminellen Handlungen tun sich ja einige Herrschaften in diesem Blog recht leicht. Ist natürlich auch einfach vom heimischen Schreibtisch aus – ohne dem betreffenden dabei in die Augen schauen zu müssen.
Zur Richtigstellung: Es handelt sich um einen reinen (wenn auch schwerwiegenden) buchhalterischen Fehler. Es wäre heute kein Cent mehr oder weniger in der Kasse, wenn dieser Fehler nicht gemacht worden wäre. Also sind nicht – wie hier behauptet – 1,5 Mio Euro verschlampt worden.
Sehr bedenklich allerdings ist, dass so eine große Differenz nicht bemerkt worden ist. Eine Geschäftsleitung sollte schon ein Gefühl dafür haben, ob eher ca. 0,5 oder 1,5 Mio verdient wurden. Die Differenz ist einfach zu groß und dass Netznutzungsgebühren zu zahlen sind, sollte man eigentlich wissen. Das lässt schon auf eine gewisse Unfähigkeit schließen und in der freien Wirtschaft hätte der Verantwortliche ein echtes Problem!
Und es ist natürlich nicht auszuschließen, dass in der Euphorie der großen Gewinne Ausgaben getätigt worden sind, die man ansonsten vielleicht nicht gemacht hätte (z.B. die unsinnigen Anzeigen beim Wiener Kontor).
Ja, diese Richtigstellung des Sachverhaltes war dringend erforderlich, denn tatsächlich ist durch diesen Fehler bei den Stadtwerken Ahrensburg (STA) nicht ein Cent verloren gegangen oder veruntreut worden.
Beachtlich ist jedoch schon, dass dieser Fehler erst im Zusammenhang mit der Aufstellung des Jahresabschlusses 2013 mithin rund ein Jahr später bemerkt wurde, als man sich darüber zu wundern begann, „dass in 2013 überdurchschnittlich hohe Netzentgeltzahlungen an fremde Netzbetreiber geleistet wurden.“
Hieran knüpfen sich gleich mehrere Fragen:
Findet bei den STA kein unterjähriges Controlling statt, bei dem derartige Auffälligkeiten zum Beispiel bereits nach dem ersten Buchungs-Quartal sichtbar werden?
Verwenden die STA eine standardisierte und idealerweise auch zertifizierte Buchhaltungssoftware? Solche Buchhaltungsmodule verfügen gewöhnlich über eine Jahresabschlussautomatik, die z.B. sämtliche Salden der Ergebniskonten in die GuV übernimmt. Derart gravierende Fehler werden damit im Grunde unmöglich, es sei denn, jemand hat das aus welchem Grund auch immer willentlich die automatisierte Zusammenfassung unterbunden.
Und schließlich muss die Frage nach der Rolle eines Wirtschaftsprüfers erlaubt sein, der am 2. August 2013 nach mutmaßlich gewissenhafter Prüfung sein Testat für diesen Jahresabschluss erteilt hat und hierfür „T€ 7,2 zuzüglich Reisekosten und Auslagen“ in Rechnung stellte.
Oh doch, Herr Schrimpff, da sind schon Gelder verlorengegangen. Wie Thomas H. zutreffend geschildert hat, ist es ein Unterschied, ob ein Werbeetat auf 1,5 Millionen Gewinn berechnet wird oder auf 170.000 oder wieviel letzten Endes übrig geblieben ist. Die erhöhten Werbeausgaben sind futsch für die Stadt.
Sogar die dem Rathaus durchaus wohlgesonnene Stormarnbeilage hat gestern in ihrem Kommentar erwähnt, dass die Sache ein “Geschmäckle ” hat. Dieses “Geschmäckle” wird umso stärker, wenn man sich anschaut, was für einen exorbitanten Werbeaufwand die Stadtwerke Ahrensburg mit ihrem fast nicht vorhandenen Gewinn betrieben haben. Und genau bei diesen von den Stadtwerken unterstützten kommerziellen Unternehmen bzw. Werbeportalen wird die Stadt und damit die Stadtverwaltung regelmäßig über den grünen Klee gelobt . Früher nannte man so etwas “Hofberichterstattung”, heute nennt man das “Partner der Stadtwerke Ahrensburg”.
Thomas H.
Hallo Herr Dzubilla,
Es ist falsch zu behaupten, dass hier kein oder nur ein geringer Schaden entstanden ist. Schließlich handelt es sich bei den 1,5 Millionen scheinbarer Gewinne der Stadtwerke nicht um eine Gewinnprognose, sondern um fest verbuchte Gewinne. Mit diesen Gewinnen konnten für die Stadt notwendige Ausgaben geplant und umgesetzt werden. Diese Ausgaben müssen jetzt auf andere Weise nachfinanziert werden, möglicherweise über Kredite oder über Einsparungen in anderen Bereichen. Wer also die Meinung vertritt, hier sei kein Schaden entstanden, möge doch bitte etwas genauer die Folgen bedenken!
Britta S.
Und was wäre wohl gewesen, hätte der Herr Kienel die 1,5 Millionen an die Damen vom Wiener Kontor überwiesen, wohin ja schon viele Tausende geflossen sind? Ich denke, spätestens jetzt sollte der Aufsichtsrat mal die Zusammenarbeit Stadtwerke/Wiener Kontor durchleuchten, wie ich es schon seit längerer Zeit fordere, ohne dass ich darauf eine Antwort bekommen habe. Aber was hätte Herr Kienel auch antworten können? Vielleicht: “Herr Dzubilla, ich habe 1,5 Millionen Euro Überschuss, da kann ich doch mal ein paar Tausender ans Wiener Kontor spendieren!”…?
Hallo, Herr Dzubilla,
nun habe ich zwar die AZ-Beilagen gelesen aber nicht die letzten Kommentare. Eine Summe von 1,5 Millionen geht nicht einfach so endgültig verloren. Wie bereits angedeutet, sollen da Rechenfehler vorliegen. Wenn man als Verantwortlicher und Vorgesetzter ein Mindestmaß an Kontrolle hat, sollte man schon rechtzeitig merken, dass sich Differenzen auftun. Herr Kienel kümmert sich also nicht um seinem lukrativen Nenben-Job und beschäftigt ungeschulte und unbekümmerte Kräfte.
Mit erbarmungslosen Grüßen
Wolfgang König