In der letzten Versammlung der Stadtverordneten – die war am 23. März 2015 – da verkündete der Bürgermeister, dass das Parkhaus Alter Lokschuppen wegen der anstehenden Sanierungsarbeiten bald nicht mit Autos beparkt werden kann. Genauer: Die Bauarbeiten sollten am 7. April beginnen und voraussichtlich bis in den Oktober dieses Jahres andauern.
Ich zitiere mich selbst: Der Verwaltungschef erklärte, dass die Stadt mit Grundstückseigentümern in Verhandlung steht, um Ersatzparkplätze für diese Zeit zu regenerieren. Und es wurde ein Antrag an die Politik in Aussicht gestellt, die Parkgebühren auf der Alten Reitbahn während der Bauphase wegfallen zu lassen, um für die Autofahrer eine Alternative zum kostenlosen Parkhaus zu bieten.
In der kommenden Woche fallen nun 540 (fünfhundertundvierzig) Parkplätze am Bahnhof weg. Über die Entscheidung, dass die Alte Reitbahn kostenlos beparkt werden darf, stimmen die Politiker allerdings erst am 27. April 2015 ab – ja, Sie haben richtig gelesen! Und von den Plätzen auf der Alten Reitbahn, insgesamt 200, sind normalerweise mehr als die Hälfte belegt. Ich schätze mal: 80 sind wechselnd frei. Und die Stadtverwaltung informiert aktuell darüber, dass sie weitere 80 Plätze in der Innenstadt angemietet hat
Die Rechnung: 540 wegfallende Parkplätze plus 2 x 80 potentielle Parkplätze = 380 fehlende Parkplätze.
Nun stellen Sie sich mal einen Autokorso von 380 Fahrzeugen vor, der jeden Morgen und jeden Abend um den Bahnhof fährt, um einen Parkplatz zu erwischen, den es dort gar nicht gibt. Das ist eine morgendliche Autoschlange von rund zwei Kilometern Länge.
Das Problem wäre sofort gelöst, würde der Stormarnplatz als Parkplatz freigegeben, nämlich dort, wo sonst Zirkuszelte aufgebaut werden und die schweren Transportfahrzeuge und Wohnwagen parken dürfen. Außerdem könnte die Verwaltung die Tiefgarage des Rathauses für die Bauphase am Lokschuppen für Bahnreisende zur Verfügung stellen; aber auf so eine naheliegende Idee kommt natürlich niemand im Rathaus, denn das würde ja bedeuten, dass städtische Mitarbeiter einen Parkplatz suchen müssten, wie es der gemeine Bürger täglich tut.
Dann müssen einfach mehr Leute morgens mit dem Fahrrad fahren…
…was gar nicht schlecht wäre – wenn denn die Infrastruktur für Radfahrer nicht so grottenschlecht, die Radwege – oder was so genannt wird – nicht teilweise lebensgefährlich wären.
Mich wundert ohnehin, dass nicht viel mehr Radfahrer in Ahrensburg verunglücken – schon u.a.wegen der Sturzgefahr auf den z.T. katastrophalen Radwegen. Vermutlich ist dies nur den breiteren und noch einigermaßen in Schuss gehaltenen Fußwegen zu verdanken, auf die man als Radfahrer ausweichen kann/muss.
Dazu kommt rücksichtsloses oder fahrlässiges Verhalten von anderen Radfahrern und Autofahrern sowie verträumte Fußgänger, die unvermittelt vor einem den Weg queren. Aber die entschuldigen sich immerhin meistens.
An den Bahnhöfen ist ja schon jetzt nicht genügend Platz, um in der Woche sein Rad sicher abstellen zu können.
Ich bin gespannt, wie “die Stadt” mit dem nun auf sie zukommenden Problem umgehen wird!
So wie immer? Womit ich meine, dass einfach noch mehr Strafzettel verteilende “Blaue Damen” losgeschickt werden und Geld in die Stadtkasse spülen?
Als Auto- und Radfahrer in der Ahrensburger Innenstadt stelle ich immer wieder fest: Im Auto fühle ich mich sicherer als auf den Fahrradwegen. Und nach Einbruch der Dunkelheit ist Fahrradfahren an einigen Stellen geradezu lebensgefährlich. Meine Tochter ist Radfahrerin. Nun muss ich sie mit dem Auto zur Schule fahren. Sie wurde mitten in Ahrensburg von einem Auto angefahren. Der Fahrer erklärte, er hätte sie einfach übersehen. 🙁
Ziemlich albern ist, was der “Markt” dazu anführt: “Eine Ausweichmöglichkeit für betroffene Pendler ist der Parkplatz an der Alten Reitbahn mit rund 310 Stellplätzen, auf denen ganztägiges Parken für eine Gebühr von zwei Euro erlaubt ist, so die Mitteilung der Stadtverwaltung”.
Das würde bedeuten: Der Parkplatz auf der Alten Reitbahn war bisher von keinem Auto belegt – so indirekt die Mitteilung der Stadtverwaltung, wo man offenbar sanft ruht und versucht, das Problem irgendwie auszusitzen. Und der “Markt” ist so einfältig und druckt das ohne Kommentar.
Und wer in der Bauphase des Lokschuppens auf der Alten Reibahn parkt, muss im Monat rund 40 Euro zahlen, macht von April bis Oktober rund 280 Euro. Ich wiederhole zum Mitschreiben: 280 Euro.
Es irritiert mich, dass nicht zeitgleich Ausweichmöglichkeiten geschaffen wurden. Es ist doch nicht erst seit 2 Wochen bekannt, dass das Parkhaus für längere Zeit geschlossen bleibt. Wenn man weiß, dass über 500 Parkplätze für längere Zeit nicht benutzt werden können, dann bietet man doch eigentlich eine passende Lösung im Gegenzug an. Es wundert mich, dass die Stadtverordneten nicht von allein darauf gekommen sind…..gab es denn keine Vor-Ort-Besichtigung. Mein Arbeitgeber würde mir bei so einer Organisation kündigen!
Liebe Szene-Ahrensburg Leser/innen,
im Lokschuppen gibt es 364 Parkplätze und nicht 540. Meines Wissens hat die Verwaltung auch nie etwas anderes behauptet. Seit Herbst 2014 suchen Politik und Verwaltung nach Lösungen für das Problem. Erwogen wurde unter anderem, die Sanierung in mehreren Etappen mit Teilsperrungen erträglicher zu gestalten, aber das erwies sich als technisch nicht machbar. Daher wurden diverse Eigner von bahnhofsnahen und aktuell nicht genutzten Grundstücken angesprochen, ob diese Liegenschaften als Parkplätze angemietet werden könnten. Die Stadt war und ist bereit, solche Parkplätze dann gebührenfrei zur Verfügung zu stellen. Leider war die Resonanz nicht positiv. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Ich vermute, dass da auch haftungsrechtliche Fragen eine Rolle spielen.
Der Parkplatz Alte Reitbahn, der theoretisch 200 Plätze fasst, wenn er planiert und die Stellplätze markiert wären, ist wichtig für Bürger, die längere Termine in der Stadt haben und wohl auch für Einpendler, die in der Stadt arbeiten. Insbesondere an Markttagen ist die Alte Reitbahn unverzichtbar für die Stadt. Wenn wir dort die Gebührenpflicht aufheben , wird dadurch kein einziger zusätzlicher Parkplatz entstehen. Der Parkplatz wäre dann ab 07:30 voll durch Pendler und die bisher dort parkenden Mitbüger müssten sich woanders ihre Plätze suchen. Das kann nicht die Lösung sein.
Ich appelliere daher an alle “Lokschuppenparker”, mit dem Bus zum Bahnhof zu fahren. Inzwischen ist unser Busnetz so dicht, dass kaum einer mehr als 10 Minuten zur nächsten Haltestelle laufen muss.
Lieber Peter Egan – vielen Dank für Ihren sachdienlichen Kommentar. Die Stormarn-Beilage vom Hamburger Abendblatt schrieb mehrfach (!) von 540 Stellplätzen im Alten Lokschuppen, die wegfallen. Kann man sich als Leser dieses Blattes etwa nicht auf die Angaben der Redaktion verlassen?
Mit freundlichen Oster-Grüßen
Harald Dzubilla
Von 540 fehlenden Parkplätzen ist in der Stormarnbeilage online immer noch die Rede!
Macht einen Unterschied von ca. 180 Plätzen. Dann stellt sich mir die Frage, von wem die Stormarnbeilage diese Information hat – die hat sich der entsprechende Redakteur doch bestimmt nicht aus den Fingern gesogen!
Die Qualitätsjournalistin Monika Veeh, die zumeist das schreibt, was man ihr erzählt, hatte offenbar schon vor einem Jahr selber nachgezählt und berichtet am 4. 4. 2014: “Das Parkhaus Alter Lokschuppen wird saniert und muss dafür voll gesperrt werden. Damit fallen für mehrere Monate 600 freie Parkplätze in der Innenstadt weg, eine Planung, wie diese zu ersetzen sind, gibt es derzeit noch nicht.”
Vielleicht ist das Parkhaus in der Sarach-Ära geschrumpft? Der Etat der Stadt ist es doch auch…! 😉
Wie wäre es, wenn Interessierte morgen den Osterspaziergang um 11.00 Uhr beim Parkhaus beginnen und ihn drinnen – Parkplätze zählend – fortsetzen? Meine Neugier ist geweckt – und wenn sich genügend fröhliche Leute (4 oder 5) finden, dauert es nicht lange und macht obendrein noch Spaß.
Hallo liebe Frau Heinrich – ich weise freundlich darauf hin, dass morgen um 11 Uhr der österliche Gottesdienst stattfindet. Fröhliche Ostergrüße! Harald Dzubilla
Danke für den Hinweis! Ich gehe davon aus/hoffe, dass die Menschen zum Gottesdienst mit Pastor Haak in die Schlosskirche strömen!
Da das Parkhaus erst nach den Feiertagen geschlossen wird, ergeben sich noch andere Möglichkeiten.
Ich meine das ernst, weil ich Klarheit schätze – denn eigentlich sollte mich die Parkplatznot keinen Deut scheren. Tut sie aber doch, weil ich über meinen Tellerrand – äh – Fahrradrahmen hinwegschaue!