Wenn ein Restaurant ein 3-Gänge-Menü anbietet, ist das dann ein Thema für eine örtliche Tageszeitung – ich meine, außerhalb des Anzeigenteils? Ich denke: nein. Und wenn zum Essen auch noch ein Pianospieler zu hören ist, der alte Schlager singt, wäre es dann ein Thema, über das eine Zeitung redaktionell berichten könnte…?
Im Restaurant der Stadtresidenz in Ahrensburg gibt es demnächst ein 3-Gänge-Menü. Dazu singt eine Dame ein paar Schlager aus der Zeit, als Catarina Valenter und Peter Alexander noch in der Hitparade waren.
Und daraus macht die Stormarn-Beilage einen redaktionellen Beitrag, berichtet davon, dass die Karten für dieses Essen “in limitierter Auflage” (ich wiederhole: “in limitierter Auflage”) erschienen sind, nennt den Namen des Restaurants, die Straße, die Haus- und Telefonnummer und den Eintrittspreis. Und der Name der Sängerin ist “Fräulein Kumm”, also eine der ganz Großen im Deutschen Schlagerbusiness.
Mein Tipp an Ahrensburger Friseure: Lasst einen Figaro in Eurem Laden ein paar Arien trällern, bietet dazu ein 3-Punkte-Haarpflege-Programm an und ladet die Redaktion der Stormarn-Beilage ein, damit die dafür kostenlos Werbung machen soll!
Hallo, Herr Dzubilla,
wir beide sind doch in dem Alter, uns in der Stadt-Resedenz langsam anzumelden . Gönnen Sie doch unseren älteren Mitbürgern etwas Freude mit Nahrung und Gesang.
Und zu den Friseuren: Wenn die auch noch neben Gesang Maniküre und Petiküre anbieten und auch noch einen Urulogen, dass wäre doch ein perfekter Durchgang – wie in einer Auto-Waschstrraße.
Mit gut geschnittenen Grüßen
Wolfgang König
“Stadt-Resedenz” und “Petiküre” und “Urulogen” – okay, das müssen wir noch mal üben 😉 . Und wenn Sie schreiben, dass ich älteren Mitbürgern nicht Freude und Nahrung gönne, dann sind Sie mal wieder total neben das Thema geraten: Es geht hier um redaktionell gestaltete Werbung, die nicht als “Anzeige” gekennzeichnet ist. (Im MARKT ist der Beitrag heute übrigens als Anzeige erschienen.)
Herr Dzubilla,
ich bin immer so erregt, wenn ich Sie lese.
Einen freundlichen Glühweinabend solange wir noch Winter haben.
Wolfgang König