Gerade eben erfahre ich vom Hamburger Abendblatt online, dass eine betrunkene Stormarnerin mit Kind im Auto gefahren ist. Text: “Polizeibeamte stoppen eine 45 Jahre alte Autofahrerin, die mit ihrem sieben Jahre alten Sohn in einem Auto auf der Kreisstraße 37 unterwegs ist. Ein Atemalkoholtest ergibt 2,46 Promille.” Und im Foto sehen wir die Frau beim Blasen.
Falsch! Denn dieser Beitrag ist manipuliert. Wer nämlich für das komplette Lesen der Meldung zahlt, der erfährt: Die abgebildete Frau ist gar nicht die betrunkene Stormarnerin, die mit Kind im Auto gefahren ist. Sondern es handelt sich hier nur um ein “Symbolfoto” aus dem Archiv.
Mein verrückter Gedanke: Möglicherweise war die Stormarnerin auch bloß ein Fake, also gar nicht betrunken sondern stocknüchtern? Und das Kind im Auto war gar kein Kind sondern es war ein Praktikant aus der Stormarn-Redaktion, der mit diesem Beitrag mal wieder sein Taschengeld aufbessern wollte…?
Schon die Kombination des Bildes mit Testgerät, Polizei-Schriftzug und Kelle deutet auf eine Verfälschung hin. Und auch mutmaßliche Straftäter haben ein Anrecht darauf, dass ihr Bild nicht veröffentlicht wird. Selbst der korrekte Name darf nicht vor einer Verurteilung genannt werden. Nun steht diese offenbar unschuldige Frau in ihrem Dorf öffentlich am Pranger.
Aber das ist ist eine Pressenotiz des HA und nicht der Stormarnbeilage. Die beiden tauschen wohl ihre Praktikanten aus. Wahrscheinlich hat der Junge seine Mutter gefahren.
Es heißt auch “Pusten sie bitte einmal!” Blasen ist etwas anderes.
Wolfgang König
Zu Ihrer Info: Es handelt sich um einen Beitrag der Stormarn-Redaktion vom Essener Hamburger Abendblatt. Insofern erscheinen auch alle Beiträge der Stormarn-Beilage im Hamburger Abendblatt aus Essen.